Nach den einleitenden Worten von Kolb wurden formale Punkte behandelt und im Schweinsgalopp konnten die Berichte von Schriftführer und Kassenwart abgehakt werden. Die daraufhin beantragte Entlastung des Vorstandes wurde einstimmig erteilt.
Einen Einsatz der skurrilen Art hatten die Sickenhöfer Blauröcke im August letzten Jahres zu bewältigen. Nach Ankunft der Einsatztruppe in der Ringstraße „hatte sich der Wellensittich von selbst aus seiner misslichen Lage befreit“, so schilderte Wehrführer Markus Wagner in seinem Bericht. Neben dem „Vogeleinsatz“, waren auch ernsthafte Aufgaben zu bewältigen, so Wagner weiter. Zu insgesamt 24 Einsätzen rückten die Blauröcke aus, wobei 14 Hilfeleistungen verschiedener Art den Löwenanteil ausmachten. Die Verschiebung von der Brandbekämpfung zu Einsätzen mit anderem Hintergrund, wird immer häufiger festgestellt, so dass die Aktiven auch entsprechende Ausbildungen benötigen.
2481 Einsatzstunden
So wurden 2017 neben den Schulungsabenden und Übungen auch u.a. Fortbildungsmaßnahmen in den Bereichen „Technische Hilfeleistungen bei Verkehrs- und Bahnunfällen“ absolviert und Mirco Heil besuchte ein Seminar „Sicheres Auftreten und situationsgerechte Kommunikation“. Insgesamt 2481 Stunden erbrachten die Feuerwehrleute für Einsatz, Ausbildung, Übungen und Dienstveranstaltungen. Ebenso beobachtet man bei den Einsätzen, so Markus Wagner weiter, eine Häufung an Wochentagen, was dazu führt, dass die notwendige Stärke der aktiven verfügbaren Kräfte nicht immer erreicht werden kann. Dies hat man bei allen Stadtteilwehren erkannt und es führt dazu, dass die Zusammenarbeit mit anderen Wehren immer wichtiger wird. Eine weitere Aktion der Blauröcke war eine gemeinsame Übung mit Hergershäuser Kameraden, wobei der Fokus auf der Weiterbildung und den Umgang mit Chemikalienschutzanzügen gelegt wurde. Zum wohl bekanntesten Einsatz der Babenhäuser Wehren zählt der 22. Mai 2017, als bei Kanalarbeiten eine amerikanische 50 kg Weltkriegsbombe gefunden wurde und die Feuerwehrleute hilfsbedürftige Personen aus der Gefahrenzone bringen musste.
Neben diesen Aktivitäten treffen sich die Kameraden auch zu kulturellen Veranstaltungen und der Besuch beim jährlich stattfindenden Kreisfeuerwehrtag stärkt den Zusammenhalt und bringt neue Erkenntnisse über die Stadtgrenzen hinweg. In der Wettkampfgruppe Babenhausen-West, bestehend aus Aktiven von Hergershausen und Sickenhofen, holten die Teilnehmer beim Kreisentscheid mit über 99% den ersten Platz und es gab auch für die Erringung des Hessischen Feuerwehrleistungsabzeichen einige Auszeichnungen.
Werbung für die Jugendabteilung ist notwendig
Stolz in Sickenhofen ist man auch auf die schon seit 46 Jahren bestehende Abteilung der Jugendfeuerwehr. Momentan sind leider nur sechs Jungs aktiv dabei. Jugendfeuerwehrwart Benjamin Nickel rief die Anwesenden auf, im Familienkreis und bei der Nachbarschaft aktiv für Nachwuchs zu werben.
Die Aufgaben und Tätigkeiten, die der Feuerwehrverein in der nächsten Zeit stemmen muss, beschrieb Vorsitzender Norbert Kolb. Die Mitgliederzahl hat in 2017 zugenommen und beträgt zurzeit 217 Personen, wobei die Altersstruktur zeigt, dass die älteren Semester in der Überzahl sind.
Auch für 2018 hat die Sickenhöfer Feuerwehr wieder ein buntes Programm im Vereinskalender stehen. Neben den vereinsinternen Aktivitäten hinsichtlich Weiterbildungen und Seminaren, erfolgt die Teilnahme an der Sickenhöfer Kerb, die Ausrichtung des traditionellen Spritzenhausfestes und des beliebten Schlachtfestes im Herbst. Neben Beförderungen einiger aktiver Feuerwehrleute wurden langjährige Mitglieder geehrt. 25 Jahre sind dabei Uwe Gierschner, Jens Kutscher und Josef Pimpl und für 40 Jahre Treue erhielten Stefan Höreth, Jürgen Höreth, Siegfried Ranis, Guido Rodemich, Josef Rupp, Günther Spiehl und Uwe Wiesinger Urkunden und Präsente.
Abschließend verwies auch Bürgermeister Achim Knoke auf die notwendige Zusammenarbeit der Stadtteilwehren und bezog dabei auch die Jugendabteilungen mit ein. Ortsvorsteher Friedel Sahm bemerkte, dass man in Sickenhofen stolz und froh sein kann, eine schlagkräftige und verlässliche Wehr zu haben und schlug vor, der Feuerwehrjugend Vergünstigungen, beispielweise beim Schwimmbadbesuch, zu gewähren und somit eine Sogwirkung für andere junge Leute zu erzeugen. (wku)
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Rubrik: Babenhausen und Umgebung
20.03.2018
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