Landesehrenbrief für Manfred Nodes: „Eine Gesellschaft, die Menschen – vor allem Jugendliche –

Förderschullehrer Manfred Nodes ist für sein ehrenamtliches Engagement mit dem Landesehrenbrief ausgezeichnet worden.

Vor mehr als 20 Jahren baute Manfred Nodes den Förderverein der Babenhäuser Eduard-Flanagan-Schule für Lernhilfe mit auf und ist seither dessen Geschäftsführer. Für seine ehrenamtliche Arbeit wurde er nun mit dem Landesehrenbrief ausgezeichnet.

Manfred Nodes´ Rede dauert lang.

Nicht, weil sie so ausführlich wäre, sondern weil sie immer wieder vom Applaus der Zuhörer unterbrochen wird. „Eine Gesellschaft, die Menschen - vor allem Jugendliche - ins Abseits geraten lässt, verspielt ihre Zukunft“, ist einer der Sätze, die mit Beifall bedacht werden. „Jeder hat eine Chance verdient, auch eine zweite und dritte“, ist der Achtundfünfzigjährige überzeugt.

Seit Jahrzehnten setzt sich Manfred Nodes für Chancengleichheit und Gerechtigkeit ein. Seine ehrenamtliche Arbeit begann vor 40 Jahren im damaligen Wohnort Limburg mit einem Projekt zur Betreuung jugendlicher Straftäter. Seit 34 Jahren arbeitet Nodes als Förderschullehrer an der Babenhäuser Eduard-Flanagan-Schule für Lernhilfe. Dort setzte er sein Engagement fort, gründete mit Gleichgesinnten Anfang der neunziger Jahre den Schulförderverein. Bis heute ist er Geschäftsführer des Vereins. Für seine ehrenamtliche Tätigkeit wurde er nun während einer Feierstunde mit dem Landesehrenbrief ausgezeichnet.

„Ich habe früh gelernt, wie es sich anfühlt, nicht dazu zu gehören“, erzählt Nodes. Als Zehnjähriger zog er von Gelsenkirchen ins Limburger Land. „Ich war ein schüchterner Schüler, der nirgends einsortiert werden konnte.“ Aus den Erfahrungen in der Kindheit erwuchs später Ungeduld. „Als junger Mann war ich eher Opposition, fand auf viele Fragen keine Antworten. Ich musste lernen, Kompromisse zu schließen, für meine Meinungen Verbündete zu finden.“

In Babenhausen fand Manfred Nodes bald Verbündete für sein Vorhaben, einen Schulförderverein zu gründen. Sich selbst beschreibt er gern als „Computerbastler“ - tatsächlich ist Nodes Fachberater für Medienbildung und Netzwerkbetreuer. Als solcher verhalf er der Eduard-Flanagan-Schule zu einem vortrefflich ausgestatteten Computerraum, akquirierte die finanziellen Mittel, erkannte früh die Bedeutung von E-Learning und Internetsicherheit, stellte sein Wissen und Material auch anderen Schulen zur Verfügung.

Unter Nodes´ Geschäftsführung konnte der Förderverein zahlreiche Schulprojekte unterstützen oder erst ermöglichen. Der Schulbus gehört ebenso dazu wie Anschaffungen für die Schulband, den Bewegungs- und Werkraum, die Entwicklung des Pausengeländes und die Einrichtung einer Schulbibliothek. „Manfred Nodes hat mit seiner ganzheitlichen Sicht maßgeblich dazu beigetragen, dass sich unsere Schule von einem Lernort zu einem Lebensraum entwickelt hat“, sagt Schulleiter Peter Baumann.

Die Liste der ehrenamtlichen Posten, die Nodes bekleidet, ist lang. Für die Grünen saß er bis 2006 im Babenhäuser Stadtparlament, mittlerweile ist er Magistratsmitglied. Zudem engagierte er sich als Jugendschöffe und ehrenamtlicher Richter, gibt regelmäßig einen sonderpädagogischen Rundbrief heraus. „Vieles ist für mich keine wirkliche Arbeit“, sagt Manfred Nodes. „Ich bin der Gesellschaft dankbar, dass ich so viele Rollen spielen durfte und noch immer spielen darf.“   mel

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