Bachgauschüler besuchen ungarische Hauptstadt: Premiere für „Budapest”

Die Gruppe mit den ungarischen und deutschen Austauschschülern vor dem Karinthy-Gymnasium.

Der Plastiklufthammer sollte an den Presslufthammer der nächsten Baustelle erinnern und die Gummitarre an den Gitarrenspieler am Ostbahnhof. Premiere hatte das mit diesen Musikinstrumenten gespielte Stück „Budapest“ am letzten Tag des Schüleraustausches zwischen der Bachgauschule in Babenhausen und dem Karinthy-Gymnasium in Budapest. Seit fast 30 Jahren kommen ungarische Schüler im Frühling nach Deutschland, während die Bachgauschüler im Herbst in die ungarische Hauptstadt reisen.

Beim Austausch wird immer ein bestimmtes Thema bearbeitet, dieses Mal waren es Sinneswahrnehmungen. Gleich zu Beginn der Woche bekamen die Gruppen Aufträge für kleinere Projekte, die sie am letzten Tag bei einer Abschiedsfeier vorstellten. Die Gruppe mit Felix und Annika von der Bachgauschule sowie ihren ungarischen Austauschschülern Timi und Tomi hatten sich der Aufgabe gestellt, aus recyceltem Material Musikinstrumente zu basteln. Anregungen dazu hatten sie sich beim Besuch der Musikinstrumente-Ausstellung in Kecskemét geholt. Dort hatten die Schüler alle möglichen Instrumente selbst ausprobieren können. Dabei musste mancher feststellen, dass es gar nicht einfach ist, aus einem Alphorn oder einem Didgeridoo Töne herauszubekommen. Einfach zu bespielen war dagegen ein typisch ungarisches Instrument mit dem fast unaussprechlichen Namen „Kötschögduda“. Dabei handelt es sich um einen Tontopf, bei dem mit einem Stößel rhythmische Laute erzeugt werden können. Dieses Instrument durfte bei der Abschiedsperformance natürlich nicht fehlen.
Wie sich Menschen fühlen, die nicht sehen können, erfuhren die Schüler in einem Museum, in dem nichts zu sehen ist. Angeleitet von einem blinden Führer müssen sich die Besucher den Weg durch verschiedene Räume in einer Wohnung erfühlen. Türen, Kühlschrank, Waschbecken, alles war vorhanden und musste ertastet werden. Eine Schülergruppe erstellte zu diesem Besuch passend eine Plastik, bei der mit verschiedenen Materialien wie z.B. Moos und  Alufolie, eine Landschaft ertastet werden konnte. Eine andere Gruppe stellte pantomimisch dar, wie leicht es zu Missverständnissen kommen kann, wenn die Behinderung von Mitmenschen nicht erkannt oder nicht berücksichtigt wird.
Die Darbietungen der Gruppen bildeten den Abschuss einer interessanten und ereignisreichen Woche. Preise wurden vergeben für die Schülergruppen, die sich am besten mit der ungarischen Sprache auseinandergesetzt hatten und die meisten Antworten auf die Fragen bei der Stadtralley geben konnten. Dabei war darauf geachtet worden, dass die Aufgaben nur dann zu lösen waren, wenn die Orte in Budapest selbst besucht wurden. Auf Fragen, wie z.B. nach der Anzahl der Eiben vor der Redoute, gibt das Internet keine Auskunft. Und so hatten die ungarischen und deutschen Schüler nicht nur etwas über Sinneswahrnehmungen gelernt, sondern die ungarische Hauptstadt mit viel Spaß näher kennengelernt. Die Eindrücke dieser Stadt spiegelten sich dann auch in dem Musikstück „Budapest“ wider.      GO

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