Kostbare Freundschaften

Ruhestands-Pfarrer besuchen zu ihrem 50. Ordinationsjubiläum das Evangelische Dekanat Vorderer Odenwald

Hiltraud Schwarz, Armgard Schmitt, Hannelore Felsing (vorne, von links); Friedrich-Karl Voll, Jürgen Schwarz, Georg-Karl Schmitt, Dekan Joachim Meyer und Richard Felsing (hinten, von links).

Eine lange Freundschaft verbindet Friedrich-Karl Voll, Jürgen Schwarz, Richard Felsing und Georg-Karl Schmitt. Alle vier sind Jahrgang 1939 und kennen einander in dieser Konstellation seit dem Sommer 1959, als sie in Marburg mit dem Theologiestudium begannen. Jürgen Schwarz und Friedrich-Karl Voll hatten da schon ein wenig Vorsprung: Sie haben sich bereits in der fünften Klasse auf dem Gymnasium kennengelernt. Seit dem Sommer 1959 sind die vier Pfarrer einander verbunden, kreuzen sich ihre Lebenswege.

Kürzlich feierten sie ihr 50. Ordinationsjubiläum und besuchten an diesem Tag das Evangelische Dekanat Vorderer Odenwald, wo sie mit Dekan Joachim Meyer eine Andacht feierten, einen Rundgang durch das Darmstädter Schloss machten und anschließend zum gemeinsamen Mittagessen in Groß-Umstadt gingen. Richard Felsing aus Langstadt hat den Besuch im Dekanat arrangiert. Seit 2005 treffen sich die Pfarrer im Ruhestand mit Ehefrauen jährlich und wechseln sich in der Rolle des Gastgebers ab.
Friedrich-Karl Voll, Jürgen Schwarz und Richard Felsing wurden im selben Jahr ordiniert – 1967; Georg-Karl Schmitt, der nach dem Studium noch Kirchenmusik studierte, vier Jahre später. Sein silbernes Ordinationsjubiläum hat das Pfarrer-Quartett zum ersten Mal zusammen gefeiert. „Wir wollten diese kostbaren Kontakte nicht abreißen lassen“, sagt Schmitt. Wesentlich dazu beigetragen hat, dass seine Frau Armgard regelmäßig Rundbriefe schrieb und alle auf dem Laufenden hielt.

Pfarrer in politisch bewegten Zeiten

Es ist auch ein Vormittag der Erinnerungen – daran, wie die Familien Schwarz und Felsing mit ihren Kindern öfters zusammen Urlaub gemacht haben oder dass Georg-Karl Schmitt 27 Jahre lang Ortspfarrer in Felsings Heimatgemeinde Langstadt war, der wiederum 28 Jahre lang Ortspfarrer in Dieburg war. Jürgen Schwarz ist der Tag seiner Ordination noch bestens in Erinnerung. Sie sei zwei Tage nach der Geburt seiner ältesten Tochter gewesen, erzählt er, seine Frau war im Krankenhaus und konnte nicht dabei sein. Nach der Ordination sei er mit seiner Gemeinde noch Spargel essen gegangen.
„Wir waren Pfarrer in einer politisch bewegten Zeit“, sagt Felsing, und erinnert an den Vietnamkrieg, den Sechs-Tage-Krieg 1967, die Ostpolitik als Friedenspolitik, an Partnerschaften mit Kirchengemeinden in der DDR vor der Wende und, wenn möglich, auch danach, oder an ein Südafrika zu Zeiten der Apartheid. „Wir haben uns bemüht, unsere Gemeinden zu ermutigen über den Tellerrand hinaus zu blicken.“

(S.Rummel)

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