Wie immer pünktlich startete man die Tour Richtung Grünstadt/ Pfalz, um dort nach einem kurzen Zwischenstopp Sankt Martin über die Deutsche Weinstraße anzusteuern. In einem der schönsten Dörfer der Pfalz konnte sogar noch die feierliche Fronleichnamsprozession angeschaut werden, die in der Kirche Sankt Martin, die als Kulturerbe zertifiziert ist, endete. Nach einem Spaziergang durch diesen Winzerort mit kurzem Einkehrschwung ging die Fahrt ins benachbarte Edenkoben, wo man im Bier- und Weingarten „König Ludwig“ inmitten von Reben und herrlicher Aussicht auf die Rheinebene die Mittagsrast und -ruhe genießen konnte.
Unweit dieses „Stützpunktes“ wurde in der Klostergasse die traditionelle Edenkobener Winzerkerb „Owwergässer Winzerkerwe“ eröffnet, diese Veranstaltung ist weit über die Grenzen von Edenkoben bekannt, es bieten alle Winzer in ihren an diesem Tag offenen Höfen Pfälzer Gerichte und natürlich die einheimischen Weine an. Es ist sogar ein Mittelalterdorf im Bereich des Klosters Heilsbruck aufgebaut, in welchem sich die Teilnehmer auch im sportlichen Bogenschiessenwettbewerb messen konnten. Es mangelte auch nicht an guten Ratschlägen, die aber nicht immer zu einem besseren Schießergebnis führten.
Gemeinsam trat man dann den Weg zum Busparkplatz an, der wie immer pünktlich zum Quartier „Südpfalzterrassen“ in Gleiszellen/ Gleishorbach über die Deutsche Weinstraße führte.
Am Abend entspannte man sich beim Anschauen der Bilder und Videos des Germania-AH- Ausfluges des Vorjahres und ließ den Abend gemütlich bei einheimischem Wein, nämlich einem Muskateller, ausklingen.
Am Freitag ging die Fahrt am „Deutschen Weintor“ in Schweigen vorbei über die nicht mehr erkennbare ehemalige deutsch/ französische Grenze nach Wissembourg (Weissenburg) im Elsass. Dort wartete das Grenzlandbähnchen bereits auf die Gruppe, es wurde während der Fahrt auf elsässisch/ pfälzisch durch die Stadt anschaulich die Geschichte und die historischen Gebäude der Stadt erklärt. Anschließend ging es mit dem Bähnchen durch Weinberge auf französischem Boden, auf welchem deutsche Winzer deutschen Wein anbauen über die grüne Grenze nach Schweigen und anschließend zurück nach Wissembourg, wo die Mini- „Tour de France“ nach Durchfahren weiterer historischer Gassen und Wege am Rathaus endete. Es war für die Teilnehmer noch genügend Zeit, man erkundete die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten zu Fuß, man genoss französischen Wein und Brot (Baguette) und/ oder den traditionellen Kuglhupf- Kuchen.
Der nächste Bushalt am Deutsche Weintor ermöglichte den Besuch der Winzergenossenschaft und erfrischende Getränke auf der gemütlichen Terrasse am Weintor oder in Gaststätten im Ort Schweigen.
Auf der Rückfahrt wurde dann aus voller Kehle das Lied „Lola“, diesmal vun de Palz, geschmettert, das Lied hat sich mittlerweile als AH-Ausflugs- Hymne etabliert.
Der Abend wurde vom Alleinunterhalter Bodo gestaltet, er lud ein zu Schunkeln, Singen und Tanzen. Man erfuhr dass der „Parrer in de Palz sunndahchs mit der Peif in die Kersch“ geht und dass den „Tramps aus der Palz immer es Wasser bis zum Hals steht und die nix schaffe duhn“. Es wurde auch ein kleines Stimmungslieder- Potpourri mit Herzilein gespielt und nach einem unterhaltsamen Abend fiel man müde in die bequemen Betten.
Am Samstag wurde nach dem Frühstücksbufett die Fahrt nach Neustadt an der Weinstraße angetreten, wo man den bekannten Bauernmarkt vor historischer Kulisse im Stadtzentrum anschaute, sich bei einem Marktkonzert in der Stiftskirche entspannte oder das bunte Treiben auf Markt oder in der Fußgängerzone genoss.
Anschließend ging es zum kulturellen Höhepunkt der Reise: hinauf, hinauf zum Hambacher Schloss. Das Schloss ist die Wiege der Demokratie, es wurde 1832 die erste friedliche Demonstration, damals als Volksfest getarnt, durchgeführt. Es wurde dort zum ersten Mal die schwarz- rot- goldene Fahne verwendet, die zur Zeit mindestens an jedem 2. Auto flattert, allerdings nicht zu Feier der Demokratie, sondern zur Feier der bisher überschaubaren, guten Leistungen der deutschen Fußballnationalmannschaft.
Besonders kamen die weiblichen Teilnehmer des Ausfluges bei der Sonderausstellung „Frauen in der Demokratie“ auf ihre Kosten, frau war überrascht, seit wann frau erst tatsächlich demokratisch tätig sein darf, man(n) ist schon länger demokratisch (kleiner Scherz am Rande). Einigen stand auch die zeitgenössische Kleidung mit Hut und Zylinder nicht schlecht, es wurde so manches Foto „geschossen“.
Zur Vorbereitung des abendlichen Fussballspiel-Schauens fuhr man zeitig wieder ins Hotel zurück.
Eine Gruppe wanderte dann noch hoch zum Kirchberg über den Muskateller- Rundwanderweg in Gleiszellen, es waren Wein- und Essensstände wegen der Veranstaltung „Kirchberg in Flammen“ aufgebaut und man genoss bei einem Glas Muskateller im Weinberg die gigantische Aussicht über die oberrheinische Tiefebene bis hin zum Schwarzwald.
Auf Großbildleinwand konnte abends mit dem deutschen Team im Spiel gegen Ghana mitgezittert werden, nach den Expertenmeinungen der Anwesenden war es ein schwaches Spiel, man hatte immer schon gewusst, dass früher alles besser war.
Die Stimmung hellte sich erst nach dem Tor von Oldie Klose (der hätt von Anfang an späle müsse!) so weit auf, dass man anschließend noch fröhlich seine frühere Leistungsfähigkeit bei ein, zwei … Bier bestätigen konnte.
Bei der Rückreise am Sonntag wurde in Mannheim eine Bus- Stadtführung mit einem echten Monnemmer gemacht, der auf liebenswerte und amüsante Weise seine Heimatstadt vorstellte. Die 2- stündige Führung verging wie um Flug, sie endete am Luisenpark, der dann von der Gruppe auf eigene Faust erkundet wurde. Der Luisenpark ist ein sehr lohnenswertes Ziel, die angesetzte Zeit wurde von vielen Teilnehmern wegen der vielen Attraktionen als zu kurz angesehen.
Die Fahrt nach Babenhausen wurde wieder von der Lola, diesmal aus der Kurpfalz, begleitet.
Wie immer wurde die Reise vorbildlich von Gert Mamier vorbereitet und begleitet, es freuen sich alle Teilnehmer schon auf den 30. Ausflug im nächsten Jahr, die in die bayrische Rhön führen wird.
(Text/Foto: Wolfgang Herz)
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