Stellungnahme SPD Babenhausen: „Kita heute Teil des Bildungssystems” – Betreuungsgeld soll in die Kinderbetreuung fließen

Die jüngste Entscheidung des Bundesverfassungsgericht, dass der Bund künftig kein Betreuungsgeld  mehr an die Eltern zahlen darf, betrifft auch Babenhäuser Eltern. Das Betreuungsgeld - auch „ Herdprämie" genannt - wurde an die Eltern ausgezahlt, die ihr Kind zuhause betreuen und keine Kita oder Tagespflege in Anspruch nehmen.

Die Vorsitzende des Sozialausschusses Maria Steinmetz-Hesselbach (SPD) schlägt in diesem Zusammenhang vor, die beim Bund als Betreuungsgeld veranschlagten 55Mio€  für die Förderung der Kindertagesstätten zur Verfügung zu stellen. Eltern und  Kommunen würden so deutlich entlastet, dem Bildungsauftrag der Kitas könne so besser entsprochen werden.
„Die heutige Kita-Finanzierung ist ungerecht und nicht mehr zeitgemäß. Inzwischen hat sich die Lebenswelt der Eltern und Kinder grundlegend geändert, und damit auch die Aufgabe der Kita. Ging es früher in den  Kindergärten  schwerpunktmäßig um ein paar Stunden Betreuung, wird die moderne Kita immer mehr zum Lernort und Familienersatz. Früher war die Familie der Ort, wo die Kinder ihre ersten Gehversuche machten, die ersten Worte plapperten, lernten sich selbst und ihre Umwelt zu begreifen. Heute werden Kleinkinder mit 12 Monaten bis zu 9 Stunden täglich in die Krippe gebracht. Die  Verantwortung der Erzieherinnen und Tageseltern ist enorm gewachsen, die Kita  ist zum Zuhause geworden,“ erläutert Steinmetz-Hesselbach die Veränderungen. Sie sieht darin eine große Chance, „alle Kinder teilhaben zu lassen an frühzeitigen Stärkung individueller Kompetenzen, an Sprachförderung, Entfaltung ihrer Kreativität und ihrer Sozialkompetenz. Die Qualität der Betreuung in der Kita wird immer bedeutender. Die Kita  ist heute unentbehrlicher Teil des öffentlichen Bildungswesens.”
Dem werde weder im Bund noch von Landesseite Rechnung getragen, Strukturen und Finanzierung seien veraltet. „Vergleichbar mit dem Schulbesuch sollte auch der Besuch der Kitas für alle Kinder kostenlos sein. Lokalpolitiker und Eltern sollten sich zusammenschließen und gemeinsam für den kostenlosen Zugang ihrer Kinder kämpfen. Jetzt wo das Betreuungsgeld gekippt wurde, könnte zumindest ein kleiner Schritt in diese Richtung getan werden,“ so die Sozialdemokratin.
Dringend fehle auch ein Qualitätsgesetz, das die pädagogischen Erfordernisse in den Kitas definiere. „Die Ergebnisse der Forschung zeigen die hohe Bedeutung der Förderung von Kleinkindern in den ersten Lebensjahre.Deshalb tritt der Bildungsauftrag der Erzieherinnen immer mehr in den Vordergrund.  Verbindliche Standards dafür sind überfällig.“

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