Es tut sich was bei den Geschäftstreibenden: Schaafheimer Einzelhandel positioniert sich um und neu

Auf der Schaafheimer „grünen Wiese“ neben dem neuen Rewe-Markt bauen derzeit Radwelt Bonnet (links) und der Textildiscounter Kik.

Es kommt allerhand Bewegung in den Einzelhandel der Kerngemeinde. Leerstehende Geschäftsräume werden wieder belebt, bestehende werden umgebaut. Andere Geschäftsräume werden ganz neu gebaut. Nach baulichen Veränderungen an den Räumlichkeiten des ehemaligen Lebensmittelgeschäfts Arnold in den letzten Monaten ist es nun amtlich: In die Friedrich-Ebert-Straße Sieben ist wieder ein Familienunternehmen, die Firma Delikates Süß & Manufaktur gezogen.

„Ich habe die Firma meiner Eltern übernommen und sie in Schaafheim sozusagen neu gegründet“, erklärt Inhaber Simon Walter. Das Familienunternehmen unterhalte lediglich noch ein kleines Delikatessgeschäft in Babenhausen. Dort habe der Vater auf 60 Quadratmetern mit der Schokoladenproduktion begonnen. Auf rund 350 Quadratmetern produziert der Süßwarentechnologe meist Spezialpralinen und Schokoladen auf individuellen Wunsch. „Wenn sich die Arbeitsabläufe eingespielt haben, planen wir einen Werksverkauf“, verkündet Walter. Auf die Räume sei er als ehemaliger Kunde bei Arnolds aufmerksam geworden.
Gegenüber dem Rathaus „platzt“ das auf 1000 Quadratmetern Geschäftsfläche angesiedelte Radhaus Bonnet schon seit mehreren Jahren förmlich aus allen Nähten. Die Verkaufsräume sind im Fachwerkhaus des Inhabers Armin Bonnet untergebracht. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite arbeiten im ehemalige Schaafheimer Kino die Werkstattmitarbeiter auf engem Raum. Hunderte Fahrräder lagern geordnet im großen Kinosaal und unter einem großen Unterstand im Hof. „Die Fahrräder können nicht komplett montiert werden. Dafür reicht der Platz einfach nicht“, erzählt der Unternehmer. Zudem seien kaum Parkplätze für Kunden vorhanden. Nach einer Bedarfsanalyse hat sich Armin Bonnet entschieden, von der Ortsmitte auf die „grüne Wiese“ zu bauen, aus dem Radhaus eine Radwelt zu machen und seine Geschäftsfläche auf 3000 Quadratmeter zu erweitern. „Die internen Arbeitsabläufe werden auf jeden Fall optimiert und ich bin für die Zukunft gewappnet.“
Zwischen der zukünftigen Radwelt Bonnet und dem neuen Rewe-Markt eröffnet der Textildiscounter Kik Mitte November eine neu gebaute Filiale. Die alten Räumlichkeiten im Industriering (neben Netto) verließ Kik bereits im Mai. „Baubedingt war ein fließender Übergang von der einen in die andere Filiale leider nicht möglich“, gibt Kik-Pressesprecherin Ulrike Wessel bekannt. Die Mitarbeiter der ehemaligen Filiale werden laut Wessel auch wieder in der neuen eingesetzt.
Wie Netto-Pressesprecherin Christina Stylianou verkündet, plane der Konzern in Schaafheim „eine Vergrößerung und eine Modernisierung, angepasst an das neue, moderne Filialkonzept“. Dafür werden sowohl im Innen- als auch im Außenbereich Veränderungen vorgenommen.
„Am Sägewerk“ wird das Gebäude des ehemaligen Rewe derzeit auf Vordermann gebracht. Denn dort zieht laut einer Pressemitteilung des Rathauses der benachbarte Getränkemarkt Logo ein. Zusätzlich sollen dort eine Wohnung und Lagerräume entstehen. Was mit der frei werdenden Geschäftsfläche des Logomarktes passiert, sei bisher unklar. Die jeweiligen Eigentümer der Gebäude waren nicht zu erreichen.

Hintergrund – Raus aus der Ortsmitte, aber keine Verödung: Die Geschäftswelt Schaafheims befindet sich seit Jahren im Wandel. Ein Buchladen und Textilgeschäft, eine Bäckerei und Metzgerei, sowie Lebensmittel-Arnold und die Spielwarenhandlung Sauerwein haben in der Ortsmitte aufgegeben. Wegen ausbleibender Kunden reduzierte der so genannte „Unnerdoor Bäcker“ die Öffnungszeiten erheblich. Mit Radhaus Bonnet verlässt wieder ein renommierter Einzelhändler die Ortsmitte. Doch es gibt Hoffnung. Blickpunkt Dörr hat vor kurzem seine Räumlichkeiten in der Alten Molkerei erweitert und damit dem dauernden Besitzerwechsel des angrenzenden Cafés ein Ende bereitet. Auch das Friseurgeschäft im ehemaligen Buchladen hat sich etabliert. In die Räume der ehemaligen Bäckerei Haag zog ein armenisches Feinkostgeschäft. In der alten Apotheke betreibt Heinz Fleckenstein sein Schreibwarengeschäft. Leerstehende Geschäftsräume werden zu Wohnungen umgebaut.     nda

 

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