Das hochwertige Angebot an Textilien, Keramiken und Schmuck ließ denn auch keine Wünsche offen, machte aber die Auswahl für die Babenhäuser Einkaufsdelegation nicht gerade einfach. Nach zwei Stunden Streifzug durch die Auslagen, interessantem Informations- und Beratungsgespräch und einer guten Tasse Kaffee konnte eine Kiste schöner Dinge verladen werden. Neu im Sortiment sind nun im Weltladen Babenhausen feine nepalesische Schals, Designertaschen zweier italienischer Designerinnen, die ihren Lebensraum in Nepal gefunden haben und dort für den fairen Handel ihre Kreationen fertigen lassen, schöne und praktische Filzprodukte für den Einsatz im Haus, und neben anderen kleinen exotischen Geschenkideen gibt es für die Seele auch eine wohltönende Klangschale aus Nepal. Wer also eine feine Überraschung sucht für den nächsten Geburtstag oder einfach nur so, der sollte im Weltladen vorbeischauen.
Gegründet wurde das Frida Feeling vor ca. 6 Jahren durch Jürgen Herold, der seine Erfahrungen aus langjähriger leitender Tätigkeit im Bereich der Unternehmensberatung einbringt und aus Frida Feeling innerhalb weniger Jahre ein beispielhaftes und bundesweit tätiges Fair Trade-Unternehmen aufgebaut hat.
In Darmstadt unterhält Frida Feeling Showroom, Laden und Lager, mit fünf Mitarbeitern wird hier die gesamte Verwaltung abgewickelt, vom Import über den Vertrieb bis hin zum bundesweiten Versand. Ein- bis zweimal im Jahr ist Jürgen Herold selbst bei den Partnern vor Ort, pflegt Kontakte und kontrolliert Produktion und Arbeitsbedingungen, die strengen Standards entsprechen müssen. Eine wiederkehrende Herausforderung seien die Abstimmungen von Verarbeitungsqualität und exakter Größen- und Farbtreue, in diesem Bereich machten sich die Diskrepanzen zwischen den Ansprüchen der Herkunftsländer und unseren Standards besonders bemerkbar, so der Darmstädter Fair Trade-Unternehmer.
Frida Feeling unterstützt durch seine Handelsbeziehungen kleinere Familienbetriebe, Organisationen und Kooperativen vorwiegend in Nepal, seit kurzem zudem in Kambodscha. Ein Ausbau der Handelskontakte nach Indien ist geplant. Zu den nepalesischen Partnern gehören u. a. die Women’s Skills Development Organization (WSDO), eine erfolgreiche, nichtstaatliche Organisation, die ohne lokale oder internationale Zuschüsse arbeitet. Die Mitarbeiterinnen sind zu 100 % Frauen, die wirtschaftlich, körperlich oder familiär benachteiligt sind. Sie bekommen hier die Möglichkeit einer sorgfältigen Ausbildung rund um den Produktionsprozess, um ihr Einkommen selbstbestimmt zu erwirtschaften. Oder JeevanKala: Um ein Bewusstsein für die Bedeutung eines ökologischen Gleichgewichts zu schaffen, wurden Recycling-Programme in Dörfern initiiert, aber auch, um das Sammeln von nicht-abbaubarem Abfall zu organisieren. JeevanKala bildet Frauen in abgelegenen Dörfern aus, wie sie aus Abfallstoffen neue und originelle Produkte schaffen können. Außergewöhnliche Taschen und Beutel zum Beispiel, die auch im Babenhäuser Weltladen-Angebot zu finden sind.
Dank der Handelspartnerschaft ist es den einheimischen Mitarbeitern und Familien möglich, ein faires Einkommen zu fairen Bedingungen zu erwirtschaften, Lieferverträge mit festgelegten Abnahmekontingenten geben ihnen darüber hinaus Planungssicherheit. So ist auch das Frida Feeling ein dankenswertes Beispiel dafür, wie man mit Handel gleichzeitig ein Stück Hilfe zur Selbsthilfe leisten kann ‒ ein fairer Handel, dem in der heutigen Welt die Bedeutung als eine der wichtigsten Säulen für die Beseitigung von Armut, Krankheit, Krieg und Flucht zukommt.
Auch in diesem Sinne freut sich das Team vom Weltladen auf große Resonanz. hwi
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