Regionalprojekt „Ich lebe und arbeite in...“: Zusammenführung von Arbeitssuchenden und Arbeitgebern

Claudia Goes (Mitte) begleitet nun schon zum dritten Mal in Babenhausen Menschen bei der Suche nach einer langfristigen Arbeitsstelle in der Stadt.

25 Männer und Frauen aus Babenhausen und den Stadtteilen nehmen am Regionalprojekt „Ich lebe und arbeite in …“ teil, das seit 2008 nun zum dritten Mal in Kooperation der Kreisagentur für Beschäftigung, der Stadtverwaltung und ortsansässigen Unternehmen in Babenhausen stattfindet.

Vor einem Viertel Jahr startete das fünfmonatige Projekt, das Menschen, die teils seit Jahren auf der Suche nach einer Arbeitsstelle sind, mit regionalen Arbeitgebern zusammenbringen soll. Sechs Personen haben in dieser Zeit bereits eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung oder einen Praktikumsplatz in der Nähe ihres Wohnorts gefunden.
Beim „Unternehmertag“ konnten nun alle Projektteilnehmer mit zwei Babenhäuser Arbeitgebern, Vertretern des kommunalen Jobcenters sowie Bürger- meister Achim Knoke (SPD) und der Wirtschaftsförderin der Stadt, Sylvia Kloetzel, das begonnene Netzwerk erweitern, Informationen und Erfahrungen austauschen.
Bevor die Akteure in einen Dialog gingen, erklärte Bürgermeister Knoke, warum es aus seiner Sicht als Verwaltungschef die unterschiedlichsten Gründe haben könne, dass auch eine intensive Arbeitssuche mitunter lange ohne Erfolg bleibt. „Ich kann beispielsweise sehr gut eine IT-Fachkraft in der Verwaltung gebrauchen. Aber leider darf ich wegen der Haushaltslage der Stadt keine solche Stelle besetzen“, erläuterte er.
So unterschiedlich die Gründe für eine länger dauernde Phase der Arbeitslosigkeit sind, so verschieden waren auch die Qualifikationen der Projektteilnehmer und ihre Erwartungen an sich selbst und die potenziellen Arbeitgeber. Während einige Teilnehmer aus handwerklichen Berufen kamen, hatten andere Erfahrungen in sozialen Berufen gesammelt. Auch Teilnehmer mit abgeschlossenem Hochschulstudium waren unter jenen, die trotz aller Motivation bislang keine passende Arbeitsstelle gefunden haben.
So wie Margarete Sanvoss, die den Bachelor-Abschluss in Psychologie sowie Erfahrung in sozialen Berufen vorweisen kann. Nach einigen Unterbrechungen in ihrer Erwerbsbiografie und „in einem Alter, in dem es auf dem Arbeitsmarkt schwierig wird“, wie sie sagte, sucht Sanvoss dennoch mit großem Engagement nach einer dauerhaften Anstellung.
„Ein wesentlicher Aspekt des Regionalprojekts ist die Zusammenführung von Arbeitssuchenden und Arbeitgebern, die wirklich zueinanderpassen“, sagte Claudia Goes vom Arbeitgeberservice der Kreisagentur. Nur, wenn Qualifikation und Motivation mit Stellenanforderung und Aufgabengebiet harmonierten, sei eine langfristige und für beide Seiten zufriedenstellende Zusammenarbeit möglich. Dazu müssten viele Projektteilnehmer oft erst erkennen, welche Stärken sie besitzen. „Nach vielen Dutzend Absagen auf Bewerbungen ist man schon frustriert“, erzählte Petra Lauz-Virant. „Es wird dann immer schwieriger, selbstbewusst und motiviert in ein Bewerbungsgespräch zu gehen. Auch auf die private Situation haben die häufigen Rückschläge einen Einfluss.“ Das Regionalprojekt habe ihr die eigenen Fähigkeiten und Stärken bewusst gemacht und den Mut, sich den Herausforderungen zu stellen, zurückgegeben. Mehr als 900 Menschen haben seit 2008 in 22 Kreiskommunen an dem Projekt teilgenommen, gut die Hälfte fand einen Arbeitsplatz oder machte sich mit einer Geschäftsidee selbstständig.      mel

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19. Dezember 2017 - 14:49

Kann ich da auch mitmachen?

Bin w, 50 und im Januar arbeitslos.



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