Städtische Kinder- und Jugendförderung: HEAE Leiter Tobias Soppart erklärt das „Dorf im Dorf“

Tobias Soppart, Christina Höhn, Eva Heinlein und Michael Spiehl bei der Begrüßungsrunde.

Wie viele Nationen am Mittwoch-Morgen im Jugendcafé genau vertreten waren, ließ sich nur schwer ermitteln. Zu Gast waren Schüler und Lehrer des Erasmus Austauschprogramms an der Heinrich-Heine-Schule (Europaschule) in Dreieich, der Arbeiter Samariter Bund sowie einige Asylsuchende der Hessischen Erstaufnahme Einrichtung in Babenhausen.

Es gehe laut dem städtischen Jugendpfleger, Michael Spiehl darum, „dass Kontakte und Gespräche zwischen den Schülern und den Flüchtlingen hergestellt werden.“ Dabei war die Kinder- und Jugendförderung allerdings mehr „als Gastgeber tätig.“
Durch Eva Heinlein aus Babenhausen und Lehrerin an der Dreieicher Schule, kam diese Kooperation erst zustande. Für die Austauschschüler interessant, ist die Umgangsweise mit den Menschen, welche Zuflucht in Deutschland suchen. Denn in ihrer Heimat ist die Flüchtlings-Situation oft eine ganz andere. Um das zu übermitteln, hielt der Leiter der HEAE, Tobias Soppart, eine Präsentation zur Lebenslage der Flüchtlinge in Babenhausen. Aber auf Englisch. Denn die Schüler kamen nicht nur aus Dreieich, sondern auch aus Tschechien, Frankreich, England oder der Türkei. Genau wie ihre Lehrer. Soppart erklärte: „Die Einrichtung könnt ihr euch wie ein Dorf im Dorf vorstellen. Die Asylsuchenden sind eine eigene kleine Gemeinde mit klaren Regeln, welche es zu befolgen gilt. Jeder hat seine individuelle Geschichte zu erzählen und jeder bringt sich mit ein.“
Wichtig war, dass den Schülern, welche bisher teilweise wenig Kontakt mit Flüchtlingen hatten, konkret erklärt wurde, wie das Leben in der Unterkunft aussieht. So haben die Zimmer, den Charme einer Jugendherberge und gegessen wird gemeinsam. „Dabei ist das Essen mal besser und mal schlechter“, sagt Soppart, „wie in einer normalen Kantine eben auch.“
Das Erasmus-Projekt, an dem auch deutsche Schüler der Heinrich-Heine-Schule teilnehmen, läuft über zwei Jahre und wird geleitet von der Lehrerin, Christina Höhn. „Wir sind ständig im Austausch mit unseren Partnerschulen und besuchen diese auch.“ Ihre Schüler seien generell auch „sehr sozial engagiert und unterstützen in ihrer Freizeit einige Projekte.“
Nach Sopparts Vortrag ging der Projekttag in die nächste Runde. Es standen verschieden Bastelstationen bereit. Ebenfalls konnten Schüler und Flüchtlinge gemeinsam Billard spielen. Im Vordergrund stand dabei die Kommunikation. „Wir haben schon viel erreicht, wenn nur ein paar Jugendliche miteinander sprechen und sich austauschen“, so Soppart.
Anschließend ging es für die aus mindestens acht Nationen bestehende Gruppe noch in die Mensa der Offenen-Schule, zum gemeinsamen Mittagessen.          mro

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