Aus ganz Deutschland und sogar aus den Niederlanden sind die Züchter der relativ seltenen Hunderasse nach Hergershausen gekommen, dem Austragungsort der 27. Club-Sieger-Schau, die erstmals von Günter Breitwieser organisiert wurde. Der Langstädter ist seit einem Jahr Vorsitzender des 1. Clubs für Boston-Terrier, der Züchter aus dem ganzen Bundesgebiet vereint. Von den Teilnehmern gab es während und nach der Schau reichlich Lob für die professionelle Organisation sowie für die gute Betreuung der zwei- und vierbeinigen Gäste.
In Babenhausen ist der Boston-Terrier bekannter als in vielen anderen Regionen der Republik. Denn die amerikanischen Soldaten, die in der Babenhäuser Kaserne stationiert waren, und deren Familien hielten sich häufig die „charmante“ Hunderasse. Dass sie aus den USA stammt, verrät schon der Name: Im Jahr 1878 wurde der Terrier – eine Kreuzung aus dem Weißen englischen Terrier und dem English Bulldog – erstmal bei einer Rassehundeschau in Boston gezeigt.
In Hergershausen wurden 44 Hunde präsentiert – vom Welpen bis zum erfahrenen Ausstellungsveteranen. Sowohl Rüden als auch Weibchen erhielten zudem nach eingehender Prüfung die Zuchtzulassung. Sie alle stellten sich den aufmerksamen Blicken des renommierten Richters Fredi Dickmann, dem kein Detail entging. „Man kann nicht einfach mit jedem Hund züchten“, sagte Günter Breitwieser. Zuvor wird genau geschaut, ob die Tiere den Rassekriterien entsprechen und natürlich, ob sie gesund sind.
„Es gibt keinerlei Eingriffe an den Hunden“, betont Breitwieser. „Alle Merkmale sind Zuchteigenschaften.“ Als Beispiele nennt er Ohren und Rute. Die Ohren sollen aufrecht stehen, allerdings von allein und ohne chirurgisch nachzuhelfen. Gleiches gilt für den Schwanz, der beim Boston-Terrier von Natur aus kurz ist. Obwohl der Boston-Terrier eine eher flache Nase hat, kennt die Rasse keine Atemprobleme. „Unseren Mitgliedern ist es wichtig, dass sie gesunde, vitale Tiere züchten.“
Etwa 40 Mitglieder hat der 1. Boston-Terrier-Club. Pro Jahr kommen um die 250 Welpen zur Welt. Genügend Potenzial also, um noch viele Menschen mit dem „Boston-Virus“ zu infizieren. mel
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Rubrik: Babenhausen und Umgebung
03.09.2015
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