Bäckerei Lautenschläger: Energiekosten – „Bei vielen Bäckereien brennt die Hütte“

Heinz Lautenschläger im Gespräch mit Rene Rock.

Am vergangenen Mittwoch besuchte René Rock (Vorsitzender der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag) die Bäckerei Lautenschläger. Es war ein Hilferuf von Heinz Lautenschläger, dem Rock folgte um sich ein Bild vor Ort zu machen. 

Ein Hilferuf, der mit der aktuellen Entwicklung des Strompreises zusammenhängt. Von den Preissteigerungen auf dem Energiemarkt sind die Bäckereien besonders betroffen. Insbesondere die Bäckerei Lautenschläger, da sie neben der klassischen Bäckerei noch die Bereiche Konditorei und Confiserie anbietet. Durch die Nutzung von Backöfen und den verschiedenen Kühlbereichen und Ladentheken ist der Betrieb als energieintensiv einzustufen.
Während des Gespräches wurde deutlich, dass es hier nicht nur um den Strompreis geht, sondern um die Zukunft eines Familienunternehmens (mit 38 Arbeitsplätzen). Die anstehende Verlängerung des Stromvertrages hätte nun eine neunfache (!) Preiserhöhung zur Folge. Bei Stromkosten im Jahr von etwa 50.000 Euro, ein Betrag, den man nicht auf die Ware umlegen kann. Neben dem Anstieg von weiteren Kosten (Mehl, Speiseöl, Heizung, Erhöhung Mindestlohn) sieht Lautenschläger die Stromkosten als „Todesstoß für die Bäckerei Lautenschläger“ an. Die anstehende Firmenübergabe an die nachfolgende Generation wird ebenfalls in Frage gestellt „ich würde mich versündigen, jetzt den Betrieb zu übergeben“.
Im Rahmen des Gespräches und während einer Betriebsbesichtigung ging der FDP-Politiker auf die allgemeine Situation auf dem deutschen Energie- und Strommarkt ein. Er bestätigte, dass „allerhöchster Handlungsbedarf“ bestehe und in dem sogenannten Rettungspaket „der Mittelstand komplett vergessen wurde“. Daher fordere er den Mittelstand wieder in den Fokus zu rücken. Rock bezeichnete die Stromkrise in Deutschland als selbstgemacht, während für die Gaskrise andere verantwortlich seien.
Was kann nun konkret für den Hilferufenden getan werden? Mit dieser Frage wurden die Ausführungen kürzer und unverbindlicher. Rock versicherte „Druck zu machen“, er würde sich für den Mittelstand und das Handwerk einsetzen. Intensive Gespräche mit Wiesbaden und Berlin werden geführt, denn es bestehe „allerhöchster Handlungsbedarf“. Der Verweis auf den Bestand von „rund 18 Milliarden Euro im Energiefond“ waren an diesem Tag zumindest ein kleines Licht am Ende des Tunnels. Es bleibt zu hoffen und zu wünschen, dass man den Bäckereien und Handwerkern ebenso zur Seite steht wie den Banken und Großkonzernen.     hz

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