Evangelische und katholische Kirche, Emmaus-Gemeinde und Gospelhaus: In Babenhausen feiern vier Gemeinden gemeinsam das Pfingstfest

Als an Pfingstmontag um 11.30 Uhr die Glocken der evangelischen Stadtkirche zum Ende des Gottesdienstes läuteten, dauerte es lange, bis sich das Gotteshaus leerte. Zum einen waren ungewöhnlich viele Gläubige zum Pfingstgottesdienst gekommen, zum anderen hielten die meisten von ihnen am Kirchenportal noch einmal an, um sich bei den Pfarrern der vier Kirchengemeinden in Babenhausen zu bedanken.

Bereits zum dritten Mal hielten Dr. Frank Fuchs (evangelische Kirche), Ferdinand Winter (katholische Kirche St. Josef), Pastor David Jocham (Gospelhaus) und Christoph Habeck, Pastor der Emmaus-Gemeinde, einen gemeinsamen ökumenischen Pfingstgottesdienst. In
ihren Predigten widmeten sich die Pfarrer dem Vers 1,8 der Apostelgeschichte, die vom Pfingstwunder und der Kraft des Heiligen Geistes erzählt. Der gemeinsame Gottesdienst der vier Kirchengemeinden in Babenhausen, musikalisch umrahmt vom evangelischen Posaunenchor sowie der katholischen Kirchenmusik, kam bei den jeweiligen Gemeindemitgliedern schon 2014 so gut an, dass bereits nach der Premiere eine Fortsetzung vereinbart wurde. Seit dem Vorjahr schließt sich ein ökumenisches Kirchenfest auf dem Marktplatz mit Musik des Babenhäuser Blasorchesters an. Schließlich verstehen sich die Kirchengemeinden bestens und wirken gern gemeinsam, wie auch die gut besuchten Gottesdienste am Buß- und Bettag seit einigen Jahren zeigen. Eine Besucherin, die mit ihren drei Söhnen zum Pfingstgottesdienst mit anschließendem Fest auf dem Babenhäuser Marktplatz gekommen war, erklärte das besondere Flair so: „Wir Christen glauben alle an den selben Gott, für uns alle ist die Bibel die Schrift, nach der wir leben. Deshalb ist es richtig und gut, dass wir auch gemeinsam Gottesdienste feiern.“ Während ihre Söhne zusammen mit anderen Kindern bei den zahlreichen Spielen Spaß hatten, die die Royal Rangers des Gospelhauses organisiert hatten, konnten sich die Erwachsenen über die Arbeit des LebensMittelPunkts informieren. Der Verein öffnete vor genau fünf Jahren erstmals seine Türen und verzeichnet seitdem einen stetigen Zuwachs an Kunden. „Wir beobachten das mit gemischten Gefühlen“, sagte der zweite Vorsitzende, Karl-Dieter Vogel. Einerseits sei man froh, vielen Menschen mit der Einrichtung helfen zu können. Die wachsende Zahl bedürftiger Menschen sei andererseits ein schlechtes Zeugnis für Gesellschaft und Staat. Immer mehr ältere Menschen müssten sich mit einer so geringen Rente bescheiden, dass ihnen nur der Einkauf im LebensMittelPunkt bleibe. Die Einrichtung begann vor fünf Jahren mit einem Öffnungstag pro Woche und etwa 30 Kunden wöchentlich. Inzwischen hat der Laden mit angegliedertem Café dreimal pro Woche geöffnet und zählt bis zu 450 Kunden. „Wir holen die Lebensmittel bei allen Babenhäuser Geschäften sowie den beiden Filialen des Edeka-Markts Stolzenberger ab, sortieren alles sorgfältig und bieten nur die besten gespendeten Waren zum Verkauf an“, erklärt Vogel. Beim ökumenischen Kirchenfest übernahmen die rund 60 aktiven Mitglieder des LebensMittelPunkts die Bewirtung der Gäste. Der Erlös kommt dem Verein zugute.   mel

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