Joachim-Schumann-Schule: 18. Job Info Börse - eine gute Hilfestellung wird volljährig

Das Orga-Team der Offenen Schule Babenhausen hatte dazu beigetragen, dass auch die 18. Job-Info-Börse ein Erfolg wurde.

Es klingt mittlerweile nach einer etwas abgegriffenen Floskel, wenn davon die Rede ist, dass Unternehmen „händeringend“ nach Auszubildenden suchen. Doch im Gesundheitswesen, der Alten- und Krankenpflege sowie der Kinderbetreuung ist es tatsächlich der Fall, sind Nachwuchskräfte begehrt. Viele Ausbildungsstellen werden angeboten, aber nicht immer alle besetzt.

Auf 25 freie Stellen bewerben sich etwa 180 Schulabgänger, sagt beispielsweise Anke Feller von der Krankenpflegeschule in Groß-Umstadt. Sieben Mal mehr Bewerbungen als Ausbildungsstellen – bei einem solchen Überhang möchte man denken, dass die Krankenpflegeschule aus den Vollen schöpfen könnte. Doch in den vergangenen Jahren habe sich ein Trend bemerkbar gemacht, an dem ebenfalls etwas dran sein dürfte, wird er doch von vielen Unternehmen beklagt.
„Es gibt leider viele Bewerbungen, die wir nicht berücksichtigen können“, bedauert Feller. „Die Zeugnisse enthalten eine große Zahl unentschuldigter Fehlstunden oder es gibt deutliche Hinweise darauf, dass soziale Kompetenzen nicht ausgebildet sind. Im Gesundheits- und Pflegebereich sind diese Kompetenzen aber entscheidend und im Zweifel wichtiger als eine gute Mathenote.“ Verlässlichkeit, Lern- und Einsatzfreude, ein freundliches, hilfsbereites Wesen – all das seien bedeutende Eigenschaften für die Arbeit in der Krankenpflege. „Dazu muss man körperlich und psychisch belastbar sein“, sagt Feller.
Für Verena (15) ist all das nicht neu. „Meine Schwester hat in der Krankenpflegeschule in Groß-Umstadt ihre Ausbildung gemacht. Sie hat nur Positives von dort erzählt“, sagt sie. Wegen der guten Erfahrungen ihrer Schwester hat sich Verena bei der 18. Job-Info-Börse an der Joachim-Schumann-Schule in Babenhausen für das Informationsangebot der Kreisklinik in Groß-Umstadt entschieden.
250 Neuntklässler und einige Zehntklässler, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, konnten am Freitag aus 33 Ausbildungsbetrieben, weiterführenden Schulen und Institutionen auswählen. Wie immer diente die Job-Info-Börse auch Schülern der benachbarten Eduard-Flanagan-Schule als Orientierungshilfe im Dickicht der zahlreichen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
Die Kooperation von Offener Schule, städtischer Jugendförderung sowie Ausbildungsbetrieben und Institutionen aus Babenhausen und der näheren Umgebung soll Schülern Gelegenheit geben, sich über Berufe zu informieren, Fragen an Experten aus der Praxis zu stellen, zu erfahren, worauf es in Lehre oder Studium ankommt. Mancher hat seinen Wunschberuf schon gefunden, viele aber sind noch auf der Suche.
Auch für die Betriebe ist die Börse zur willkommenen Gelegenheit geworden, mit potenziellen Auszubildenden in Kontakt zu kommen. So haben erneut sieben Babenhäuser Unternehmen und Einrichtungen ihre Türen für die Job-Info-Börse geöffnet. Darunter die ASB-Kindertagesstätte im Stadtteil Hergershausen. Von dort kommt gerade eine Gruppe Schülerinnen. „Wir haben uns in der Kita umgesehen, erfahren, nach welchen pädagogischen Aspekten dort gearbeitet wird und was eine Erzieherin verdient“, erzählt eine Schülerin. In den Kitas seien auch männliche Auszubildende willkommen. Doch bei der zweiten Gruppe ist nur ein Junge dabei. Die Care-Berufe, also Gesundheit, Pflege und Betreuung, sind nach wie vor weiblich besetzt. Das gilt offenbar nicht nur für Menschen, denn für den Beruf des Veterinärmediziners interessieren sich ebenfalls ausschließlich Mädchen.
Tierärztin Stephanie Gehb erzählt, dass man hier oft kräftig zupacken, eines von zwölf Semestern sogar im Schlachthof verbringen muss. Die skeptischen Blicke mancher Schülerinnen verraten, dass sie über ihren Berufswunsch wohl noch einmal nachdenken werden.
Zum Gelingen der Job-Info-Börse trugen auch diesmal die Schüler selbst einen großen Teil selbst bei. Ein elfköpfiges Team traf sich vorab zu Projekttagen, um die Veranstaltung für die Mitschüler vorzubereiten, schrieb Einladungen und E-Mails an die teilnehmenden Firmen und Institutionen, gestaltete eine Job-Info-Mappe mit. Auch der Gewerbeverein war wieder mit im Boot, unterstützte den Aktionstag, der für viele Schüler wieder wichtige Erkenntnisse und Kontakte brachte.   (Foto/Text:mel)

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