"Mein Urgroßvater half 1848 bis 1858 beim Neubau des Glockenturms mit und tanzte beim Richtfest oben auf dem Turm! Ich wurde damals in der Kirche getauft“, erzählt Jakobi, der 24 Jahre lang niedergelassener Hausarzt in Schaafheim war. Auf Reisen mit seinem Vater lernte er die Streitforter Kirchenanlage in einem desaströs zerfallenden Zustand kennen. Eingestürzte Mauern und Dächer, sowie Risse und feuchte Böden machen den Gebäuden zu schaffen. Rund 150 Wehrkirchen gibt es in Transsilvianien, darunter auch Streitfort. Davon stehen mittlerweile sieben auf der Liste des Unesco-Weltkulturerbes. „Die Anlage in Streitfort steht weit hinten an zur Renovierung und Instandsetzung“, bedauert Jakobi.
Zur Erhaltung des Kulturerbes hat er eine kleine Gruppe von Sachsen - so nennen sich die Siebenbürger - und einen Architekten um sich geschart. Gemeinsam entwickelten sie für die historische Anlage nach den nötigen Sanierungsmaßnahmen auch eine soziale Nutzung. Die Gruppe möchte dort eine Begegnungsstätte, eine Schule für Weiterbildung und Apartments für Urlauber etablieren.
„In erster Linie möchten wir auf die Situation unseres Kulturerbes aufmerksam machen und hoffen natürlich, dass wir die Notsicherungsmaßnahmen der Kirchenanlage Streitfort mit deutscher Unterstützung in absehbarer Zeit stemmen können“, erklärt Walter Jakobi.
Der Vortrag findet am 17. Dezember im Gasthaus Zur Brücke (Ringstraße 44) in Radheim statt. Wer sich von dem Projekt vorab ein Bild machen möchte, kann sich auf der Webseite www.projekt-streitfort.de informieren. (nda)
Rubrik: Babenhausen und Umgebung
06.12.2016
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