Ferienspiele: Spaß und Wettkampf bei der Pool-Party im Babenhäuser Schwimmbad

Spaß im und am Wasser hatten 245 Ferienspielkinder bei der Pool-Party im Babenhäuser Freibad.

 „He´s a pirate“ aus der Feder des Komponisten Hans Zimmer ist zweifellos eine der bekanntesten Titelmelodien der Filmgeschichte. Jeder Kino-Fan weiß schon beim Erklingen der ersten Takte, dass der kauzige Piratenkapitän Jack Sparrow gleich in sein nächstes Abenteuer stolpern wird. So passte der Song auch bei der Pool-Party im Babenhäuser Freibad bestens als Ankündigung der nächsten Aktion. Sobald „He´s a pirate“ eingespielt wurde, wussten alle Badegäste: Gleich wird es wild.

Etwa zwei Dutzend Spiele hatte das „Zephyrus Discoteam“ mitgebracht, die für alle Schwimmbadbesucher - vor allem aber für die 245 Ferienspielkinder - mal Wettkampf, mal pures Vergnügen bedeutete. Seit 14 Jahren richtet der Betreiber des Babenhäuser Freibads stets in den Sommerferien eine Pool-Party aus, damit auch die Daheimgebliebenen sich für einen Tag wie im Ferienclub fühlen können.
„Für die Kinder ist die Pool-Party immer ein Höhepunkt der Ferienspiele“, erzählt Stefanie Roth, die bereits im vierten Jahr als Betreuerin dabei ist. Die Veranstaltung im Freibad sei in diesem Jahr besonders wichtig, da es erstmals keinen Tagesausflug mehr gebe. „Wir sind stattdessen im Ferienspiele-Stützpunkt in Harreshausen, werden dort, passend zum diesjährigen Motto, olympische Spiele veranstalten.“
Der Wegfall des Tagesausflugs in den Opel-Zoo ist der prekären Haushaltslage der Stadt geschuldet. 43.000 Euro kostet die zweiwöchige Ferienfreizeit, wobei im aktuellen Etat 21.000 Euro Zuschuss der Stadt eingestellt sind. „Wir haben den Ausflug gestrichen, um bereits jetzt den städtischen Etat zu entlasten“, sagt Babenhausens Jugendpfleger Michael Spiehl. 4.500 Euro konnten so eingespart werden. Im nächsten Jahr müssten Eltern zudem mit einer Erhöhung der Teilnahmegebühr rechnen. „Dazu haben wir bereits Informationen an die Eltern verteilt und werden jene Familien mit geringen finanziellen Mitteln auf Teilhabe- und Zuschussmöglichkeiten hinweisen.“ Die meisten Eltern hätten für eine moderate Erhöhung Verständnis, zumal die Ferienspiele mit 100 Euro für das erste und 90 Euro für das zweite Kind bislang günstig gehalten waren.
Die finanziellen Schwierigkeiten der Stadt, die noch immer unter vorläufiger Haushaltsführung steht, hätten auch einige Babenhäuser Geschäftsleute mobilisiert. So spendierten zwei Unternehmer 1.500 Flaschen Wasser für die Ferienspielkinder und ihre 33 Betreuer. Die Pool-Party aber ist nicht in Gefahr, abgesetzt zu werden. Denn sie wird komplett vom Bäderservice Kahl veranstaltet und finanziert. Die Ferienspielkinder zahlen lediglich den üblichen Eintrittspreis fürs Schwimmbad.  
Dafür gibt es Wettrennen im Wasser mit dem „Tornado-Twister“ oder auf dem Land im bunten Laufball, der ähnlich einem Hamsterrad bewegt wird. Klassiker wie Stelzenlaufen oder Torwandschießen sind bei allen Kindern beliebt. Für einige wenige bleiben die Spiele am Beckenrand oder auf der großen Liegewiese die einzigen Aktionen, an denen sie teilnehmen können.
„Bei der Pool-Party herrscht eine andere Situation als an einem normalen Badetag“, sagt Jugendpfleger Spiehl. „Daher genügt es uns auch nicht, dass ein Kind das Seepferdchenemblem auf der Badehose hat.“ Die Eltern müssten vielmehr explizit die Erlaubnis dafür geben, dass ihr Kind ins tiefe Schwimmerbecken darf. Gibt Kinder ohne OK ihrer Eltern bekommen ein rotes Bändchen, was manchmal nur unter Tränen getragen wird, wollen doch alle wenigstens einmal auf der riesigen Wasserschildkröte oder dem aufblasbaren Krokodil klettern.       mel

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