Sie wollten das Zuhause der Fische säubern und winterfest machen, wollten den Teich von Herbstlaub und Algen befreien, die Uferzonen herrichten. Immerhin ist der Gartenteich neben der JUZ-Anlaufstelle im Wohngebiet „Erloch“ seit einigen Jahren ein Projekt der Jugendförderung. In den vergangenen zwei Jahren haben sich für die regelmäßige Pflege des Teichs jedoch nicht mehr genügend Kinder gefunden. Das Herbstferien-Special sollte das Projekt reaktivieren. Stattdessen tummelten sich die Jungs und Mädchen unter dem schützenden Dach eines Pavillons, malten Bilder zum aktuellen Kino-Trickfilm „Findet Dorie“, spielten ein Quiz zum Thema Fische und wärmten sich mit heißer Kartoffelsuppe.
Während die Mitarbeiter der Jugendförderung das Programm für den restlichen Tag improvisieren mussten, nahmen es die Kinder gelassen. „Ich freue mich sowieso mehr auf den Ausflug ins Tierheim“, sagte Oliver. Der Zehnjährige hatte sich von seinen Eltern einen Hund gewünscht und eine Katze bekommen. „Meine Eltern fanden das einfacher, denn die Katze kann sich selbst putzen und allein draußen spazieren gehen.“
Im Babenhäuser Tierheim warteten am zweiten Tag des Herbstferienprogramms 24 Hunde und zwei Katzen sowie reichlich Arbeit auf Oliver und die anderen Ferienspielkinder. Denn bevor sie niedliche Hundewelpen streicheln und mit Katzen spielen durften, hieß es: Ärmel hochkrempeln und Tierpfleger Marcus Neff bei der Arbeit helfen. Vor allem in den Hundeboxen gab es viel zu tun. Schlafkörbe mussten ausgewischt, Decken ausgeklopft, Wassernäpfe gereinigt werden. Das Aufwischen der Böden und Abkehren der Wände übernahmen die Erwachsenen. „Wenn man sein Haustier gern hat, empfindet man all das eigentlich nicht als Arbeit“, sagte Tierpfleger Neff. Trotzdem komme es immer wieder vor, dass vor allem Hunde im Tierheim landeten, weil sie nach Ansicht ihrer Besitzer zu viel Zeit beanspruchten. Je größer das Tier, desto eher werde es manchem Halter lästig. So kämen Kaninchen oder Meerschweinchen eher selten ins Tierheim. Doch auch bei den kleinen, genügsamen Nagern könne man viel falsch machen.
„Grundsätzlich sollte man sich gut überlegen, welches Tier man haben möchte und ob man die Verantwortung dafür übernehmen kann“, erklärte Marcus Neff den Kindern. Alle Mitarbeiter des Tierheims würden gern helfen, die richtige Entscheidung zu treffen. „Wir möchten schließlich auch nicht, dass ein Hund oder eine Katze nach ein paar Monaten wieder bei uns abgegeben wird. Für die Tiere ist jeder Besitzerwechsel Stress. Irgendwann gelten sie dann als schwierig und lassen sich immer schlechter vermitteln.“
Die sechs Jahre alte Geeni ist das jüngste Ferienspielkind und das erfahrenste. „Ich habe einen Hund aus dem Babenhäuser Tierheim. Er heißt Wommel und ist sehr niedlich“, erzählt sie und fügt mit Blick auf Hundewelpe „Bill“ hinzu: „Den würde ich auch gern mit nach Hause nehmen.“ Am Mittwoch besuchten die Kinder den Babenhäuser Reit- und Fahrverein, lernten den Reitsportbetrieb ebenso kennen wie das Wichtigste zu Haltung und Pflege der verschiedenen Pferderassen.
Am Ende des Herbstferien-Specials gab es dann doch nochmal Fische – nicht im Gartenteich, im Aquarium des Jugendzentrums. mel
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Rubrik: Babenhausen und Umgebung
28.10.2016
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