Am Dienstag in der zweiten Herbstferienwoche ging es am frühen Morgen für die Teilnehmer im Alter von 14 bis 26 Jahren los, die erste Etappe nach Leipzig zurückzulegen. Nachdem die Jugendherberge in Leipzig bezogen war, ging es weiter in das „Zeitgeschichtliche Forum“, ein Museum, in der Innenstadt. Dort besuchte die Gruppe die Ausstellung „Demokratie und Diktatur nach 1945“. Hier konnten verschiedene Exponate betrachtet werden, die das Leben in der DDR nach 1945 dokumentierten. Neben Dokumenten, die zeigten, wie Bürgerinnen und Bürger systematisch überwacht wurden, konnte man auch einen Eindruck über das tägliche Leben gewinnen. Es waren unter anderem Haushaltswaren, Fahrzeuge, Möbel und Einrichtungsgegenstände zu sehen sowie ein vollständig eingerichtetes Wohnzimmer im Stil der 50er Jahre. Nach einem ereignisreichen ersten Tag ließ die Gruppe den Abend bei einem gemeinsamen Essen in der Leipziger Innenstadt ausklingen.
Am Morgen des zweiten Tages wurden bereits wieder Koffer gepackt, denn die Gruppe reiste weiter nach Erfurt. Auf dem Weg stoppte man noch am Völkerschlachtendenkmal in Leipzig, bestieg dort die Aussichtsplattform und besuchte das kleine Museum. In Erfurt ließ die Gruppe den Nachmittag beim selbstständigen Sightseeing der Altstadt nebst Dom, Krämerbrücke und der Zitadelle auf dem Petersberg ausklingen.
Der Donnerstag gestaltete sich ereignisreich mit einer Führung durch die Gedenk- und Bildungsstätte „Andreasstraße“, einem ehemaligen Stasigefängnis. Dort konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehr über die Überwachungsmethoden durch die Stasi erfahren und lernten, welchen Einfluss die politische Situation auf den Alltag der Menschen in der DDR hatte. Auch die Bedingungen in der ehemaligen Haftanstalt konnten in einer Ausstellung erkundet werden. Nach einer Mittagspause tourte die Gruppe mit einer Mediaguide- Führung durch die Erfurter Innenstadt und erfuhr an verschiedenen Standorten, wie die friedliche Revolution in Erfurt ins Rollen kam, wer die Menschen waren, die sich daran beteiligt hatten und an welchen Orten sich der Widerstand gegen das System in der DDR formierte. Der Mittwoch endete mit einem gemeinsamen Abendessen, bei dem alle die Eindrücke des Tages Revue passieren ließen und sich über das Erlebte intensiv austauschten.
Freitags hieß es dann ein letztes Mal: „Koffer packen“! Auf dem Heimweg von Erfurt fuhr die Gruppe das letzte Ziel der diesjährigen Bildungsreise an: Den „Point Alpha“ in der Nähe der Stadt Geisa. „Point Alpha“ ist ein ehemaliger Grenzposten entlang der innerdeutschen Grenze. Hier ist bis heute auf einer Länge von 1.400 Metern ein Stück Grenze erhalten, das abgelaufen werden kann. Im „Haus auf der Grenze“ besuchte die Gruppe die Ausstellung rund um den Grenzstreifen. Neben Exponaten wie Selbstschussanlagen und Grenzer- Ausrüstung gab es auch verschiedene Video-Interviews von ehemaligen Grenzsoldaten und Bewohnern der grenznahen Orte, die einen intensiven Einblick in den Alltag rund um die innerdeutsche Grenze ermöglichten. Nach diesem letzten Stopp machte sich die Gruppe endgültig auf den Heimweg und landete am Nachmittag erschöpft, aber um viele bleibende Erfahrungen reicher, wieder in Babenhausen. kjf
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Rubrik: Babenhausen und Umgebung
05.11.2019
Kinder- und Jugendförderung der Stadt Babenhausen: Jugendforum auf Bildungsfahrt in der ehemaligen DDR
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