Joachim-Schumann-Schule: Großes Interesse am Thema Autismus

Referentin war Frau Dr. Christine Preißmann. Sie  ist Ärztin für Allgemeinmedizin und Psychotherapie und hat selbst das Asperger-Syndrom. Seit vielen Jahren hält sie Vorträge und schreibt Bücher zum Thema („Gut leben mit einem autistischen Kind“ oder „Glück und Lebenszufriedenheit für Menschen mit Autismus“). Im Vortrag erläuterte sie typische Auffälligkeiten von Menschen mit Autismus, den Schwerpunkt bildete dabei die Schullaufbahn, an die sich viele Betroffene als die schwierigste Zeit ihres Lebens erinnern. Mit speziellen Maßnahmen kann es aber gelingen, einen erfolgreichen Schulabschluss zu ermöglichen. Struktur und Vorhersehbarkeit gehören dazu, aber auch ganz kleine individuelle Hilfen zum Nachteilsausgleich. Ein Ziel der Referentin war es, auch durch ihr eigenes Beispiel ein bisschen Mut zu machen und zu verdeutlichen, dass das Leben mit Autismus gelingen kann, dass dafür aber meist ein bisschen Unterstützung nötig ist. Insbesondere im Erwachsenenalter sind die Möglichkeiten für die Betroffenen noch sehr begrenzt. Das große Interesse an der Veranstaltung zeigt, dass hier noch viel Bedarf vorhanden ist. Nach dem Referat war noch Zeit für die Anliegen des Publikums, Fragen und Diskussion.   Autistische Störungen werden derzeit häufig in den Medien thematisiert, und nicht zuletzt durch die verbesserte Diagnostik sind die betroffenen Menschen in allen Lebensbereichen immer stärker präsent. Leider scheitern sie oft am Übergang in Ausbildung oder Beruf. Daher ist es umso wichtiger, dass für das Thema eine Öffentlichkeit geschaffen wird. Da man die Häufigkeit des Autismus mit etwa 1 Prozent beziffert, gibt es in Deutschland etwa 800.000 betroffene Menschen. Information: Autismus Deutschland e.V. Bundesverband zur Förderung von Menschen mit Autismus www.autismus.de (Text / Fotos: hz)