Das beirrte den Langstädter Posaunenchor jedoch kein bisschen: sie spielten unter der Leitung von Michael Schließmann wie in all den Jahren zuvor mit fröhlichen Weisen auf. Bürgermeister Achim Knoke freute sich, in diesem Jahr gleich mit zwei Amtskollegen aus den Partnerstädten Lichtentanne und Bouxwiller antreten zu können. In seinen Grußworten unterstrich er die Gastfreundschaft der Babenhäuser, die an diesem Wochenende durch die Gastronomie, Gewerbebetriebe und Vereine erlebt werden dürfe. Feste und Märkte zeigten auch, dass Babenhausen neben Natur und Historischer Altstadt weit mehr zu bieten habe. Auch Alain Janus aus Bouxwiller begrüßte die Anwesenden und betonte, dass Frieden und Europas Zukunft durch das gute Beispiel von Deutschland und Frankreich lebendig würden. So plädierte er auch für die Stärkung und den Fortbestand der Partnerschaft, denn Freundschaften müssten gepflegt werden. Auch erinnerte er eindringlich an die Teilnahme eines Jeden an der Europawahl. Tino Obst, der Amtskollege aus dem sächsischen Lichtentanne, freute sich schon auf den Gegenbesuch, der im Mai durch eine Initiative der Jugendförderung stattfinden wird. In Babenhausen fühle er sich schon fast wie Zuhause, fügte er hinzu, und das sei nicht nur wetterbedingt (Schnee sei in Lichtentanne durch die Nähe zur sächsischen Schweiz zu dieser Jahreszeit noch sehr normal).
Vertreter aus Politik und Gewerbe waren auf dem Marktplatz zugegen, aber auch einige Marktbesucher ließen sich von den verirrten Schneeflocken nicht aufhalten.
In der Stadthalle öffnete um 11.30 Uhr der beliebte Hobbykünstlermarkt mit insgesamt 70 Marktbeschickern. Teils schon Stammkunden, aber jedes Jahr kämen doch auch ein paar neue Stände hinzu.
Bei der unwirtlichen Witterung war die warme Stadthalle ein beliebter Anlaufpunkt und wer ein Päuschen brauchte, konnte sich im Café des Gesangverein Eintracht mit Kaffee und Kuchen stärken: bei 50 selbstgebackenen Köstlichkeiten fiel die Wahl sicherlich nicht leicht.
Im großen und kleinen Saal, im Foyer und oben im Spiegelsaal hatten die Händler ihre schöne Ware ausgelegt: von Shabby Chic bis Modeschmuck, von Likör bis Glas- und Holzkunst. Wer hier keine großartigen Geschenke für den Osterhasen fand, war selbst schuld. Die Hobbykünstler kommen gerne nach Babenhausen. Petra Fromke stellt Schmuck aus Aluminium-Draht her und nutzt die Zeit auf den Märkten, um an ihrer Produktion zu arbeiten. Für sie ist es Kreativität und Entspannung zugleich, aus dem weichen Material ausgefallenen Modeschmuck zu biegen. Asymmetrisch und modern spricht ihr Schmuck die Damenwelt an, die auf das gewisse Etwas in der Mode setzt.
Auf dem Parkplatz vor der Halle präsentierten sich verschiedene Autohäuser, Fahrradhändler und diverse andere Gewerbetreibende aus Stadt und Umland. Bei der Fa Schneider konnte man am Wochenende sogar den Staplerführerschein machen: diese Gelegenheit nutzte der erst 20 Monate alte Robin, der mit seinen Eltern neu in Babenhausen ist und sich beim Ostermarkt gleich einen Überblick über das Angebot seiner neuen Heimat machen wollte. Auf dem kleinen Tretstapler war er gar nicht zu bremsen. Auch Leo (stolze „halb-fünf“ Jahre jung) besuchte mit seiner Mama Verwandtschaft in Babenhausen und wollte auf keinen Fall den Markt verpassen. Er fand besonders Gefallen an den schönen Eierbechern aus Olivenholz: wem er die wohl schenken mag?
Am Samstagabend hatte der Gewerbeverein hinter der Stadtmühle wieder zum traditionellen Osterfeuer eingeladen. Etliche hartgesottene Gäste brachten die Regenschirme mit, denn man wollte sich nicht entgehen lassen, wie Achim Knoke den riesigen Holzstapel in Brand setzte, um damit den Winter endgültig zu vertreiben. Essen, Trinken und Musik sorgten für gute Stimmung. Als dann gegen 22 Uhr das beeindruckende Feuerwerk gezündet wurde, hatte man sich schon warmgetanzt und genoss den Lichterzauber am nächtlichen Himmel.
Am Sonntag kam entgegen der Vorhersage des Wetterdienstes zum Glück die Sonne durch die Wolken und so war der Markt wesentlich besser besucht: entlang der Stadtmauer und durch die Fahrstraße bis vor zum Ranishof hatten die Besucher reichlich Gelegenheit, an 100 Marktständen zu stöbern, sich zu informieren und neben einem kleinen Snack hier und einem leckeren Getränk da, auch schöne Osterware zu kaufen. Die Live-Band „S.O.S.“ spielte auf dem Platz vor dem Ranishof und es kam richtig Partystimmung auf, die viele Besucher im Sonnenschein und mit schützendem Pavillon genossen. So wurde der Ostermarkt dann wenigstens sonnig, wenn auch bei Weitem nicht warm. Und doch sah man viele Gäste auf den Stühlen der Eisdiele sitzen und das erste Eis der Saison essen. Es muss jetzt einfach Frühling werden, die Babenhäuser bestehen darauf! (Text: kb / Foto: R. Blaha)
Mehr Fotos: https://www.babenhaeuser-zeitung.de/galerien/babenhaeuser-ostermarkt-201...
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