Leserbrief Bahnhofsentwicklung

Betr.: Bahnhofsentwicklung: Bürger bleiben außen vor. Das bedrohliche Kettensägengeräusch, das jüngst durch die Gassen rund um den Babenhäuser Bahnhof erklang, stellte sich als ein Massaker an alten, gesunden Bäumen heraus, die nun für eine Park and Ride - Anlage gefällt worden sind.

Der ganze Bahnhof Babenhausen und dessen Umbau entwickelt sich so langsam zu Babenhausen 21, in Stuttgart hat es die CDU zusammen mit der SPD schon vermasselt, jetzt werden dort Millionen von Euros verbuddelt und das alles zahlt der Steuerzahler. Nun wird das Gleiche in Babenhausen gemacht - eilig, weil die Gelder schwinden, wird ein Grund gesucht, schnell und ausgiebig den Babenhäuser Bahnhof zu modernisieren. Hilfeleistungen von Bürgern werden ignoriert, man will das Projekt selber durchziehen. In der Fastnachtsitzung des CVB wurde uns zuletzt mitgeteilt, was in der Stadt eigentlich alles schief läuft. Mit dem Bahnhofsumbau könnte die Stadt Babenhausen punkten, wenn man sich nicht immer so sehr in sein Schneckenhaus verziehen würde und die Bürger mehr am Projekt beteiligt. Eine P&R-Anlage, bei der Anwohner Angst haben, man könnte sie in der privaten Freizeit stören, ist nicht lustig. Das ist ein Punkt, der zu klären ist! Eine Wartehalle, die seit ein paar Tagen der Stadt als Mieter gehört, in der man lieber alles alleine macht und für teuer Geld lieber einen Techniker kommen lässt als den vor Ort sitzenden Hausmeister zu beauftragen…Hier sieht man ganz klar, wie das Geld der Bürger zum Fenster rausgeschmissen wird. Die Allianz von Babenhausen stürzt uns Bürger ganz klar noch tiefer in den Schuldensumpf. Man erklärt sogar dem Bürger, dass er sich nach der Stadt zu richten hat - einem Bürger, der die aktuelle Allianz gewählt hat und sich dachte, jetzt klappt es schon, der wird doch permanent an der Nase herumgeführt. Da muss man sich in der Babenhäuser Zeitung erzählen lassen, wie sehr doch die Bürger der neuen Parkplätze angeblich so gut informiert wurden, dass ja nun alle Fragen beantwortet seien. Dies ist aber nicht der Fall: Viele Bürger wissen immer noch nicht, was auf sie zukommt, wenn der Parkplatz demnächst fertig gestellt wird. „Ist der Bürger nicht zufrieden, kann die Stadt ihr Wunder erleben“, lässt sich hier treffend reimen.

Auch in der Wartehalle ist man dabei, den Zugang zu gewähren, damit man nicht mehr nach Ladenschluss ums Gebäude herumlaufen muss. Hier werden demnächst Türen und Fenster neu gebaut und die Wartehalle als Durchgang hergerichtet. Bänke, die für eine Wartehalle gedacht waren, wurden aufgrund der Angst, man könnte ja darauf nächtigen, umgehend abgelehnt. Nun dürfen diese im Freien rumrosten. Viel schlimmer: Der zahlende Bürger, der mit der Bahn verreisen will, darf nun in der Wartehalle stehen, Sitzmöglichkeiten - so wie es die Bahn den Fahrgästen ermöglichte - wurde aufgrund des Denkmalschutzes abgelehnt. Ein Hausmeister, der sich vor Ort monatelang um alles kümmerte, wurde auch abgesägt. Man schickt lieber einen Techniker vom anderen Ende der Stadt mit einem Auto, das der Steuerzahler finanziert, an den Bahnhof und lässt diesen die anfallenden Arbeiten erledigen. Man schämt sich wohl dafür, dass man ehrenamtlich lieber keinen ran lässt, sondern es vielmehr selber macht, damit keine Fragen aufkommen, ob die Stadt es nicht selbst auf die Reihe bekommt? Der Techniker, der nun kommt, müsste erstmal in die Gebäudesubstanz eingewiesen werden, bevor er überhaupt dort einen Finger krumm machen darf. Denn wie schon geschrieben, steht auch diese Anlage unter Denkmalschutz, für die jegliche Arbeiten erst abgesegnet werden müssen. Vielleicht ändert sich die Meinung der Stadt noch einmal und man geht doch eine Zusammenarbeit mit den Bürgern ein. Warum muss man unbedingt gegeneinander arbeiten, wenn man doch besser miteinander das Ganze erledigt?

Wann die Arbeiten an den Bahnsteigen vonstatten gehen, das weiß nur die Bahn. Sicher ist aber, dass bald die Arbeiten rund um das Bahnhofsgebäude und in der Wartehalle losgehen werden. Und sicher ist auch, dass wir noch viele Leserbriefe lesen werden, in denen es um den Bahnhof Babenhausen geht. Würde man das Projekt gleich richtig angehen, Bürger mit einbeziehen - "das tut man ja schon ein wenig" - und diese richtig informieren und würde man vor allem die Mitgestaltungsangebote der Bürger annehmen und diese nicht ablehnen, würde das ganze Projekt sicherlich leichter vonstatten gehen. Aber man muss erst den Knall abwarten und daraus lernen, um dann endlich zu begreifen, wie sinnlos und unvorsichtig man vorher das ganze Projekt angegangen ist. Ein krasses Gegenteil ist übrigens der neue Besitzer des Güterbahnhofes, der zwar geschäftlich mit dem Güterbahnhof zu tun hat, aber immer noch offen ist für Vorschläge und Veränderungen und diese sogar in seine Planungen mit einbezieht. Davon sollten die Stadt Babenhausen und alle Planer des Projektes lernen, denn so kann das Projekt gelingen, statt es mit dem Kopf durch die Wand zu probieren.

  Kai Uwe Werner

Kommentare

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19. März 2013 - 20:45

Bahnhofsentwicklung

Anstelle in ein großes P&R Gelände zu Investieren, hätte sich der Stadtrat mal lieber um den ÖNV kümmern sollen.
Babenhausen schimpft sich Stadt, ihre Bürger lässt sie aber im Regen stehen.
Einmal davon abgesehen, sitzen manche "Stadt"teil Bewohner am Wochenende in ihrem "Stadt"teil fest.
z.B. Harpertshausen ist ab Samstag 13:11 bis Montag 5:00 nicht mit dem ÖNV zu verlassen.
Da, sollte einmal nachgedacht werden.
Babenhausen möchte Mittelstandszentrum werden?
Ohne Vernünftigen ÖNV geht das nicht.
"Städte" bieten "AST" oder ähnliches, was bietet Babenhausen?



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