Hessische Erstaufnahmeeinrichtung: „Medical Point” – ärztliche Versorgung in der Babenhäuser Kaserne

Sebastian Radig erläutert die vielfältigen Aufgaben im „Medical Point“ des ASB.

Bei einer Besichtigung der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung (HEAE) konnte auch ein Blick in den „Medical Point“ geworfen werden. Hier wird die Notfallbehandlung nach dem Asylbewerbergesetz sichergestellt informiert Sebastian Radig, der für den Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) diesen Bereich leitet.

Was sich sehr bürokratisch anhört, ist für die Ärzte in der Kaserne keine einfache Aufgabe. Von Behandlungen akuter Erkrankungen oder Verletzungen bis zur Verabreichung von Medikamenten sind die Frauen und Männer vom ASB gefordert. „Von einer Erkältung bis zur Nachbehandlung von Kriegsverletzungen hatten wir fast alles“, informiert Radig über das große Spektrum der anfallenden Behandlungen. An Spitzenzeiten wurden 200 Patienten täglich behandelt, dies hat sich allerdings durch den Rückgang der Bewohner auch deutlich reduziert. Die Kräfte des ASB, meist Rettungshelfer und Rettungssanitäter werden von einem externen Arzt unterstützt und auch bei der Schwangerenberatung greift der ASB auf Kräfte von außerhalb zurück. Die Geburten, seit Eröffnung der HEAE in Babenhausen gab es rund 20 davon, erfolgen im Krankenhaus. Auch die Behandlung von schweren Verletzungen oder Krankheiten werden im Krankenhaus vorgenommen, hier unterstützen uns die Kinderklinik in Aschaffenburg und das Kreiskrankenhaus in Groß-Umstadt führt Sebastian Radig aus. Bei zahnärztlichen Behandlungen gibt es eine Kooperation mit einer Praxis in Offenbach, die Flüchtlinge fahren auf eigene Kosten mit öffentlichen Verkehrsmitteln dorthin. Eine Isolierstation vervollständigt den „Medical Point“, der steht aber zu 99 Prozent leer, erläutert Sebastian Radig, „Wir hatten hier kein Ebola, keine TBC oder andere schwere Krankheiten.“ Die Station wurde bislang nur genutzt um Patienten wegen Läusen zu isolieren um zu verhindern, dass sich diese übertragen.      hz

 

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