Bachgauschüler besuchen zum vierten Mal Peking: Zuerst lernen, dann essen

Beim Empfang wurden Gastgeschenke zwischen den Schülern ausgetauscht.

„Sei geduldig“, mahnte der Fremdenführer Kay den Bachgauschüler Noah und fügte dazu: „Zuerst musst du lernen, dann kannst du essen“. Kay führte die Gruppe aus 24 Schülerinnen und Schülern und ihren zwei Lehrkräften durch die Hutongs, die traditionellen Pekinger Wohnviertel. Selbst ehemaliger Bewohner hob Kay die Bedeutung dieser Wohnform als kulturelles Erbe hervor. Allerdings, gab er zu bedenken, müssen die Hutongs auch einen gewissen Wohnkomfort für ihre Bewohner bieten. Die Verbindung zum Internet gehört da heute ebenso dazu wie die Anschlüsse an fließendes Wasser und Strom. Aufgrund ihrer Bedeutung sollten die alten, traditionellen Wohnviertel daher saniert und nicht abgerissen werden, meinte Kay.

In Rikschas wurden die Bachgauschüler durch die Hutongs gefahren, bis sie eines der Atriumhäuser besichtigen konnten. Nachdem sie auf diese Weise genug über die ursprüngliche Pekinger Wohnart gelernt hatten, gab es endlich Essen. Das einfache chinesische Essen in einem der Häuser schmeckte so gut, dass es nach der Meinung mehrerer Teilnehmer das beste war, das sie während ihres neuntägigen Aufenthaltes in China bekommen hatten.
In den Herbstferien besuchte zum vierten Mal eine Gruppe der Bachgauschule die Hauptstadt Chinas. Eingeladen hatte die Fengtai Vocational High School, eine Art Berufsschule mit mehr als 4000 Schülern in verschiedenen Standorten. Der Empfang war mehr als herzlich und die chinesischen Gastgeber bemühten sich nach Kräften, den Oberstufenschülern einen interessanten und angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen. „Vier Dinge muss man in Peking tun“, erklärte Yang Fan, der an der Schule für Internationale Angelegenheiten zuständig ist. „Man muss die Große Mauer besuchen, die Verbotene Stadt und die Ming-Gräber besichtigen sowie Peking-Ente essen“. Und so gab es sowohl beim Willkommens- als auch beim Abschiedsessen die Speise, die so nur in Peking zubereitet werden darf. Es dauerte auch nicht lange, bis jeder der Schüler wusste, wie die Delikatesse zu essen ist: Auf einen hauchdünnen Pfannkuchen werden Gemüsestreifen gelegt, die in Sojasoße getaucht wurden, dann kommt das Entenfleisch dazu und schließlich wird die Auflage in den Pfannkuchen eingerollt. Über die Zubereitung der  Peking-Ente wurde die Gruppe in Pekings neuestem Museum, dem Duck-Museum, informiert. Dort wird auch die Geschichte des traditionellen Essens erzählt.
Bei der neuntägigen Reise jagte ein Highlight das andere. Der Besuch der Großen Mauer war eines der Highlights, vor allem auch wegen des strahlenden Sonnenscheins an diesem Tag. Weiter auf dem Programm stand die Besichtigung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel der Verbotenen Stadt, des Sommerpalastes und des Himmelstempels.
Besonders intensive Erlebnisse gab es an den besuchten Schulen. Bei Führungen durch die Gebäude waren hochmoderne Unterrichtsräume zu sehen. Dabei werden die chinesischen Schüler auf ihr späteres Berufsleben vorbereitet: Es gab einen Schalterraum einer Bank zum Üben, ebenso wie ein Teil eines Flugzeuges, wo spätere Servicekräfte ihre Fähigkeiten bewiesen und der Schülergruppe Snacks und Getränke servierten. In einer der Küchen der Schule mussten die Bachgauschüler selbst aktiv werden und Teigtaschen, sogenannte Dumplings, herstellen. Unterricht erhielten die Oberstufenschüler in chinesischem Zeichnen, sie stellten traditionelle Scherenschnitte her und verzierten diese mit typischen Knoten. Beim Einüben eines chinesischen Tanzes erreichten jedoch manche der Teilnehmer die Grenze ihrer Fähigkeiten, auch wenn alle Beteiligten dabei sehr viel Spaß hatten.
Viel zu schnell waren die neun Tage des Aufenthaltes im Reich der Mitte vorbei. Die Eindrücke waren überwältigend, darin waren sich alle Teilnehmer einig und jeder war glücklich, dabei gewesen zu sein. „Einmal sehen ist besser als tausend Mal hören“, diesem Spruch von Konfuzius können die Bachgauschüler nun uneingeschränkt zustimmen.     GO

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