18-Jährige Langstädterin startet bei Youtube durch: Julia Lange: Vom Gitarrentalent zum Internet-Star

Zwischen ihren 13 Gitarren fühlt sich Julia Lange genauso wohl wie in der vernetzten Welt, in der sie mittlerweile eine internationale Fangemeinde um sich schart.

Die Gitarristin Julia Lange gilt seit ihrem 13. Lebensjahr als viel versprechendes Nachwuchstalent. Jetzt etabliert sie sich auf dem Videoportal Youtube. Im Bereich der klassischen Gitarre hat die 18-Jährige beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ drei Erstplatzierungen erreicht. Vor zwei Jahren beschritt sie dann den Weg des Fingerstyle und hat seither vor allem im Internet eine große internationale Fangemeinde.

Auf ihrem eigenen Youtube-Kanal hat Lange knapp 7.500 Abonnenten – und schon 600.000 Menschen aus der ganzen Welt haben sich ihre Musikvideos angesehen. Das ist eine ganze Menge: Lange kann man durchaus als Internet-Star bezeichnen.
„Ich wollte nicht mein Leben lang klassische Kompositionen nachspielen. Ich verließ das Dr. Hoch’s Konservatorium und bin seitdem ohne Lehrer, also mein eigener Herr“, erklärt die Langstädter Internet-Berühmtheit lächelnd. Zunächst habe sie Lieblingsstücke auf der klassischen Gitarre einfach mal mit einer Videokamera aufgenommen und auf Youtube hochgeladen. „Ich war überrascht, dass mein Stück Asturias von Isaac Albeniz in kürzester Zeit 150.000 Follower (Anhänger) fand“, erzählt Lange.
Auf dem Weg, sich neu zu finden, schafft sich die Abiturientin eine Westerngitarre an, vertieft ihre Kenntnisse über Fingerstyle zunächst im Internet. Später belegt sie einen Workshop in Österreich.
Zeitgenössisch moderne Kompositionen mit eigener Note arrangieren, das sei ihr Ziel, sagt Lange: „Wenn man jahrelang Stücke nach Noten nachspielt, ist Improvisieren nicht einfach.“ Beim Experimentieren komme sie oft nicht weiter, der Ehrgeiz treibe sie jedoch an. Sie schule ihr Gehör, Melodien zu erkennen, die sie mit Akkorden und Rhythmus zusammenbringe.
Durch die Verbreitung ihrer Musik über das Internet, ist die 18-Jährige mittlerweile so bekannt, dass Gitarrenhersteller ihr Instrumente schenken. Einzige Bedingung: Sie muss diese in ihren Videos bespielen. Auch Einladungen zu Musikfestivals häufen sich. Demnächst spielt Lange in Frankreich und in Spanien. Kürzlich zeigte sie ihr Können auf der Musikmesse in Frankfurt.
Eine Bewerbung für die Musikhochschule Dresden läuft. Ein Dresdner Musikprofessor habe sie zur Bewerbung aufgefordert. „Die Aufnahmeprüfung im Juni muss ich erst einmal bestehen“, sagt die junge Frau bescheiden. Sie hoffe, dass die Hochschule sie beim Experimentieren auf der Gitarre unterstützt. Im Nebenfach möchte sie außerdem Klavier und E-Gitarre belegen.
Jetzt genießt die Gitarristin allerdings erst einmal den Erfolg in der vernetzten Welt. „Die Fingerstyle-Szene ist locker. Der Konkurrenzkampf ist nicht so hart, weil sowieso jeder sein eigenes Ding macht.“ Eine Karriere wie ihr Vorbild Tommy Emmanuel – der australische Gitarrist gilt als einer der weltbesten Fingerstyler - kann sie sich genauso vorstellen, wie ihr Wissen über Workshops weiterzugeben.
Hintergrund: Im Alter von acht Jahren beginnt sich Julia Lange aus Langstadt zum ersten Mal für das Gitarrenspiel ihres sechs Jahre älteren Bruders zu begeistern. Von Gitarrenlehrerin Elisabeth Becker wechselt Lange zu Gitarrenlehrer Fritz Ludwig, der ihr großes Talent fördert und der sie bis heute bei Projekten betreut. Beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ nimmt sie vier Mal mit großem Erfolg teil. In dieser Zeit wechselt sie zu Gitarrenlehrer Stephan Werner vom Frankfurter Dr. Hoch’s Konservatorium. Wenn es die Zeit zulässt, tanzt Julia Lange gerne Flamenco in einer Tanzgruppe. Aufgrund ihrer Aktivitäten im Internet ist auch die Filmtechnik zu einem Hobby geworden.     nda

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