Freiwillige Feuerwehr Babenhausen: Stell dir vor es brennt, und keiner kommt zum löschen...

Während der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Babenhausen wurden verschiedene Beförderungen ausgesprochen: Thomas Hölzer und Matthias Malingriaux wurden zum Löschmeister ernannte, Niklas Wange, Dominik Geißler und Emil Schimpf wurden zu Hauptfeuerwehrmännern befördert und  Torben Berning, Tom Zappe und Alexander Matin dürfen sich nun auch offiziell Feuerwehrmann nennen. Bürgermeister Achim Knoke, Stadtbrandinspektor Achim Frankenberger und der Babenhäuser Wehrführer Florian Sawallich bedankten sich für das Engagement und gratulierten zu den bestandenen Lehrgängen und der dadurch folgenden Beförderung. Von der Jugendfeuerwehr wurden Anna Heil, Annegret Schimpf und Konstantin Funk in die aktieve Wehr übernommen. Jarne Berning kam als „Seiteneinsteiger“ (ohne Jfw-Ausbildung) in die Einsatzabteilung.

Die Freiwillige Feuerwehr Babenhausen rückte im vergangenen Jahr zu 154 Einsätzen aus. Trotz geringerer Einsatzhäufigkeit wurde eine Mehrleistung an Einsatzstunden erbracht. Die Babenhäuser Floriansjünger absolvierten im abgelaufenen Jahr dabei insgesamt 45 Brandeinsätze, 90 technische Hilfeleistungen, sechs Fehlalarme, sechs Pressesprechereinsätze, zwei Brandsicherheitsdienste und fünf Brandschutzerziehungen.

Die Zeitdauer aller 154 Einsätze beläuft sich auf 356 Stunden und es wurden dabei 1.498 Kräfte eingesetzt (im Durchschnitt etwa zehn Kräfte pro Einsatz). Insgesamt wurden 3.488 Gesamteinsatzstunden geleistet und somit 470 Stunden mehr als im Vorjahr. Dies lag allerdings an dem Großbrand der ehemaligen Lufthauptmunitionsanstalt in Münster-Breitefeld und dem Unwettereinsatz im August 2019.
Fokus Tagesalarmstärke
Insgesamt gab es im Vorjahr 104 Alarme zur Tageszeit (zwischen 6 und 18 Uhr), 44 Einsätze fanden am Wochenende statt. Die meisten der 74 aktiven Feuerwehrleute sind Berufspendler und arbeiten außerhalb des Babenhäuser Stadtgebietes. Daher stehen sie bei Einsätzen am Tag nicht zur Verfügung.
In den kommenden Jahren werden erfahrene Kameraden aufgrund ihres Alters aus dem Dienst scheiden, diese sind fester Bestandteil der Tagesalarmstärke. Auch der geplante Konzernumbau bei der Firma Coninental wird wahrscheinlich die Tagesalarmstärke negativ beeinflussen (sechs Kameraden arbeiten bei Continental). Daher wird die Tagesalarmstärke zukünftig im Fokus der Babenhäuser Wehr liegen.
Ehrenamt
Neben den Einsätzen standen zahlreiche Ausbildungen und Lehrgänge auf dem Programm. Insgesamt wurden 7.737 Dienststunden geleistet. Darin sind 1.819 Stunden an Regel-ausbildung und Übungen enthalten. Vier Schulungsabende, fünf praktische Übungen, vier Atemschutzübungen, drei Übungen Katastrophenschutz, zwei Gemeinschaftsübungen sowie die 2-Tages-Übung sprechen eine deutliche Sprache für die Wichtigkeit der Ausbildung und die Qualität der Babenhäuser Wehr. Für die Katastrophenschutzausbildung wurden zusätzlich weitere 276 Stunden aufgebracht. Für die Lehrgänge im Feuerwehrstützpunkt sowie bei Übungen und Veranstaltungen war das Verpflegungs- und Küchenteam 877 Stunden ehrenamtlich im Einsatz.
Bachelorarbeiten
„Durch die Hilfe und der sehr guten Kontakte von unserem Stadtverordnetenvorsteher Friedel Sahm, konnte die Zusammenarbeit mit der Hochschule Aschaffenburg noch weiter intensiviert werden“ informierte Wehrführer Florian Sawallich die Versammlungsteilnehmer. Bislang wurden zwei Bachelorarbeiten an der Hochschule geschrieben, die sich mit der Babenhäuser Feuerwehr befassen. „Marketinguntersuchung der Feuerwehr Babenhausen“ und „Mitarbeiterbindung für Ehrenämter“ waren die Themen dieser Arbeiten. Im Januar diesen Jahres wurde eine weitere Bachelorarbeit besprochen und in Auftrag gegeben.
Schulfach Feuerwehr?
Eine Prüfung der Zusammenarbeit mit der Joachim-Schumann-Schule wird ebenfalls überprüft. Die Idee, mit der Unterstützung des Brandschutzamtes, ein Projekt „Schulfach Feuerwehr“ ins Leben zu rufen soll dem Ziel „Wie können wir die Bevölkerung noch besser und gezielter über den Aufbau, die Organisation und Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr informieren?“ gerecht werden.
Kein Hausmeister mehr?
Seit 2018 ist die Stelle eines Hausmeisters für den Feuerwehrstützpunkt vakant. Wie Wehrführer Sawallich schilderte ist es nur mit „sehr aufwendigen organisatorischen und planerischen Maßnahmen“ möglich zum Beispiel die Schließdienste für Lehrgänge des Landkreises im Stützpunkt zu ermöglichen. Auch die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft von Stadtteilfeuerwehren (nach Einsätzen oder Übungen mit neuen Einsatzmitteln), lässt sich nach Feierabend der hauptamtlichen Kräfte nur mit einem „nie dagewesenem Aufwand realisieren“. Leider gehen diese zusätzlichen Aufgaben zu Lasten des bereits stark in Anspruch genommenen Ehrenamtes fasste Sawallich die unbefriedigende Situation zusammen. Bürgermeister Achim Knoke, Dienstherr der Freiwilligen Feuerwehr Babenhausen informierte die Versammlung, dass nun eine „interne Ausschreibung“ erfolgen solle.   hz

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