PuSch-Klassen nehmen am DRIN Projekt teil: Fit für den Haushalt - Ohne Moos nix los. DRIN ein Objekt wie gemacht für uns

Bereits vor einigen Wochen nahmen 32 Schülerinnen und Schüler der PuSch-Klassen der Joachim Schumann Schule am DRIN Projekt teil. Das DRIN Projekt steht für: Dabeisein – Räume entdecken – Initiativ werden – Nachbarschaft leben, erläutert die inklusive Heilpädagogin und Sozialbetreuerin der beiden PuSch-Klassen, Petra Mohrhardt. Weiter führt sie aus, dass es sich hierbei um ein Projekt der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau handelt, das schon seit 2014 aktiv ist. Hier geht es vor allem darum niedrigschwellige Angebote und neue soziale Netzwerke, ambulante Hilfen und neue Kooperationen zu entwickeln. Aufgrund der guten Vernetzung von Petra Mohrhardt kam das Projekt in dieser Form erstmals zustande.

Die Schülerinnen und Schüler der PuSch-Klassen konnten an acht Terminen im März gemeinsam mit der Projektleiterin Christiane Hucke und der Hauswirtschaftsmeisterin Irmgard Wielsch und dem Klassenteam arbeiten. Das Programm Praxis und Schule (PuSch), das aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert wird, ermöglicht es Schülerinnen und Schülern mit erheblichen Lern- und Leistungsrückständen, ihren Hauptschulabschluss zu erreichen. Neben der Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen, werden die Schülerinnen und Schüler durch sozialpädagogische Fachkräfte zusätzlich gefördert und betreut. Durch die individuelle Förderung im PuSch-Programm kann es zudem gelingen, für Schülerinnen und Schüler mit erheblichen Lern- und Leistungsrückständen nach Erreichen des Hauptschulabschlusses, den Eintritt in die duale Ausbildung zu ermöglichen und Zugänge zu neuen Bildungswegen zu eröffnen. Die kontinuierliche Stärkung des Selbstwertgefühls durch positive Schulerfahrung ist ein wesentlicher Aspekt der PuSch-Förderphilosophie. Praxisorientierte Bestandteile der Förderung haben zum Ziel, den Jugendlichen aktiv auf seine Rolle im Berufsleben vorzubereiten und unterstützen ihn darin, sich für die eigene Entwicklung verantwortlich zu fühlen und sich selbst für Ziele einzusetzen. Hier hat sich die intensive Kooperation zwischen Joachim Schumann Schule, Eduard Flanagan Schule und dem Bund Deutscher PfadfinderInnen Babenhausen – zuständig für die sozialpädagogische Betreuung – hervorragend bewährt.
Die Angebote von DRIN sind immer an den Interessen und der Bedürfnislage der Teilnehmerinnen und Teilnehmer orientiert.
In Abstimmung mit der Projektleiterin von DRIN und den Jugendlichen um Petra Mohrhardt ergaben sich folgende Themen:
• Wie eröffnet man ein Konto?
• Was heißt Schufa Auskunft?
• Wie ist das mit den Handykosten?
• Was ist wenn man auszieht und eine Wohnung mietet?
• Wieviel Geld braucht man für was?
Dann ging die Arbeit los. Es musste ein Haushaltplan erstellt werden und alle waren sehr erstaunt was man dabei alles beachten muss. Auf jeden Fall macht es Sinn ein Haushaltsbuch zuführen, stellten die Schülerinnen und Schüler fest. Denn dann  haben wir einen Überblick was wir ausgeben, so die einhellige Meinung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Das kann man auch im Handy speichern. Irgendwie cool, fanden die Jugendlichen. Darüber hinaus haben sie gelernt wie Wäsche sortiert wird. Hier ging es darum zu erkunden,  welches Waschmittel und welcher Waschgang für die unterschiedlichen Kleidungsstücke richtig sind. Neben Haushaltsführung und Wäschewaschen wurde mit den Jugendlichen auch der Umgang mit verschiedenen Bankkonten und Kosten eingeübt.
Die Schülerinnen und Schüler gehen gestärkt und mit neuem wichtigen lebenspraktischen Wissen und Können aus diesen Projekttagen heraus. Sie haben unglaublich viel erfahren, was gerade jetzt super wichtig ist, da sie ihren Hauptschulabschluss gemacht haben und eine Ausbildung anfangen werden. Auch wollen einige eine eigene Wohnung mieten. Dann ist es besonders wichtig,  „dass wir auskommen mit dem Einkommen und fit sind für den Haushalt“, so lautet übereinstimmend die Meinung der Schülerinnen und Schüler zum Ende der Projekttage.
Ein besonderer Höhepunkt war, dass jede Woche ein leckeres Menü gemeinsam gekocht wurde. So gab es beispielsweise Hähnchen in Cornflakes-Mantel mit Rosmarin Kartoffel aus dem Backofen an einen superleckeren Spitzkohl-Salat mit Radieschen, Paprika und zum Nachtisch ein Himbeer-Soufflee. Ganz nebenbei erfuhren die Jugendlichen so manch Neues zur Esskultur. Wo kommt das Besteck beim Tischdecken hin  und wie entsteht eine Tischdekoration?
Leider ist das Projekt vorbei, aber die Jugendlichen haben Vieles beibehalten, was sie bei DRIN gelernt haben. Auch heute noch kalkulieren sie in ihrer Koch-AG ihr Essen, bevor sie einkaufen gehen und sind immer wieder erstaunt, was alles Leckeres gekocht werden kann mit 3€ pro Person. Einige Rezepte wurden nachgekocht und was auf jeden Fall seit DRIN dazu gehört, ist eine tolle Tischdekoration. Mit vielen neuen Anregungen für ihr zukünftiges Leben beendeten die Jugendlichen das Projekt. Übereinstimmend sagten sie, dass Lernen so viel mehr Spaß macht und man die Dinge echt gebrauchen kann. Sie wünschten sich, die Schule wäre immer so.
Gemäß ihrer Beschreibung ist es den Mitarbeiterinnen von DRIN gelungen, ein Angebot maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der Jugendlichen anzubieten und konnten mit ihrer inspirierenden, empathischen und engagierten Art die Jugendlichen erreichen und motivieren. Die Jugendlichen zeigten Kompetenzen, die im schulischen Kontext bisher noch verborgen blieben. Alleine dafür hat sich die Arbeit gelohnt, so Petra Mohrhardt. Damit blieben sich auch die Mitarbeiterinnen von DRIN treu und konnten den Schülerinnen und Schülern neue Perspektiven erschließen. Hierfür bedanken sich die Jugendlichen in den PuSch-Klassen ausdrücklich bei Christiane Hucke und Irmgard Mielsch.
Petra Mohrhardt und die Mitarbeiterinnen Christiane Hucke und Irmgard Wielsch von DRIN, haben hier einen Meilenstein im PuSch-Jahr gesetzt, und alle sind sich einig, dass dieses Projekt fester Bestandteil in den zukünftigen PuSch-Klassen wird.     pwi

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