Wanderklub „Berg auf” Babenhausen: Frauentour an den Niederrhein

Ruhepause auf der Treppe zum Hafentempel in Xanten.

Die diesjährige, 36. Frauenwanderung des Wanderklubs „Berg auf“ ging an den Niederrhein. Ein interessantes und sehr abwechslungsreiches Programm wartete auf die 45 Frauen die sich am 23.9. für drei Tage auf den Weg Richtung Norden machten. Als erstes ging es nach Aachen der Stadt „Karl des Großen“. Eine Stadtführung durch die Altstadt zeigte die vielfältigen Spuren Karls in der ersten Hauptstadt auf deutschem Boden. Spürbar wurde aber auch, Aachen als eine junge und dynamische Stadt der Wissenschaft und Forschung.

Während der Stadtführung wurden die berühmten Aachener Printen gekostet. Endpunkt der Stadtbesichtigung war natürlich der Aachener Dom. Frisch restauriert glänzten die Deckenmosaiken, die goldene Truhe der Aachener Reliquien und der Sarkophag „Karl des Großen“. Der Dom ist sicherlich eines der beeindrucktesten Bauwerke der Welt und daher auch das erste deutsche Bauwerk auf der Liste der Weltkulturerben.
Von Aachen ging es direkt zu einem Blick in den Braunkohletagebau „Garzweiler“. Ein riesiges, inzwischen über 85 qkm großes Loch. Die ohne Unterbrechung von riesigen Baggern geförderte Braunkohle wird über Fließbänder mit einer Gesamtlänge von über 90km direkt in die Kraftwerke befördert und zur Erzeugung von Elektrizität genutzt. Bis zu 200 Meter tief wird hier gegraben. Ein Blick in dieses riesige „Loch“ relativiert die Größe der Sandgruben in Babenhausen.
Inzwischen bekamen die Reiseteilnehmer Hunger und es ging zum Mittagessen nach Jüchen ins Nikolauskloster. Hier warteten die Brüder der Oblatenmissionare mit einem kräftigen und leckeren Erbseneintopf mit Wurst. Bruder Felix, der Leiter des Klosters gab nach dem Essen eine Information über die inzwischen 900-jährige Geschichte des Klosters. Der Orden der Oblatenmissionare ist nach den Franziskanern seit nun über 100 Jahren Hausherr der schönen Klosteranlage. Ein Rundgang durch den Klostergarten mit der während des 1. Weltkriegs nachgebauten Grotte von Lourdes schloss den Klosterbesuch ab.
Mit der „Brachter Mühle“ wartete der letzte Besichtigungspunkt des ersten Tages auf die Frauenschar. Die ehemalige Windmühle wird heute von einem „Mühlenverein“ erhalten. Der Mühle ist ein kleines Museum angeschlossen mit alten landwirtschaftlichen Geräten. Über steile Treppenleitern wurden die verschiedenen Ebenen der Mühle von den Frauen erklommen und die Funktion des Mühlenvorgangs von den Führern des Mühlenvereins im Detail erklärt. Nun ging es ins nahegelegene Hotel „Brüggener Klimp“ nach Büggen an die holländische Grenze. Das schöne Hotel ist ein umgebauter ehemaliger Bahnhof mit vielen noch erhaltenen Gerätschaften aus dieser Eisenbahnzeit, einschließlich einer Dampflokomotive im Hotelgarten.
Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der Römer. Es ging nach Xanten am Rhein. Hier befand sich vor 2000 Jahren ein römisches Militärlager mit bis zu 7000 Legionären sowie eine separate zivile Römerstadt mit über 10000 Bewohnern. Nach einem kurzen Stadtrundgang durch die Altstadt von Xanten ging es zum Archäologischen Park. Das Freilichtmuseum erstreckt sich über 60 Hektar und deckt die Fläche der alten Römerstadt ab. Xanten, das ehemalige „Colonia Ulpia Traiana“, war nach Köln die wichtigste Römeransiedlung in Nordgermanien. Der geführte Rundgang durch den Archäologischen Park führte ins ehemalige Amphitheater, in römische Wohnhäuser, einem interessanten Badehaus und zum Hafentempel. Von hier aus ging es an aktuellen Ausgrabungen vorbei ins spektakuläre Römermuseum. Sicherlich eines der interessantesten Museen über diese Zeit. Ein hochmoderner, lichtdurchfluteter Bau in dem man über eine Spirale an einer Unzahl von Sehenswürdigkeiten vorbeigeführt wird. Ein Höhepunkt des Reisetages bildete die anschließende Mittagsspeisung der Frauen in der „römischen Herberge“ des Parks. Drei verschiedene Gerichte, nach Originalrezepten aus der Römerzeit gekocht, stillten den Hunger der Gruppe. Von Xanten ging es mit dem Bus an die holländische Grenze. Entlang der Schwalm ging es nun über 7,5 Kilometern auf sehr gut ausgebauten Wegen in Richtung Brüggen. Tolle künstlerische Darbietungen der Reiseteilnehmerinnen sowie ein DJ der für die passende Musik zum Tanzen sorgte, schlossen nach dem Abendessen den zweiten Reisetag ab.
Der dritte Tag der Frauenwanderung begann mit einer Wanderung entlang dem Nettetalbruch. Die Wanderung führte an mehreren kleineren Seen entlang an den schönen DeWitt- See und durch ein Vogelschutzgebiet. An der Leuther Mühle wartete der Reisebus zur Fahrt an die Ahr. Es ging somit wieder in Richtung Babenhausen. Allerdings warteten noch zwei Programmpunkte auf die Frauen. In Bad Neuenahr wurde die „Dokumentationsstätte Regierungsbunker“ besichtigt. In dem ehemals geheimsten Ort der Bundesrepublik hätten bei einer kriegerischen Auseinandersetzung 3000 ausgewählte „wichtige“ Persönlichkeiten der Verfassungsorgane für 30 Tage Schutz gefunden und sich eingeschlossen. Besichtigt wurden die für den Bundespräsidenten und den Bundeskanzler vorgesehenen Räumlichkeiten sowie die gigantischen Schließeinrichtungen der Bunkeranlage. Durch den Umzug der Regierung von Bonn nach Berlin wurde die über 16km lange Tunnelanlage nicht mehr benötigt und zurückgebaut. Lediglich 200 Meter davon wurden als Dokumentationsstätte für die Öffentlichkeit erhalten. Ein eindrucksvolles Zeugnis über die Zeit des kalten Krieges.
Der Bunkerbesichtigung schloss sich eine Fahrt durch das enge Ahrtal mit seinen steilen Berghängen an. Ziel war der Ort Altenahr. Und dort die Winzergenossenschaft. Eine Weinprobe sorgte für einen lustigen und stimmungsvollen Abschluss der dreitägigen Frauentour. Pünktlich um 22 Uhr erreichte die Gruppe wieder Babenhausen.  (rei)

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