Blasorchester TV 1896 Hergershausen: Alle Abteilungen des Blasorchesters Hergershausen stellen sich vor

Wenn man am Sonntag in Hergershausen in die Nähe der Alten Schule kommt, klingt es aus den offenen Fenstern zunächst wie eine ganz normale Probe des Blasorchesters, aber dann mischen sich plötzlich ganz viele urige Töne und es klingt zuweilen gar schauerlich. Sobald man das Gebäude betritt, fällt auch das Gewusel zwischen den Räumen auf, die alle im Zeichen der Musik offenstehen. Die Musikabteilung des TV Hergershausen stellt ihre gesamte Palette an Ausbildungsgruppen vor und es liegen viele Instrumente zum Ausprobieren bereit. Mitmachen für Groß und Klein ist ausdrücklich erwünscht!

Das musikalische Angebot in Hergershausen ist sehr umfangreich: Angefangen vom „Musikgarten“, dem Eltern-Kind-Musizieren, bei dem schon Dreijährige erste Erfahrungen mit Musik machen können. Unter der Leitung von der erfahrenen Musikpädagogin Anja Schulz wird gemeinsam gesungen und geklatscht und die Eltern werden in die Kunst von Kniereitern, Sprechversen und Tänzen eingewiesen, die sie auch zuhause mit ihren Kindern üben können. Spielerisch kommen Glöckchen, Rasseln, Trommeln und Klanghölzer zum Einsatz.
Der nächste Schritt ist die „Musikalische Früherziehung“, die sich an Kinder im Alter von vier bis sechs Jahre wendet. Hier unterrichtet ebenfalls Anja Schulz, jedoch bereits ohne die Eltern. Die Instrumente bleiben weitestgehend gleich, doch die Inhalte werden anspruchsvoller.
Die Bachwiesenschule bietet in Kooperation mit dem Blasorchester für die ersten und zweiten Klassen eine „Trommel-AG“ (unter der Leitung von Sabine Hanauer) und die „Flötenunterricht-AG“ (geleitet von Jasmin Brechtel) an. Ab der dritten Klasse wird unter dem Namen „Klassenmusizieren“ die Möglichkeit geboten, ein selbst gewähltes  Instrument richtig zu erlernen, was in Form einer AG und parallel dazu in Einzel- oder Gruppenunterricht geschieht. Hier ist die Musikpädagogin Jasmin Brechtel zuständig. Diese Zusammenarbeit von Schule und Blasorchester funktioniert schon seit einigen Jahren sehr erfolgreich, da sich die AG-Zeiten an die Unterrichtszeiten anpassen.
Aus dem Vororchester ist der Übergang ins Schülerorchester nahtlos möglich, wo die jungen Musiker je nach Können etwa weitere 1-2 Jahre spielen, bevor sie ab etwa 12 Jahren ins Jugendorchester wechseln können. Von dort aus führt der Weg nach einigen Jahren ins große Orchester. Je nach Vorkenntnissen ist ein Einstieg in alle Orchester jederzeit möglich.
Jedes der Kinder darf sein Instrument frei wählen und wenn es einmal fast nur Klarinetten gibt, müssten die Orchesterleiter eben passende Literatur suchen, aber es würde kein Kind zu einem anderen Instrument „überredet“, wie Kilian Kumpf betont. Es sei wichtig, die Vorlieben der Musikschüler ernst zu nehmen, wenn man sie für lange Zeit für die Musik begeistern möchte. Kumpf ist Jugendabteilungsleiter beim Blasorchester, selbst aktiver Posaunist und auch Ausbilder für Posaune.
An diesem Tag geht es jedoch nicht nur darum, die Angebote für Kinder und Jugendliche vorzustellen: jeder, der an einem Instrument interessiert ist, war herzlich eingeladen, sich durch das Sortiment an Instrumenten durchzuprobieren. Schließlich sei es auch im Erwachsenenalter sehr bereichernd, ein Instrument zu erlernen oder vielleicht längst vergessene Fähigkeiten aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. So fand man auch bei den Cajons etliche Erwachsene, die ihr Rhythmusgefühl unter der Anleitung von Sabine Hanauer testeten. Kristian (4) und seine Schwester Franziska (7) wollten sich gar nicht mehr von den Kistentrommeln trennen. Franziska erhalte schon seit 2 Jahren Klavierunterricht, würde aber gerne noch „was ganz anderes“ dazu lernen, wie sie verrät.
Mit zwei Trompeten, Klarinette und Querflöte stellt sich schon recht professionell die Gruppe „Klassenmusizieren“ unter der Leitung von Jasmin Brechtel vor. Im Anschluss erklärt auch sie allen interessierten Zuhörern, wie der Unterricht im Allgemeinen gestaltet wird und mit welchen Kosten die Eltern rechnen müssen, wenn ihr Kind ein Instrument lernen möchte. Durch die Kooperation mit der Grundschule seien das sehr überschaubare Beträge.
Im Obergeschoss locken rockige Rhythmen: das Schlagzeug weckt das Interesse vieler und die Ausbilder laufen nicht umsonst mit Gehörschutz rum. Auch aus den klassischen Blasinstrumenten wie Tenorhorn und Posaune dürfen die Kinder versuchen, mit der richtigen Atemtechnik Töne zu pressen. Das ist gar nicht so einfach und deshalb die Freude umso größer, wenn es dann doch gelingt.
Nach all den akustischen Eindrücken tut es wohl, mit etwas Abstand draußen vor dem Sinnengarten ein Tässchen Kaffee und ein Stück der leckeren gespendeten Kuchen zu genießen. Die Gespräche drehen sich hier ebenfalls ums Musizieren und so mancher neue Schüler wird demnächst beim Blasorchester in einer passenden Ausbildungsgruppe oder im Einzelunterricht beginnen.     kb

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