Pothole Rodeo – Abenteur Rallye durch den Balkan: Auf der Suche nach den letzten Schlaglöchern Südosteuropas

Thomas Matzen (li.) und Carlo Klein nehmen an der größten Low-Budget-Rally Europas teil. Bei dem VW-Passat, mit einem Kilometerstand von rund 260.000, kommen nun weitere 5.000 Kilometer dazu.

Das klingt nach einem spannendem Abenteuer: Mit einem 22 Jahre alten VW-Passat eine rund 5.000 Kilometer lange Rallye, die in zwölf Tagen durch dreizehn verschiedene Länder führt. Eindrucksvolle Bergpässe, spektakuläre Seenlandschaften und abenteuerliche Ortsdurchfahrten, dies alles verspricht das Pothole-Rodeo, eine Rallye quer durch den Balkan.

Am Start sind auch Thomas Matzen (Sickenhofen) und Carlo Klein (Großkrotzenburg), die sich auf die Suche nach den letzten Schlaglöchern in Südosteuropa begeben. In der Südsteiermark startet die Rallye und führt über Slowenien nach Ungarn. Entlang der Donau führt die beiden Abenteurer der Weg nach Serbien und Rumänien. Im Balkangebirge wartet eine der größten Herausforderungen: Transfagarasan, die wahrscheinlich spektakulärste Hochalpenstraße der Welt. Über Bulgarien führt dann der Weg ans Schwarze Meer und über Griechenland nimmt man Kurs auf Nord-Mazedonien. Abschluss der Rallye ist der Abschnitt von Albanien durch den Kosovo bis nach Montenegro um über Bosnien das Ziel Kroatien zu erreichen.
Kroatien ist allerdings nicht das eigentliche Rallye-Ziel, denn die Teilnehmer haben ihr Abenteuer unter einen guten Zweck gestellt. Mit der Rallye sollen soziale Projekte umgesetzt werden. Thomas Matzen und Carlo Klein unterstützen „Kind sein dürfen“ eine Kinderbetreuung in Albanien und Moldawien. Ziel ist es, dass 130 Kinder eine liebevolle Betreuung und eine gezielte Förderung erhalten. Die Kinder stammen meist aus zerrütteten und notleidenden Familien und erhalten in den Kindertagesstätten einen sicheren Ort, der den Kindern auch eine warme Mahlzeit bietet.
Veranstalter der Rallye ist der BackRoadClub, der solche Abenteuer auch in Afrika anbietet. Im Vordergrund steht neben dem karitativen Hintergrund auch die Gemeinschaft der Teilnehmer, die im Laufe der Rallye verschiedene Länder und Kulturen abseits des Massentourismus kennenlernen. Es gilt das Motto „It’s a rallye, not a race!“, es wird mehr Wert auf die Lösung von Aufgaben gelegt (Schnitzeljagd, oder neudeutsch: Challenge), als ein bestimmtes Zeitlimit einzuhalten. Ob man die anvisierten Start- und Zielpunkte der jeweiligen Abschnitte erreicht, hängt natürlich auch von der Technik ab. Der genutzte VW-Passat hat schon über 260.000 Kilometer auf den Buckel und startet in der „500 Euro Klasse“ (es gibt auch die 50PS-Klasse und die 500.000 Kilometer-Klasse). Mit diesen Klassen-Einteilung möchte der Veranstalter allen Abenteurern die Gelegenheit geben an solch einer Rally teilzunehmen – je kleiner das Budget, desto größer das Abenteuer.
Auf die Frage, wie man auf solch eine Abenteuer-Idee kommt, schildert Thomas Matzen von einer Motorrad-Tour, die ihn gemeinsam mit Carlo Klein nach Montenegro führte. Hier kamen den beiden Vorruheständlern viele „komische Autos“ entgegen – es waren Rallye-Teilnehmer. Die Kombination eines solchen Abenteuers, verknüpft mit einem sozialen Zweck sorgte schnell für Interesse, und die Planungen wurden schon bald in eine Teilnahme umgesetzt.
Am Wochenende starten die beiden in Österreich. In welchen Ortschaften sie die nächsten zwölf Tage übernachten können (ob in einem Hotel, oder auf dem Feldbett neben dem Auto) ist offen. Was die beiden so alles erleben, können Freunde und Bekannte über einen Youtube-Kanal „teamtoca200“ verfolgen.     hz

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