Die Stadt Babenhausen informiert: Expo Real in München – Stadtmarketing und Akquise

In einem Leserbrief („EXPO REAL - Gewerbegebiet (Kaserne) ohne Gewerbe und Wohnhäuser?") der vergangenen Woche wird deutlich, dass Zusammenhänge und Tragweite von Entscheidungen der jüngsten Vergangenheit noch nicht verstanden wurden. Auf der einen Seite ist die Verwunderung groß, dass proaktive Maßnahmen zur Vermarktung der Stadt nicht ergriffen werden. Als Beispiel wird die sonst regelmäßige Teilnahme an der Expo Real in München genauso aufgeführt wie Beschilderungen und Marketing Maßnahmen im Internet.

Auf der anderen Seite wird die empfohlene Erhöhung der Grundsteuer B angegriffen. Das Fehlen der Mehrheit für diese Maßnahme ist aber genau die Ursache, dass die Stadt nicht vertreten war. Die Teilnahme an der Expo Real war geplant, die Zimmer (deren Kosten zu Oktoberfestzeiten hoch sind, die die Kommunen auch aufbringen müssen) waren bereits im vergangenen Jahr reserviert.
Mit der ausbleibenden Steuererhöhung und der damit einhergehenden vorläufigen Haushaltsführung musste die Teilnahme storniert werden. Stadtmarketing ist in der vorläufigen Haushaltsführung eben nur sehr beschränkt möglich, wenn kein Geld ausgegeben werden darf. Wer nicht wirbt, der stirbt? Werbung kostet Geld, und das darf die Stadt nicht ausgeben, wenn sie unter der vorläufigen Haushaltsführung steht.
Negatives Stadtmarketing gibt es umsonst, wenn nämlich potentielle Neubürger oder ansiedlungswillige Gewerbetreibende von Horrorszenarien wie einer Grundsteuer B von 1.100 Punkten lesen, die sich selbst ernannte Fachleute aus Schreckensszenarien heraus rechnen. Eine Grundsteuer B in dieser Höhe ist nicht geplant. Für 2016 wäre eine Haushaltsgenehmigung möglich gewesen, um die nun diskutierten Leistungseinschnitte mit Maß und Verstand auf den Weg zu bringen und für wichtige andere Maßnahmen handlungsfähig zu bleiben.
Die Stadt braucht mehr Gewerbesteuereinnahmen, mehr Unternehmen am Ort, keine höheren Steuersätze. Dafür muss der Weg bereitet werden. Mit dem bereits erfolgten Ausweisen von Gewerbeflächen, der Bereitstellung von schnellem Internet sind einige Defizite beseitigt. Trotzdem dauert es von der Ansiedlung bis zu den ersten zusätzlichen Gewerbesteuereinnahmen Jahre, denn in den ersten Jahren sind die Überschüsse der Unternehmen nach Investitionen nicht hoch. Es erfordert Kontinuität und einen langen Atem, diesen Kurs zu halten, zumal in den vergangenen 30 Jahren was Beschaffung und Vermarktung von Flächen für Gewerbe angeht, Babenhausen nicht geglänzt hat. Wir sind da nun auf gutem Weg, auch wenn die beschlossene Beschneidung des Budgets von Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing genauso wenig zielführend ist wie die vorläufige Haushaltsführung oder die Veröffentlichung von völlig übertriebenen Grundsteuersätzen. Babenhausen musste nach einer Finanz-
und Wirtschaftskrise, der Abwanderung weniger großer Gewerbesteuerzahler unter schwierigen Bedingungen neu durchstarten. Der Start ist gelungen, nicht nur das Kasernenareal bietet große und naheliegende Chancen. Jetzt gilt es für die Stadt, Fahrt aufzunehmen und durchzuhalten, damit neue Unternehmen sich ansiedeln und in die Gewinnzone vordringen können. Dann schließt sich verlässlich das Loch auf der Einnahmeseite, bis dahin gilt es, die Zähne zusammenzubeißen und mit den vorhandenen Mitteln möglichst gute Ergebnisse zu erzielen.

