Im Rahmen der Mitgliederversammlung der seit vierzig Jahren bestehenden „Arbeitsgemeinschaft“ wurden die Urkunden an insgesamt zehn ausgezeichnete Fachwerkbauten in Deutschland vergeben. Babenhausen war mit dem Territorialmuseum das einzige Objekt aus Hessen. Stiftungsvorsitzender Dieter Aumann nahm aus der Hand von Professor Manfred Gerner, Präsident der ADF und Juryvorsitzender, sowie Dirk-Ulrich Mende, ADF-Vorsitzender und Oberbürgermeister von Celle, die Urkunde entgegen. Zu der Preisübergabe waren auch Babenhausens Bürgermeister Joachim Knoke sowie die weiteren Mitglieder des Stiftungsvorstandes nach Halberstadt angereist.
In den vierzig Jahren ihres Bestehens hat die „Arbeitsgemeinschaft“ bislang viermal den Deutschen Fachwerkpreis ausgelobt. Manfred Gerner: „Dieser Deutsche Fachwerkpreis ist damit neben der Initiative „Fachwerk macht Schule“ und den „Fachwerk-Triennalen“ ein weiterer Mosaikstein zur Erhaltung der einzigartigen Fachwerkkultur.“
Die Fachwerkkultur Zentraleuropas, insbesondere Deutschlands, habe, so Gerner, im 20. Jahrhundert stark gelitten. Es sei daher neuerlich ein Umdenken notwendig. Dieses tatkräftige Handeln gelte es anzuschieben, damit Fachwerk in Form vieler sanierter und zeitgemäß ausgestalteter Fachwerkgebäude zu einer neuen Lebensart werde. Fachwerkhäuser dürften nicht nur bewohnbar gemacht, es müsse vielmehr eine besondere Gebäudequalität entwickelt werden.
Die preisgekrönten Arbeiten würden Standards an den Tag legen, deren Qualität weit über dem durchschnittlichen Bauen liege, sagte Jury-Vorsitzende Manfred Gerner weiter. Zu dieser Jury gehörten der Präsident des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, Prof. Stefan Winghart, der Celler Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende als ADF-Vorsitzender, ADF-Geschäftsführerin Diana Joneleit. Zimmermeister Hartmut Pfeiffer, Gerwin Stein von der Beratungsstelle für Handwerk und Denkmalpflege sowie Manfred Gerner als Präsident der ADF.
In der Begründung für den Deutschen Fachwerkpreis 2015 für das Territorialmuseums in Babenhausen, der das Prädikat „Auszeichnung“ enthält, heißt es unter anderem: „Babenhausen im südlichen Hessen verfügt über ein großes, noch weitgehend geschlossenes Fachwerkensemble. In einem historischen Areal mit viel Bauunterhaltungsrückstand liegen die ehemaligen Gaylingschen Höfe. Einer dieser Höfe in der Amtsgasse 32 weist in seinen steinernen Untergeschossen wie im Fachwerkobergeschoss und dem Giebel qualitätsvolle Renaissancemerkmale auf.“
Manfred Gerner wies ausdrücklich auf die Sanierung für das neue Nutzungsziel, nämlich ein Territorialmuseum, das von Heimat- und Geschichtsverein betrieben wird, hin. Dabei seien in einer „außergewöhnlich guten handwerklichen Arbeit“, insbesondere von Zimmerleuten, Tischlern, Putzern und Malern alle denkmalpflegerischen Zielvorstellungen erfüllt worden. Das hohe Lob der Jury: „Das Gebäude hat jetzt einen Vorbildcharakter.“ (Text / Fotos: wi)
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Rubrik: Babenhausen und Umgebung
27.04.2015
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