Straßenverkehr: Bundestraße 26 – Babenhäuser Bürger haben eine Idee

Es ist bekannt: Die Kernstadt von Babenhausen wird durch die Bahnlinie und die B26 in zwei Hälften geteilt. Der größte Teil - fast ausschließlich Wohngebiet - liegt im Norden, der kleinere Teil - fast ausschließlich Gewerbe - im Süden. Durch die Konversion der Kaserne schickt sich Babenhausen an, einen weiteren Stadtbereich zu entwickeln. Wie sich die seit Jahrzehnten bestehenden Schwierigkeiten der Verkehrsströme an der B26 lösen können, ist zur Zeit nicht zu erkennen.

Die Verkehrsproblematik der B26 ist in den Fokus von Kurt Schlösser und Michael Riegelbeck, beide Geschäftsführer der SAM Hochbau Planungs GmbH in Babenhausen, gerückt. Die zukünftige städtebauliche Entwicklung von Babenhausen, ist den beiden ein besonders Anliegen. So befassten sich die Architekten eingehend mit der Situation an der B26 und hatten nach intensiver Analyse eine Idee, mit der die aktuellen Probleme gelöst werden können.
Die stärksten Verkehrsströme fließen aus Darmstadt in Richtung Aschaffenburg und aus Schaafheim/Langstadt in Richtung Rodgau/Seligenstadt. Diese Ströme bündeln sich alle westlich der Bahnunterführung auf rund 400 Meter Straße, um dann –zum größten Teil durch die Bahnunterführung- wieder aufgeteilt zu werden. Hierbei handelt es sich nicht nur um den Verkehr aus den umliegenden Gemeinden, auch der innerörtliche Verkehr zwischen den Wohnbereichen und den Märkten, Tankstellen und den Stadtteilen, zwängt sich durch die Bahnunterführung. Die Verkehrsregulierung erfolgt durch eine Ampelanlage. Rund 30.000 Fahrzeugbewegungen täglich sind dadurch nicht abzuwickeln. Autoschlangen und ein langer Rückstau sind die Folge, die jeder Autofahrer in Babenhausen schon kennengelernt hat.
Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es?
Eine Umgehungsstraße erscheint als naheliegende Alternative. Da die B26 im Süden von Babenhausen liegt, sollte eine Südumgehung die Lösung sein. In ihr würden die Fahrzeuge aus Darmstadt in Richtung Aschaffenburg den Süden von Babenhausen umfahren. Das birgt einige Nachteile, denn eine zukünftige Stadterweiterung wäre ebenso problematisch wie die Abriegelung der Stadt an die Natur- und Waldflächen. Neben dem Verlust des Flugplatzes sind die immensen Kosten (Grundstückskäufe, etwa 3,5km Straßenbau und vier oder fünf Brücken) ein weiteres Hindernis. Eine Südumgehung löst die Nord/Südlichen Verkehrsströme nicht, denn weit mehr als die Hälfte des Verkehrsaufkommens muss weiterhin durch die Bahnunterführung fahren.
Ein Kreisel vor der Bahnunterführung mit einer zusätzlichen Unterfahrungsmöglichkeit für den West- Ostverkehr erscheint als wesentlich bessere Lösung. Der gesamte Verkehr kann dadurch flüssig verlaufen und wird nicht von Ampeln oder Linksabbiegern behindert. Der Süd/Nord Verkehr verläuft durch den Kreisel und der West/Ost Fahrzeugstrom wird auf der alten Trasse, allerdings unter dem Kreisel, hindurchgeführt. Ein weiterer Vorteil dieser Planung ist der Wegfall der Linksabbiegerspur in der Unterführung, dadurch kann ein breiter und sicherer Weg für Fußgänger und Radfahrer geschaffen werden. Die beiden Stadtbereiche werden somit sehr gut miteinander verbunden, sei es der Weg von der Altstadt zu den Einkaufsmärkten und dem Schwimmbad, oder zu den Gastgewerbe, dem Autohaus oder dem Fahrradgeschäft. Aber auch die zukünftigen Bewohner in der Kaserne können sich über einen sicheren Weg zu Rathaus, Kirche oder Schule freuen.
Kurt Schlösser und Michael Riegelbeck haben ihren Lösungsvorschlag zu Papier gebracht und diesen gemeinsam mit Landrat Klaus Peter Schellhaas und Bürgermeister Achim Knoke erörtert. Landrat Schellhaas fand die Idee sehr gut und regte ein Gespräch mit den Fachleuten von „Hessen-Mobil“ an. Auch diese Stelle hieß die ausgearbeiteten Pläne von Kurt Schlösser und Michael Riegelbeck für gut und will sie bei der kommenden Verkehrsplanung der B26 berücksichtigen.      hz

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