Unsere Gesellschaft krank an Halbwahrheiten...

Sehr geehrter Herr Raiß, haben Sie sich schon einmal die Mühe gemacht und sich vor Ort über die Arbeit des Familien- und Frauenforums informiert? Nein, Sie stellen uns als Spaßgesellschaft dar, die unnötig Steuergelder verschleudert. Die Stadt Babenhausen ist laut Hessischer Gemeindeordnung verpflichtet: „§4b ... Die Gleichberechtigung von Mann und Frau ist durch die Errichtung von Frauenbüros oder vergleichbarer Maßnahmen sicherzustellen.“

Des weiteren haben wir einen Leistungsvertrag mit der Stadt Babenhausen, der genau festschreibt, welche Tätigkeiten wir ausüben müssen. In diesem Leistungsvertrag sind die Schwerpunkte genau definiert: Gesundheit, Weiterbildung, Kultur und Beratung. Dies müssen wir durch einen ausführlichen Jahresbericht inklusiv Kassenbericht belegen. Hier ein Ausschnitt aus unserer Tätigkeit: Im Laufe der letzten Jahre haben viele Menschen aus Babenhausen sich an uns gewandt. Auch hinter Fassaden in Babenhausen findet häusliche Gewalt, Kindesmisshandlungen, Ehekrisen, Schwierigkeiten mit Kindern oder drohende Obdachlosigkeit statt und zwar öfters als manch braver Bürger sich vorstellen kann. Hinzu kommt unsere berufliche Beratung für Wiedereinsteiger oder Frauen, die eine berufliche Qualifizierung nachholen wollten. Auch haben sich Frauen in finanzieller Not bei uns gemeldet und der ein oder anderen konnten wir Wohnraum oder eine Arbeitsstelle vermitteln. Auf Grund unserer Vernetzung konnten wir Hilfesuchenden einen schnellen und unbürokratischen Kontakt auch zu den Behördenstellen vermitteln.

Des weiteren haben wir erfogreiche Projektarbeit mit Migrantinnen angeschoben, um diese hier zu integrieren. Mit der Stadt Babenhausen zusammen haben wir für ein solches Projekt Landesgelder beantragt und auch den Zuschlag bekommen, eine 100% Finanzierung. Leider können wir es nicht mehr realisieren, da uns die finanzielle Basis fehlt und wir auch kein Büro mehr zur Verfügung haben. Hinzu kam die Anlaufstelle für Kindertagespflege. Seit Errichtung dieser Anlaufstelle meldeten sich pro Woche 3-4 Elternpaare, die einen Betreuungsplatz suchten. Den meisten konnten wir weiterhelfen. Aber auch die Tagespflegepersonen wurden beraten und unterstützt und weitergebildet um eine qualifizierte Betreuung zu ermöglichen. Unser Ziel war es, Babenhäuser Eltern zu ermöglichen Familie und Beruf in Einklang zu bringen.

Das Kultur- und Bildungsprogramm war nur das „Schmankl“ in unserer Arbeit. Auf Grund von mangeldem Wissen und vorschnellem Be- und Verurteilen entsteht eine Atmosphäre von Missgunst, Misstrauen und Ablehnung. Unsere Gesellschaft ist voll davon und wir können nur dazu aufrufen, übernehmen Sie gesellschaftliche Verantwortung, denn nicht alle Menschen stehen auf der Sonnenseite des Lebens und dafür hat sich das Familien- und Frauenforum 15 Jahre eingesetzt, aber nun stehen wir vor dem Aus und sind müde und vor allem enttäuscht wenn wir solche Zeilen lesen.

Der Vorstand vom Familien- und Frauenforum
Rosi Coutandin, Maria Steinmetz-Hesselbach, Gabiele Lennert, Heike Fuhrmann, Traudel Schwarzbauer, Doris Klos

Kommentare

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.
CAPTCHA
Diese Frage hat den Zweck zu testen, ob Sie ein menschlicher Benutzer sind und um automatisierten Spam vorzubeugen.
6 + 2 =
Lösen Sie diese einfache mathematische Aufgabe und geben das Ergebnis ein. z.B. Geben Sie für 1+3 eine 4 ein.
27. Oktober 2016 - 10:56

Nicht alles muss doppelt angeboten werden

"Unser Angebot wächst mit neuen Ideen, die wir gemeinschaftlich umsetzen" - das stammt von Ihrer Homepage. Und wenn ich mir jetzt mal die Seite der Stadt Babernhausen mit den Beratungsstellen anschaue, dann finde ich dort viele Angebote die sie in Ihrem Schreiben ebenfalls aufführen z.B. bei der Beratungsstelle des Landkreises oder bei Horizont e.V.. Leider kann ich nicht erkennen wieso das gleiche Angebot mehrfach vorgehalten werden muss bzw. wieso diese Beratungsstellen nicht geeignet sind/sein sollen.
Wenn aber einerseits weite Teile des Angebotes doppelt existieren und andererseits andere Angebote nach Ihren Worten nur "Schmankerl" sind, woraus ergibt sich dann der Anspruch die Einwohnern hierfür zur Kasse zu bitten?



X