Kirchengemeinde Sickenhofen: Duo Camillo begeistern mit Altarnativen Wahrheiten

Martin Schultheiß und Fabian Vogt traten als „Duo Camillo“ in der Sickenhöfer Kirche auf.

Darf man sich von Gott ein Bild machen? Oder muss man es sogar? „Wir alle haben eine Vorstellung von Gott, auch wenn ein Gebot besagt, dass wir uns kein Gottesbildnis machen sollen“, sagt Fabian Vogt. Und die meisten von uns hätten sogar ein ähnliches Bild vor Augen, führt der Kabarettist weiter aus.

„Gott ist in unserer Vorstellung ein alter, weißer, mitteleuropäischer Mann. Jesus stellen wir uns als großen, schlanken Mann mit langen Locken vor. Aber wie wäre es, wenn wir alle Klischees einmal umdrehen?“ Gesagt, getan, trugen Fabian Vogt und Martin Schultheiß als „Duo Camillo“ eines ihrer humorvollen, aber auch hintersinnigen Lieder vor.
Darin beschrieben sie Gott als Frau, die die Arche Noah schief einparkt und Jesus als einen kleinen, pummeligen Mann mit Stirnglatze. Einfach mal die Perspektive wechseln und das Etablierte hinterfragen. Dazu luden die beiden Humoristen aus Ober-Ursel ihr Publikum in der evangelischen Kirche in Sickenhofen am Sonntagabend ein.
Ihr Auftritt unter dem Titel „Alternative Wahrheiten“ war nicht nur ein vergnügliches, abendfüllendes Programm. Es war auch eine besondere Form der Danksagung an die Ehrenamtlichen in der evangelischen Kirchengemeinde Sickenhofen. „Vor einigen Jahren hat der Kirchenvorstand beschlossen, den ehrenamtlichen Mitarbeitern ein Geschenk zu machen als Dankeschön für ihren Einsatz“, erklärt Pfarrerin Elke Becker.
Diesmal war das „Duo Camillo“ eingeladen, das mit einer Mischung aus Kabarett und Musik sein Publikum begeisterte. Gut 100 Gäste waren gekommen, denn der Auftritt war nicht nur den Ehrenamtlichen vorbehalten. Die Veranstaltung war für alle offen, die feinsinniges Kabarett schätzen. Auch wenn nicht jeder in der Kirchengemeinde ehrenamtlich aktiv ist, kennen doch die meisten die schönen und die schwierigen Aspekte der freiwilligen Mitarbeit.
Dem Anlass angemessen machten Martin Schultheiß und Fabian Vogt auch das Ehrenamt zum Thema. In einem ihrer selbst geschriebenen Songs schilderten sie, wie sie selbst zur ehrenamtlichen Mitarbeit in ihrer Kirchengemeinde kamen. Mitunter sei das Ehrenamt eine große Herausforderung, die auch zur Überforderung werden könne. „Aber ohne Schmerz kommt´s nicht vom Herz“, zitierte Vogt den damaligen Pfarrer seiner Gemeinde.
Auch spiele es keine Rolle, ob man sich in katholischer oder protestantischer Gemeinde engagiert. Man schmecke es den Brötchen ja auch nicht an, ob sie von einem katholischen oder evangelischen Bäcker gebacken worden seien. Apropos Brötchen: Ernährung ist ein großes Thema in Politik und Gesellschaft.
„Aber was gesunde Ernährung ist, das sieht ein Veganer ganz anders als ein Metzger“, meinte Schultheiß. Wahrheit sei also immer das, was man daraus macht.
Denn alle lebten zwar in derselben Realität, doch werde diese von jedem Menschen anders erlebt. Die Kabarettveranstaltung in der Sickenhöfer Kirche erlebten die Gäste hingegen durchweg als vergnügliche Realität.          mel

Kommentare

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.
CAPTCHA
Diese Frage hat den Zweck zu testen, ob Sie ein menschlicher Benutzer sind und um automatisierten Spam vorzubeugen.
2 + 4 =
Lösen Sie diese einfache mathematische Aufgabe und geben das Ergebnis ein. z.B. Geben Sie für 1+3 eine 4 ein.


X