Denn die Aufgabengebiete sind größer geworden, die Ereignisse mitunter dramatischer. Waldbrände dauern in den extrem trockenen und heißen Sommern lange und breiten sich schneller aus. Mehrtägige, kräftezehrende und nicht selten riskante Einsätze sind die Folge. Auch zu Bombenräumungen werden die Feuerwehrleute gerufen. Zudem sind technische Hilfeleistung bei Unfällen, Einsätze bei Stürmen und anderen Unwetter-Ereignissen und die Brandbekämpfung auf Feldern oder an Gebäuden Aufgabenbereiche der Feuerwehren.
Wie die ehrenamtliche Arbeit der Einsatzkräfte im Ernstfall aussieht, davon konnte sich Bürgermeister Dominik Stadler einen Eindruck beim Grundlehrgang machen, den er vor einigen Wochen absolvierte. Er lobte die verantwortungsvolle und verlässliche Tätigkeit der Kameraden, zu denen er nach erfolgreich abgeschlossener Feuerwehrgrundausbildung nun ebenfalls gehört.
Einigen Feuerwehrleuten galt es, besonderen Dank auszusprechen und sie für ihr langjähriges Engagement zu würdigen. Zudem gab es drei Verabschiedungen. Der Ehrungsreigen begann mit Tobias Holz, der schon 2021 für 25 Jahre aktive Mitgliedschaft in der Babenhäuser Feuerwehr geehrt werden sollte. Mit einem Jahr Verspätung erhielt er nun das Silberne Brandschutzehrenzeichen am Bande, sowie das Ehrenzeichen des Bezirksfeuerwehrverbands Hessen-Darmstadt in Bronze.
Der Hauptfeuerwehrmann kam schon 1996 in die Jugendfeuerwehr und trat 2004 in die Einsatzabteilung über. Wenn er nicht bei der Feuerwehr aktiv ist, sei er an der Tischtennisplatte anzutreffen, meinte Vorsitzender Bernd Pöschl mit einem Augenzwinkern. Auch die Ehrung von Heinrich Siebenschuh erfolgte mit einem Jahr Verzögerung. Der Hauptfeuerwehrmann ist bereits mit dem Silbernen und Goldenen Brandschutzehrenzeichen gewürdigt worden und erhielt nun die Goldene Ehrennadel. Zudem wurde Siebenschuh, der 20 Jahre den Feuerwehr-Vorsitz inne hatte, in die Ehren- und Altersabteilung aufgenommen.
Die Liste der Fort- und Weiterbildungen, die Michael Rüd in 40 Jahren aktiver Feuerwehrarbeit absolviert hat, ist so lang, dass Wehrführer Maximilian Willand irgendwann aufhörte, alles aufzuzählen. Schriftführer und Maschinist, Jugend- und Stadtjugendfeuerwehrwart sind nur einige der Ämter, die Rüd bereits bekleidet hat. Seit 1982 ist er in der Feuerwehr, zunächst im Kreis Miltenberg, ab 1993 in Babenhausen. Das Goldene Brandschutzehrenzeichen am Bande und das Ehrenzeichen des Bezirksfeuerwehrverbands in Silber bekam er nun für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft.
Dieselbe Würdigung erhielt Mario Wörner, der nach der Zeit in der Jugendfeuerwehr und der Einsatzabteilung in Sickenhofen, wo er erst stellvertretender, dann erster Wehrführer war, 2001 in die Feuerwehr Babenhausen wechselte. Auch die Liste seiner Lehrgänge und Ämter ist lang. Zehn Jahre war er Stadtbrandinspektor, blickt auf mehrere Lehrgänge auf Landesebene und konnte bereits das Feuerwehr-Ehrenkreuz und das Brandschutzverdienstzeichen entgegennehmen.
Die Goldenen Ehrenzeichen, mit denen Werner Flechsenhar für 50 Jahre aktive Mitgliedschaft gewürdigt wurde, habe sie bisher noch nie vergeben können, hob Kreisjugendwartin Carina Hoeft die Besonderheit der Auszeichnung hervor. Als Pressesprecher von 2002 bis 2020 hat er ungezählte Presseartikel verfasst, war Ansprechpartner für lokale und regionale Medienvertreter und brachte die anspruchsvolle Feuerwehrarbeit stets auf den Punkt. Auch mit Lehrgängen zum Notfallhelfer und Seelsorger qualifizierte sich der Hauptfeuerwehrmann. Bernd Pöschl verabschiedete Flechsenhar nun aus dem Gesamtvorstand.
Auch Achim Frankenberger wurde aus dem Gesamtvorstand verabschiedet. Seine Arbeit als Stadtbrandinspektor und die Tätigkeit als Beisitzer im Feuerwehrausschuss ließen sich zeitlich nicht mehr vereinbaren. Ebenso Florian Sawallich, der 13 Jahre, von 2009 bis 2021, das Amt des Wehrführers bekleidete, wurde verabschiedet.
Auf die längste Zeit in der Freiwilligen Feuerwehr blicken Manfred Beck und Karl-Heinz Hinkelbein zurück. Als der 74-jährige und der 84 Jahre alte Feuerwehrmann jung waren, gab es noch keine Jugendfeuerwehren. Beck hatte 1971 die Jugendfeuerwehr mitgegründet, war in den 80er und 90er Jahren ebenfalls Pressewart, arbeitete in der Feldküche und hat viel erlebt und viel bewegt, wie Pöschl sagte.
Hinkelbein war einer der ersten Atemschutzgeräteträger, 17 Jahre Vorstandsmitglied und 45 Jahre aktiver Feuerwehrmann. Beide wurden nun vonseiten des Vereins geehrt. Manfred Beck erhielt zudem das Ehrenzeichen des Bezirksfeuerwehrverbands am Bande in Gold. mel
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