50 Wanderer zu Gast bei Eichhörnchen und Biber

Forstamtsleiter Helmut Seitel und Forstwirtin Tanja Wöber erläutern an der “Nachhaltigkeitsbank” die nachhaltige Forstwirtschaft im Babenhäuser Wald.   Foto: mel

Im Punkto Wald kann sich die Stadt Babenhausen zu den ganz Großen zählen. 2050 Hektar Waldfläche befindet sich im Besitz der Stadt, mehr als doppelt so viel wie im hessenweiten Durchschnitt

Laut erstem Stadtrat Kurt Lambert hat Babenhausen in diesem Jahr ein Budget von 580.000 Euro für den städtischen Forst zur Verfügung. Davon werden etwa 65.000 Euro für Umweltschutzmaßnahmen ausgegeben. Im Jahr 2015 wird durch den Wald ein Überschuss von etwa 125.000 Euro erwirtschaftet.
Soweit zu den nüchternen Zahlen. Doch der Wald ist weit mehr als eine Aufzählung von Flächenmaßen, und der Gegenüberstellung von finanziellen Aufwendungen und Erträgen. Er ist vielgestaltiger Lebens- und Erholungsraum und zudem eine „grüne Lunge“. Eine „Nachhaltigkeitsbank“ symbolisiert die schonende Bewirtschaftungsweise in den kommunalen Wäldern. Allerdings ist das Ökosystem Wald auch sensibel, reagiert auf besondere Umstände wie zum Beispiel den außergewöhnlich heißen und trockenen Sommer.
Diesen nahm Forstamtsleiter Helmut Seitel zum Anlass, den etwa 50 Babenhäusern, die zum Waldrundgang am vergangenen Samstag gekommen waren, deutlich zu machen, dass der Klimawandel kein Phänomen ist, dass irgendwann in der Zukunft vielleicht einmal eintritt. „Der Klimawandel ist da“, sagte Seitel. „Er ist real und gegenwärtig.“ Schwere Stürme haben in den letzten Jahren ebenso zugenommen wie andere Wetterextreme.
Bislang hätten sich noch wenige Schäden am Wald durch die wochenlange Trockenheit und Hitze gezeigt. Doch vieles werde ohnehin nicht sofort sichtbar, sondern erst im Folgejahr. Dann erst könne man erkennen, ob sich beispielsweise genügend Nährstoffe einlagern oder bei den Nadelbäumen genügend Harz als Schutz vor Schädlingen bilden konnte.
Die Revierförster Lothar Seipp und Tanja Wöber stellten mit Eichhörnchen und Biber zwei Waldbewohner vor. Das Eichhörnchen ist recht häufig anzutreffen, hat aber mit seinem amerikanischen Verwandten, der größer und kräftiger ist, Konkurrenz bekommen. 10.000 Nüsse sammelt das heimische Eichhörnchen für den Winter. Kein Wunder, dass es bei dieser Menge das eine oder andere Nüsschen-Versteck vergisst. An diesen Stellen keimen dann häufig neue Bäume.
Zwei Biberfamilien leben an der Gersprenz und ihren Nebenarmen, darunter die Lache, an der die Wanderroute entlangführte. Dort waren auch einige von Bibern bearbeitete Baumstämme zu sehen. Diese waren von den kräftigen Gebissen benagt worden, bis sie die Form einer Sanduhr haben. Der Biber prägt nicht nur das Landschaftsbild in seinem Lebensraum. Er hat auch selbst ein beeindruckendes Erscheinungsbild. So dient ihm sein Schwanz, der „Kelle“ genannt wird, in der kalten Jahreszeit als Isomatte. Zudem hat er ein außerordentlich dichtes Fell: Aus einem Quadratzentimeter Haut wachsen bis zu 26.000 Haare.     mel

 

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