Job-Info-Börse: Orientierungshilfe im Dickicht von Aus- und Fortbildung

Bei den Projekttagen an der Joachim-Schumann-Schule bereiteten die Neuntklässler die diesjährige Job-Info-Börse vor.

Die Job-Info-Börse ist seit 1999 ein fester Bestandteil im Jahresplaner der Joachim-Schumann-Schule. Stets am ersten Freitag im März findet die Veranstaltung statt, bei der Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen mit Unternehmen und weiterführenden Schulen aus der Region in Kontakt kommen.

Das Besondere: Vertreter der Firmen und Institutionen kommen in die Schule oder geben den Jugendlichen die Möglichkeit, vor Ort den Dienstleistungs- oder Produktionsbetrieb kennenzulernen. Der direkte Kontakt und die einmalige Gelegenheit, alle Fragen rund um den Traumberuf stellen zu können und Antworten aus erster Hand zu bekommen, machen die Job-Info-Börse zu einer wichtigen Orientierungshilfe für die Schüler.
Auch Unternehmer schätzen die Börse, da sie sich am Veranstaltungstag ein Bild von den möglichen Bewerbern um einen Ausbildungsplatz machen können. Doch eine Veranstaltung in der Größe der Job-Info-Börse braucht viel Vorbereitung. Die Schülerinnen und Schüler selbst sind gefordert, zum Gelingen des Informationstags beizutragen.
Zwei Tage lang hatten Jungs und Mädchen der neunten Klasse an der Joachim-Schumann-Schule nun die Aufgabe, die Börse vorzubereiten. Zur Seite standen ihnen dabei Babenhausens Jugendpfleger Michael Spiehl, Niklas Albrecht, der bei der städtischen Kinder- und Jugendförderung ein Freiwilliges soziales Jahr absolviert, und Klassenlehrer Jürgen Nees. Viele der 15- bis 16-Jährigen sind noch unentschlossen, wenn es um ihren Berufswunsch geht.
Umso wichtiger ist es, Licht in das Dickicht der Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten zu bringen. So strukturierten die Jugendlichen Ausbildungsberufe nach den erforderlichen Einstiegsqualifikationen und Fähigkeiten, der Ausbildungsdauer und den Aufstiegsmöglichkeiten. Zur Recherche diente das Internet, die Job-Info-Mappe vom Vorjahr und Kataloge zur Schul-, Studien- und Berufswahl.
Die Informationen wurden gesammelt und zusammengetragen. Am Ende gestalteten die Schülerinnen und Schüler Plakate, die die wichtigsten Daten zu den Berufen, zu weiterführenden Schulen und Hochschulen darstellen.
„Die Job-Info-Börse hat auch für die Schule eine große Bedeutung, denn sie bietet den Schülern Orientierung in einer sehr vielfältigen, aber auch
fast unüberschaubaren Berufswelt“, sagte Klassenlehrer Jürgen Nees. Allein aus Broschüren, Katalogen oder Internet-Präsentationen lasse sich nicht erkennen, ob der anvisierte Beruf auch wirklich der passende sei.
„Bei der Job-Info-Börse können Schüler in die Betriebe gehen, können eine Produktionsstätte riechen, hören und fühlen. Diese Wahrnehmung mit allen Sinnen ist außergewöhnlich und sehr hilfreich.“ Bei den vorbereitenden Projekttagen hatten die Jugendlichen nun die Aufgabe, die 37 Ausbildungsbetriebe und weiterführenden Schulen zu ordnen und sich dabei selbst schon einmal ein Bild von der eigenen beruflichen Zukunft zu machen.
Joelle plant, nach der zehnten Klasse ein Oberstufengymnasium zu besuchen. Wie es danach weitergeht, weiß sie noch nicht. Eine Mitschülerin sieht sich beruflich im pädagogischen Bereich. Ein Studium wird es wohl nicht werden. „Erzieherin“, schlägt Jugendpfleger Michael Spiehl vor. „Oder ein Freiwilliges soziales Jahr. Das dient dazu, Einblicke in sozialpädagogische Arbeiten zu bekommen und danach eine Entscheidung treffen zu können.“      mel

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