Als sich Sandra Schink erinnert wie sich David und Lennox kennenlernten, spürt man ganz deutlich, das war genau so ein Augenblick. Dieser Moment hat das Leben der ganzen Familie verändert, denn David und Lennox sind nicht nur Freunde geworden, Lennox wurde zum festen Bestandteil der Familie.
David, mittlerweile sieben Jahre alt und als Schulanfänger schon „groß“, hat mit Lennox einen treuen Freund und Begleiter gefunden. Lennox, ein fast dreijähriger Collie, siebter von sieben Welpen, hat in David ebenfalls einen Freund gefunden und für ihn eine ganz besondere Aufgabe übernommen: Lennox beschützt David.
Mit einer außergewöhnlichen Gabe wurde Lennox beschenkt: Er bringt alle Voraussetzungen mit, die ein Anfallswarnhund benötigt und genau diese Fähigkeiten sind für David so wertvoll, denn David hat eine angeborene Entwicklungsstörung im Gehirn und epileptische Anfälle sind deren Folge.
Ein Anfallswarnhund reagiert auf bestimmte Anzeichen und signalisiert, dass sich ein Epileptischer Anfall ankündigt. Das schafft Raum und Zeit, den Betroffenen in Sicherheit zu bringen, dass er nicht umfällt oder irgendwo (Treppen) herunterfallen kann. Auch eine Alarmierung durch einen Notrufknopf oder einem Notfalltelefon kann man solche Hunde lehren, ebenso wie an das Erinnern der Medikamenteneinnahme. Während einem Anfall spendet der Hund dem Epileptiker Nähe und Wärme und kann nach einem Anfall auf Kommando zum Beispiel das Handy bringen. Von tausend Hunden ist nur ein Hund mit solchen Eigenschaften ausgestattet und Lennox darf in diesem Zusammenhang als „Jackpot“ bezeichnet werden.
Im Deutschen Assistenzhunde-Zentrum wurden die Fähigkeiten von Lennox getestet und die Assistenzhundtrainerin und Tierpsychologin Susanne Nees, konnte mit einem „Herzlichen Glückwunsch“ die Fähigkeiten mit „100% Warnhund“ bestätigen. Während der Ausbildung im Deutschen Assistenzhunde-Zentrum helfen qualifizierte Trainer, wie Susanne Nees, dem Team/der Familie, das zuverlässige Warnen im Vorfeld zu fördern, zu erhalten und mögliche Fehler zu vermeiden, damit sich der Epileptiker auf seinen Epilepsiewarnhund verlassen kann. Damit werden sie zu Lebensrettern.
Obwohl viele Betroffene von einer positiven Entwicklung berichten können, werden von den Krankenkassen die Epilepsiewarnhunde nicht anerkannt, weder bezahlt noch bezuschusst. Auch bei David sind die epileptischen Anfälle deutlich geringer geworden seitdem Lennox da ist. Vor zwei Jahren waren die Anfälle noch so schwer, dass er siebzehnmal(!) mit Rettungswagen in die Klinik gebracht werden musste, weil das verabreichte Notfallmedikament nicht die erhoffte Wirkung zeigte. Im ersten Halbjahr 2016 war ein einziger Aufenthalt im Krankenhaus erforderlich. Eine deutliche Reduzierung, die insbesondere Lennox zu verdanken ist. Die Anzahl der Anfälle werden nicht nur weniger, sie sind auch nicht mehr so stark, so das David es oftmals auch ohne die früher unumgänglichen Medikamente schafft. Besonders erfreulich ist dabei auch, dass die Diagnose -David wird nicht mehr gehen können und dauerhaft auf einen Rollstuhl angewiesen sein- sich nicht bestätigt hat, denn David kann mittlerweile mit seinem Lennox sogar kleine Spaziergänge unternehmen. Wer David und Lennox gemeinsam sieht, spürt: Das ist etwas ganz besonderes und man bekommt bei dem Anblick ebenfalls ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. hz
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Rubrik: Babenhausen und Umgebung
02.09.2016
Freund und Beschützer: David und Warnhund Lennox sind ein starkes Team
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