Christiane Funck - eine ehrenamtliche Mitarbeiterin der Stadt - erzählte, wie sie selbst als Kriegskind auf der Flucht war. Sie hat in den letzten Jahren die Liebe zu den Flüchtlingen entdeckt und fördert diese im Lernen der Sprache und Kultur. „Und wenn ein Kind kein Buch lesen mag - aber gerne backt, dann lernt man die Sprache eben mit einem Backbuch“, sagt sie pragmatisch.
Besonders bewegend war das Zeugnis von dem Geschwisterpaar Lina und Ibrahim, die seit kurzem im Burgmannenhaus wohnen. Sie erzählten, wie sie lange in Syrien aushielten, bis nach mehreren Bombenangriffen dort alles zerstört war. Und wie sie dann ihre Flucht über Libyen, durch das Mittelmeer über Italien, Frankreich und schließlich Deutschland erlebten: Dabei ist der erste Versuch gescheitert, das Boot gekentert und 150 Menschen ertranken. Sie selbst mussten in der Nacht 4 Stunden mit Rettungswesten im Meer schwimmen, bis sie herausgefischt wurden. Sie dankten im Gottesdienst dafür, dass sie hier in Babenhausen aufgenommen wurden. Spontan kam herzlicher Applaus von den Besuchern des Gottesdienstes.
Beim anschließenden Mittagessen der Gemeinde gab es noch manche Begegnungen zwischen Flüchtlingen und Gemeindegliedern. Die Emmaus-Gemeinde hofft, dass sich noch weitere Helfer finden, um der Not vor Ort konkret begegnen zu können. Die Helfer können sich im Rathaus: Fachbereich V Soziales und Familie melden.
(Text/Fotos: cbö)
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