Schlossfreunde: Vortrag über die Stadtkirche und die aktuellen Entwicklungen beim Babenhäuser Schloss

Es geht voran mit dem Umbau des Babenhäuser Schlosses – doch auf einen Fertigstellungstermin des Schlosshotels wollen sich die Besitzer nicht festlegen.

Vor der Mitgliederversammlung im Dezember, luden die Schlossfreunde Babenhausen zu einem Vortrag über die Stadtkirche und über die neuesten Entwicklungen rund um das Babenhäuser Schloss ein.

 

Die Schlossfreunde Babenhausen konnten mit Dr. Lars Adler einen Mitverfasser des im vergangenen Jahr erschienenen Buches „Evangelische Stadtkirche Babenhausen“ für den Vortrag gewinnen. Dr. Adler, Archivoberrat am Staatsarchiv Darmstadt, spannte hierbei einen Bogen von der Stadtkirche zum Schloss. In seinem äußerst interessanten Vortrag „Die hoch- und spätmittelalterliche Pfarrkirche in Babenhausen als Element der Residenzbildung“, erläuterte er anschaulich den Zusammenhang zwischen Schloss und Kirche. Denn ohne Schloss keine Residenzstadt Babenhausen und ohne Residenz keine Pfarrkirche.
Die damalige Bedeutung von Babenhausen, kann anhand der Stadtrechtsverleihung von 1295 durch König Adolf von Nassau, ermessen werden. Damit erhielt Babenhausen zehn Jahre vor Hanau und 35 Jahre vor Darmstadt die Stadtrechte.
Die eigentliche Residenzbildung erfolgte spätestens 1467 durch Graf Philipp I. der ältere von Hanau und Gräfin Anna von Hanau Lichtenberg, die damals ins Babenhäuser Schloss übersiedelten. Hierdurch begann sowohl der umfangreiche Ausbau des Schlosses als auch der Kirche. Verschiedene Inschriften in Schloss und Kirche belegen dies. Babenhausen galt fortan als lokaler Mittelpunkt der Regierung und entwickelte sich neben Hanau zum wichtigsten Zentrum der Grafschaft Hanau.
Von solch einer Bedeutung des Babenhäuser Schlosses, hätte Klaus Mohrhardt, zweiter Vorsitzender der Schlossfreunde, auch gerne berichtet. Seinen aktuellen Bericht eröffnete er mit den Worten „Es ist ein Jahr der Geduld gewesen“. Viel mehr Neuigkeiten als bei der Schlossbesichtigung im Mai 2014 konnte er nicht vermelden. Da die Schlossbesitzer, die Firma Alfa-Consulting ihren Sitz in Kiew hat, macht sich die politische Situation in der Ukraine auch bei den Umbauarbeiten des Schlosses, zu einem Hotel der Extraklasse, bemerkbar.
Die Fertigstellung der Außenfassade sowie die Umrüstung der 400 Fenster im Schloss mit Isolierglas, ist fast gänzlich abgeschlossen und trotz der schwierigen Situation in der Ukraine gehen die Arbeiten, trotz reduziertem Bautrupp, kontinuierlich voran. Dies resultiert auch aus den bestehenden Baugenehmigungen, die in einem gewissen Zeitraum erfüllt werden müssen. Eine Neubeantragung kann ein sehr umfangreiches und kostenintensives Verfahren darstellen.
Im Frühjahr 2015 soll der nächste große Bauabschnitt beginnen. Dann soll unter anderem die Ausschreibung des Technikgebäudes (die technische Anbindung des Schlosses wird zum Teil unterirdisch vorgenommen) erfolgen. Auch die Arbeiten für das neue Treppenhaus mit Aufzügen und für den Wellnessbereich sollen ausgeschrieben werden.
Auf einen Fertigstellungstermin will man sich zur Zeit nicht festlegen. Für eine sichere Prognose gibt es leider zu viele Einflussfaktoren die man nicht sicher genug einschätzen kann. Allerdings geht man mittlerweile davon aus, dass die Fertigstellung und damit auch die Inbetriebnahme, Flügel für Flügel vorgenommen wird. Eine Komplettfertigstellung beziehungsweise Eröffnung ist sehr unwahrscheinlich geworden. Auch dieses Jahr ist also wieder Geduld gefragt.  hz

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