Stadt Babenhausen / Urban Explorer: Letzte Blicke auf die Vergangenheit – Vergängliches festhalten

Vor dem verlassenen Gebäude des Babenhausen Army Fields legte Reinhold Blaha einen längeren Stopp ein, um den Teilnehmern die Gelegenheit zu bieten, auf eigene Faust um das Gebäude herum und im Inneren zu fotografieren. Im Inneren entstand übrigens auch das wohl bekannteste Foto Blahas: sein „Klobild“. Horst Günther begleitete den Fotowalk filmisch und Blaha wusste auch Wissenswertes zum angrenzenden FFH-Gebiet „Natura 2000“ zu erzählen.

Bei eisigem Wind schiebt sich ein Grüppchen von Fotografen durch die Straßen der weitläufigen Kaserne. Der Babenhäuser Fotokünstler Reinhold Blaha führt sie entlang einer genau durchdachten Route, denn schließlich will er den interessierten Fotografen die Highlights des Areals näherbringen. Er kennt die ehemalige Kaserne mittlerweile wie seine Westentasche und weiß zu vielen der Gebäude auch Interessantes zu erzählen.

Dass die Gruppe dabei gerade an den auf den ersten Blick nicht so hübschen Stellen länger bleibt, liegt an ihrer besonderen Vorliebe für Verfallenes. „Urban Explorer“ (Stadtentdecker) lieben besonders verlassene Orte, je verfallener umso lieber! So verwundert es auch nicht, dass einige Teilnehmer von weiter herkommen: Frankfurt, Dieburg, Odenwald, Miltenberg, aber natürlich auch ein paar Fotobegeisterte aus Babenhausen. Die Kaserne bietet einen Luxus, den man an anderen verlassenen Orten oft vergeblich sucht: der natürliche Verfall, dem nicht mit Vandalismus nachgeholfen wurde, ist nur deshalb so unberührt, weil das Gelände die letzten Jahre so gut bewacht war. Für passionierte Fotografen ein Glücksfall!
Um einen dieser Fotowalks auch filmisch festzuhalten, läuft Horst Günther mit und interviewt vor manch interessantem Hintergrund den Fotografen Blaha oder aber auch andere Teilnehmer, die sich teilweise sehr gut auf die Tour vorbereitet haben und so einige Details beisteuern können. Die kurzen Filme werden als Beiträge im Medienzentrum Offener Kanal (MOK) gezeigt, wo man sie auf dem Sendeplatz 391 empfangen kann.
Drei Stunden sind schnell vorbei, wenn man einem Hobby frönt, bei dem die richtige Einstellung der Kamera schon mal etwas länger dauert. Und bei einer Gruppenstärke von 17 Personen war es nicht immer möglich, jedem an jeder Stelle genügend Zeit einzuräumen. Dazu bietet Blaha unter dem Begriff „Urban Expedition“ aber auch ganztägige Fototouren an, bei denen die Möglichkeit besteht, in Gebäude zu gehen und individueller zu fotografieren. Die nächste dieser Touren wird am Sonntag, 4. Februar angeboten. Ob bei großem Interesse auch Samstag, der 3. Februar zusätzlich angeboten wird, war bei Redaktionsschluss leider noch nicht bekannt, kann aber über den Künstler selbst per email abgefragt werden info[at]thematrixer[dot]com.

(kb)

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