Stadt Babenhausen & Forstamt Dieburg: Gemarkungsrundgang zum Naturschutzgebiet „In den Rödern”

Werner Zitterbart (vorne) wusste beim Gemarkungsrundgang der Stadt vieles über die Pflanzenwelt „In den Rödern“ zu erzählen.

Babenhausen ist mit 2050 Hektar städtischem Forst eine besonders waldreiche Kommune. Die Stadt und das zuständige Forstamt bieten den Bürgern - die häufig auf unterschiedliche Weise Nutzer des Waldes sind - zahlreiche Möglichkeiten, das Ökosystem und den Erholungsort zu erkunden und mit anderen Augen zu sehen.

Zu den Angeboten zählen auch einige der alljährlichen Gemarkungsrundgänge. Am Samstag führten die Revierförster Tanja Wöber und Lothar Seipp mehr als 60 Teilnehmer zum Naturschutzgebiet „In den Rödern“. Seit zehn Wochen sind dort fünf Przewalski-Wildpferde zu Hause, die sich auch gleich zu Beginn der Tour zeigten. Das Artenschutzprojekt des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) soll nicht nur dazu dienen, den Bestand der letzten Urwildpferderasse zu sichern. Die Pferde sorgen auch dafür, dass der wertvolle Sandmagerrasen auf natürliche Weise gepflegt wird, sich andere Tierarten und Pflanzen dort dauerhaft ansiedeln.
Zur Pflanzenwelt auf dem FFH-Gebiet wusste Forstwirt Werner Zitterbart vieles zu erzählen. Er leitet einige der regelmäßigen Führungen, die die Stadt seit der Ankunft der Przewalski-Pferde anbietet. An Königskerze und anderen charakteristischen Arten vorbei ging es in den Wald, wo die Revierförster über nachhaltige Forstwirtschaft informierten. Das bedeutet, dass nicht mehr Holz eingeschlagen wird als nachwachsen kann.
Die Holzernte erfolgt stets in der vegetationsfreien Zeit, also im Winter. Dafür kommen Holzvollernter, sogenannte Harvester, zum Einsatz, die zwar gigantisch aussehen, aber, so versicherten die beiden Experten, eine sehr schonende Holzernte garantierten. Eine Holzbank verdeutlichte, wie viel Holz in 15 Minuten nachwächst - 96 Bänke sind es pro Tag. Auf der gut zweistündigen Tour durch den Babenhäuser Forst ging es zudem um die Überführung von Kiefern hin zu Laubbaumbeständen, sowie um die Klärung einiger Fachbegriffe wie „Habitatbäume“.
Ausgangspunkt und Ziel des Gemarkungsrundgangs war das Vereinsgelände des Luftsportclubs, wo nach der ausgiebigen und informativen Wanderung ein deftiger Imbiss auf die Teilnehmer wartete.   mel

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