Es war kein leichtes Amt, das Norbert Schäfer im Jahre 1978 in Babenhausen antrat, aber wahrscheinlich haben ihn gerade die vielfältigen Herausforderungen gereizt. Nur ein Mensch mit seinem scharfen Verstand und seinem Weitblick konnte diese Aufgabe bewältigen. Zunächst begann er mit aller Entschiedenheit gegen den florierenden Straßenstrich vorzugehen, Der (Erweiterungs-)Bau der Kläranlage für 30 Millionen DM wurde von ihm 1984 als „das Projekt des Jahrhunderts“ angesehen und vorangetrieben. Um- bzw. Erweiterungsbau der Stadthalle und des Rathauses wurden parallel verwirklicht, und im Abstand von wenigen Monaten im Jahr 1984 eingeweiht.
Auch innerhalb der Verwaltung scheute sich Norbert Schäfer nicht, so „manchen alten Zopf abzuschneiden“. Und er war bis zuletzt stolz darauf, dass „seine“ Verwaltung, mit erheblich weniger Mitarbeitern, die anfallende Arbeit immer erledigt habe. So hart Norbert Schäfer in der Sache sein konnte, hatte er doch andererseits ein feines Gespür für die Sorgen und Nöte der Menschen. Sein enormes soziales Engagement, besonders in der Seniorenarbeit (betreute Seniorenfahrten, Seniorenveranstaltungen etc.) führte zur Gründung der „Sozialstation Babenhausen-Schaafheim“ mit der Gemeinde Schaafheim im Jahre 1981. Damals erst die dritte kommunale Einrichtung in Hessen, in dieser Form, wird dort bis heute hervorragende Arbeit geleistet. Er führte als erster Bürgermeister einer Kommune im Kreis Darmstadt-Dieburg eine Schuldnerberatung ein.
Die Erschließung von Baugebieten war für Norbert Schäfer ebenso von Belang wie die Errichtung des Stadtarchivs im Burgmannenhaus. Die Verschwisterung mit der Gemeinde Bouxwiller im Elsass im Jahr 1984 wurde von ihm intensiv vorbereitet und das freundschaftliche Verhältnis stets gepflegt. Es war für ihn selbstverständlich, dass die 750-Jahr-Feier der Stadt Babenhausen im Jahre 1986 mit großem Festakt und –umzug veranstaltet wurde. „Norbert Schäfer hat unserer Stadt in seiner Amtszeit (1978-1990) ein neues, soziales Gesicht gegeben, wovon wir heute noch profitieren. Dafür gebührt ihm großer Dank und Anerkennung.“
Im Jahr 1990 erhielt er die höchste zivile Verdienstmedaille der US-Armee: „als persönlicher Vertreter der US-Belange gab er den Amerikanern stets das Gefühl, Mitbürger seiner Gemeinde zu sein“ (Zitat aus dem Text der Urkunde). Nach seiner Zeit in Babenhausen widmete sich Norbert Schäfer dem Aufbau der neuen Bundesländer, verfolgte aber in all den Jahren das politische Geschehen in unserer Stadt sehr genau.
„So konnten wir auf seine Fachkenntnis und seine Erfahrung zählen, als die CDU-Fraktion im Jahr 2016 begann die völlig maroden Finanzen der Stadt zu sanieren. Wertvolle Hinweise haben uns die Arbeit erleichtert. Wir freuen uns, dass er die ersten Erfolge dieser Arbeit noch erleben durfte“, resümieren Günther Eckert (stellv. Fraktionsvorsitzender) und Heidrun Koch-Vollbracht (Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes), „sein Wirken ist uns Verpflichtung und Ansporn zugleich“.
(CDU-Stadtverband)
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