 

Kommentare

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11. November 2016 - 15:52

Wofür werden sie bezahlt?

Also eine Beschilderung und eine Internetseite sind deshalb nicht möglich weil 2016 kein Geld dafür da ist. Und wenn ich jetzt frage wieso das nicht bereits in 2015 oder 2014 oder 2013 gemacht wurde, dann kann als Antwort ja nur kommen weil wir an so was nicht gedacht haben und uns nun bei allen Versäumnissen immer wieder auf die nicht genehmigte Grundsteuererhöhung berufen um von uns selbst abzulenken. Wenn die 1100 nicht geplant sind, warum sagen sie nicht einfach nochmal wie hoch sie geplant haben? Ihre Aussage ist zwar immer richtig, wenn sie dann sagen also geplant sind 1099 oder 1101 aber dass sie eben keine Aussage zu Ihrer Planung machen, zeigt entweder auf, dass die Planung sehr wohl in diese Höhe geht oder noch schlimmer dass sie überhaupt keinen Plan haben. Mehr Gewerbsteuereinnahmen nötig - und was hat die Verwalttung in den letzten 5 Jahren dafür getan? Aber bitte nicht wieder die Firmenvergrößerung vom Fahradladen etc. aufführen, denn Beschilderung, Internetwerbung etc. kann ich in den letzten 5 Jahren nicht erkennen. Dann schreiben sie, dass es einige Jahre dauert bis eine neue Firma Steuern zahlt. Rechnen wir noch die Zeit dazu bis sie sich überhauptt angesiedelt hat, dann heißt das doch dass wir die nächsten 5 bis eher 10 Jahre mit einem nachhaltigen Deffizit nach Ihrer eigenen Planung von 3 Mio p.a. rechnen müssen, die da sie absolut nicht sparen wollen mal eben über die Grundsteuer bezahlen sollen. Nehmen Sie doch einfach mal ihren letzten Satz als Leitfaden: MIT DEN VORHANDENEN MITTELN - ganz genau mit dem was da ist, aber nicht mit dem was sie dem Bürger zusätzlich abnehmen wollen. Und statt die Arbeitszeit für solche Artikel zu verwenden sollten sie diese Zeit lieber dafür nutzen mal die Homepage über die Kaserne zu aktualisieren. Gutes Gelingen.

11. November 2016 - 11:20

Man hat nur noch Frust

Jeder Woche muss man inzwischen Stellungnahmen der Stadtverwaltung oder SPD über sich ergehen lassen, die vor Halbwahrheiten nur so strotzen. Es fällt einem von Woche zu Woche schwerer halbwegs sachlich zu bleiben, wenn man dies liest. Man ist bei der SPD auch nicht lernfähig sonst würde man ja merken wie jeder Beitrag von den Lesern abgestraft und schlecht bewertet wird. Man merkt scheinbar auch nicht wie jede Behauptung widerlegt und als falsch hingestellt wird. „Die Stadt Babenhausen informiert“ so heißt die Überschrift, aber die Stadt Babenhausen sind wir die Bürger und viele in dieser Stadt sind nicht damit einverstanden, dass man in ihrem Namen solchen Unsinn verbreitet. Neu ist mir auch, dass das Desaster bei der Gewerbeansiedlung der letzten Jahre daran liegt, dass man seit März 2016 keine Werbung mehr betreibt. Schon daran erkennt man wie von der eigentlichen Problemen abgelenkt werden soll. Mehr braucht man zu diesem Beitrag nicht schreiben, denn er disqualifiziert sich selbst. Wenn dies aus der Feder, der für Gewerbeansiedlung zuständigen stammt, verwundert einen das Desaster bei der Gewerbeansiedlung nicht.



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