Carnevalverein Babenhausen: Narren versammelten sich am Platz, und nahmen das Rathaus mit viel Rabatz

Großer Aufmarsch der Babenhäuser Narrenschar auf dem Marktplatz vor dem Rathaus: angeführt wurde das aufrührerische Volk von Prinzessin Marie I aus dem Hause Malingriaux und Prinz Christoph I aus dem Hause Pöschl mit ihren Pagen Annica und Alicia Blümler. Königliches Geleit erhielten die Tollitäten vom Komitee und den Tanzgarden des CVB (Kleine, Große und Prinzengarde), der CVB Tanzgruppe, den Prosecco Mädcher und den Bembelbuuwe.

Weitere Unterstützung kam vom Elferrat und den Tanzgruppen des TSV Langstadt, den Sickenhöfer Fastnachtern vom SKV, den Herrnhutern aus Harreshausen, den Harpertshäuser und Hergershäuser Fastnachtern und natürlich vielen Kernstädter Narren. Hofmarschall Roland Keil gab sein Bestes, um die Machtübernahme möglichst reibungslos über die Bühne zu bringen, auch wenn zuweilen die Prinzengarde mit den Gewehren im Anschlag nichts Gutes verhießen. Mit Blick Richtung Volk verkündeten die Hoheiten die Gesetze, die in Babenhausen für die nächsten 47 Tage gelten sollten: Der Bürgermeister werde vom Prinzenpaar ersetzt und der Elferrat rücke an die Stelle des Gemeinderats, was großen Applaus auf dem Marktplatz heraufbeschwor. „Helau“ sei der neue Gruß und die Straßen und Häuser seien bunt zu schmücken. Lachen und Fröhlichkeit sollen in der Stadt Einzug halten und für Griesgram und Streit keinen Raum lassen. Bis Aschermittwoch habe die Prinzen-Karosse natürlich immer Vorfahrt und genieße zudem Knöllchenimmunität. Dass er einen guten Draht zum Wettergott habe, wolle er auch am Faschings-Dienstag nutzen und hoffe deshalb auf sonniges Wetter, wie es schon bei
der Inthronisation am 11.11. und eben bei der Machtübernahme am Samstag war. Einen Schunkler zur Festigung des närrischen Rückhalts und ein flotter Tanz der Prinzengarde brachten das Volk richtig in Stimmung und nun richtete das Prinzenpaar einen strengen Blick in Richtung Rathaus.
Obwohl die Machthaber im Rathaus schon mehrfach eingelocht waren, kamen sie mit List doch stets wieder „in ihr Haus, wo sie brüten ganz gemeine Sachen aus“. Als das „dreifach donnernde Bawehause Helau“ nichts half, ließ der Prinz die Gewehre anlegen und mit lauten Salven auf das Rathaus abfeuern.
Der Bürgermeister Achim Knoke hatte verletzungsbedingt einen „Vorgänger“ (Reinhard Rupprecht) vorgeschickt, der natürlich mehr Angst davor hatte, dass während seiner Vertretungszeit „etwas zu Bruch“ ginge, als dass er vehement Widerstand leisten wollte. Ein paar mahnende Worte gab der erfahrene Amtsmann den jungen Regenten noch mit auf den Weg: „Die Kass‘ ist knapp, der Wünsche viel, es ist nicht einfach zu erreichen das gewünschte Ziel. Legt los, bevor ich’s mir anders überleg‘. Ich ergebe mich und steh nicht im Weg.“ Als er dann die Schatulle übergab, freute sich das junge Prinzenpaar, denn wegen eines genehmigten Stadthaushalts waren (anders als in den Vorjahren) sogar einige Goldtaler darin, die der Kampagne zu Ruhm gereichen könnten. Auch den Schlüssel nahmen die Tollitäten stolz entgegen: für fast sieben Wochen hatten sie nun die Macht in der Stadt an sich gerissen. Wenn das mal kein Grund zum Feiern war! Es gab sogar noch Bier und Wein und Geschenke für die Pagen und man sah dem Vertreter des Stadtoberhauptes an, dass er erleichtert die Verantwortung in die Hände der närrischen Regenten legte.
Ausgelassen wurde nun der Sieg über die Politik mit Tanz und Gesang zu den Klängen von DJ Jochen Rheinheimer auf dem Marktplatz gefeiert. Ein perfekter Fastnacht-Start bei eisig kaltem Winterwetter mit viel Sonnenschein erforderte viel Tanz und Prozentiges, damit die Narren und Närrinnen warm blieben und so ging es auf dem Marktplatz fröhlich her bis in den frühen Nachmittag. Man übte schon mal für die 1. Babenhäuser Gasse-Fastnacht, die am 2.3. ab 17.11 Uhr in der Bummelgasse für Furore sorgen soll. Bawehause Helau!     kb

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