Erinnerung: Gedenken an Johann Heinrich Engel am Babenhäuser Bahnhof

Bürgermeister Achim Knoke und die Großnichte von Heinrich Engel enthüllen die Tafel für die „Heinrich-Engel-Anlage".

Babenhausen hätte Nein sagen müssen – Johann Heinrich Engel hat es getan“, so begann Manfred Nodes am gestrigen Mittwoch seine Rede zur Eröffnung der „Heinrich-Engel-Anlage“ vor dem Babenhäuser Bahnhof.

Nodes war Ideengeber für die Benennung des etwa 700 Quadratmeter großen Areals zwischen Bahnhof und Bismarckplatz. Vor etwa zwei Jahren beschlossen die Stadtverordneten, dem Verteidiger der Demokratie und der Menschenrechte, der von 1929 bis 1950 in Babenhausen lebte und wirkte, ein Denkmal zu setzen. Ein Denkmal, an dem man nicht vorübergeht, sondern an dem man stehenbleibt, liest, sich erinnert, so Bürgermeister Achim Knoke.
„In Babenhausen und den Stadtteilen gibt es eine rege Kultur des Erinnerns“, sagte der Bürgermeister. „Wir wollen uns der Vergangenheit stellen und aus ihr lernen.“ Zur Erinnerungskultur gehört nun eine Gedenktafel für Johann Heinrich Engel an der Grünanlage vor dem Bahnhof.
Der Platz wurde aus gutem Grund gewählt, denn Engel war Mitglied der Eisenbahnergewerkschaft, beruflich im Betriebsrat sowie politisch als Sozialdemokrat im Gemeinderat aktiv. Auch ist das Gelände zentral gelegen, wird die Person Heinrich Engel im Kontext der Geschichte an exponierter Stelle gezeigt. „Heinrich Engel ist aufrecht gegangen und seinem Gewissen gefolgt, was ihm eine Anklage wegen der Vorbereitung zum Hochverrat und eine lange Haft eingebracht hat“, sagte Manfred Nodes, der mit Georg Wittenberger und Ria Fischer zur Lebensgeschichte Engels recherchiert hatte. Er bot dem nationalsozialistischen Denken und Handeln die Stirn, leistete in Babenhausen politischen Widerstand. Wegen seiner oppositionellen Haltung wurde er bis nach Dachau verschleppt.
Mit der Gedenktafel wird nicht nur Heinrich Engel geehrt, auch die Stadt Babenhauen erfährt eine Würdigung durch den Widerstandskämpfer. Zur Enthüllung der Tafel waren Engels Nachfahren Brigitta Kreickemeier und Torsten Petri aus Rüsselsheim angereist.
Die Gestaltungsidee für die Tafel hatten die Verwaltungsmitarbeiterinnen Katharina Freckmann und Silvia Kloetzel. Die Ausarbeitung wurde an Designerin Sandra Liebig vergeben, die technische Umsetzung erfolgte durch das Sickenhöfer Unternehmen „Werbetechnik Frank“. Die Tafel bildet einige Eckdaten aus dem Leben und Wirken Heinrich Engels ab; für weitergehende Informationen ist die Tafel mit einem QR-Code versehen.      mel

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