Geboren ist er in Stuttgart, aufgewachsen im Taunus, studiert hat er in Marburg und Frankfurt. Sein Vikariat, also die praktische Ausbildung zum Pfarrer, absolvierte Philip Messner im Kirchspiel Kirchbrombach im Odenwald, sein Spezialvikariat im Kloster Höchst. Während des Studiums jobbte er im Fitnessstudio und als Kundenberater des Rhein-Main-Verkehrsverbundes.
„Das Pfarramt ist ein Amt des guten Mutes“, sagt Pröpstin Karin Held, nachdem Präses Dr. Michael Vollmer den Grundartikel der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) verlesen hatte. Es sei ein Amt des guten Mutes aus sechs guten Gründen: Erstens, weil der Pfarrer seinen guten Mut aus der Bibel gewinne, er, zweitens, anderen Menschen guten Mut zuspreche, drittens kümmere er sich um guten Mut für sich selbst, er könne sich, viertens, der Unterstützung seiner Kolleginnen und Kollegen sicher sein, habe, fünftens, eine Verbindung nach oben und wisse sich, sechstens, getragen und geführt. Eine Pfarrer-Marionette wird ihn fortan begleiten, die übergibt die Pröpstin an Philip Messner, nachdem sie ihm die Verpflichtungsformel abgenommen und die Kirchenvorstände um ihr Votum gebeten hatte. Joachim Meyer, Dekan des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald, dankte den Kirchenvorständen, die sich in der rund zweijährigen Vakanz um alles gekümmert hätten, und sprach das Fürbittgebet für den neuen Pfarrer. Nach Sendung und Segnung durch die Pröpstin sprechen Pfarrerin Marion Rink vom Kloster Höchst, sein Lehrpfarrer Christian Hamilton aus Kirchbrombach, die Langstädter Kirchenvorsteherin Daniela Hauck und die Schlierbacher Kirchenvorstandsvorsitzende Antje Bonyah Segensworte. Bis dahin stand Philip Messner mit dem Rücken zur Gemeinde, nun darf er sich umdrehen und die Gemeinde applaudiert.
Der neue Pfarrer führt den Gottesdienst fort und beginnt seine Predigt mit einer Begebenheit aus dem Fitnessstudio: Als ein Mann, der dort regelmäßig trainierte, von seinem Theologiestudium erfahren habe, habe er gesagt, dass er in die Kirche käme, wenn er Pfarrer sei, damit er ihm erklären könne, warum er an Gott glauben solle. „Der Glaube an Gott und die kirchliche Praxis ist begründungspflichtig geworden“, sagt Messner. Warum also sollen wir an Gott glauben? Diese Frage ist denn auch der rote Faden seiner Predigt. Der Predigttext aus dem 2. Buch Mose – die Geschichte vom brennenden Dornbusch, in der Gott Mose dazu bringt, sein Volk nach Ägypten zu führen, ist für Messner „eine Schlüsselstelle für das biblische Gottesverständnis“. Mose erfahre Gott auf zwei Weisen: Er sehe, dass der Dornbusch brenne und nicht verbrenne und Gott sage ihm lauter schöne Worte zu. Den Dornbusch interpretiert Messner als Geheimnis, als Symbol dafür, dass Gott unerreichbar ist und für die Menschen brennt. Für immer, denn er verbrennt nicht. Mose zweifelt und fragt: „Wer bin ich, dass ich zu Pharao gehe und führe die Kinder Israel aus Ägypten?“ Hier sei interessant, was Gott nicht erwidere, sagt der Pfarrer. Er sage nicht, dass Mose klug und kompetent sei, sondern: „Ich will mit dir sein.“ Gestärkt könne Mose losgehen und es gehe gut aus. „Es ist gut an Gott zu glauben, denn Gott gibt Grund zur Hoffnung und macht Mut“, so Messner.
Bevor es zum Empfang ins Gemeindehaus geht, wo 14 Grußworte – unter anderem von Bürgermeister Achim Knoke und vom Odenwälder Dekan Karl-Heinz Schell – an den neuen Pfarrer gerichtet werden, heißt die Langstädter Kirchenvorstandsvorsitzende Marie Eckert den neuen Pfarrer herzlich willkommen. „Vor uns liegt ein unbeschriebenes Blatt, das gestaltet werden muss.“ Für die festliche musikalische Gestaltung des Gottesdienstes sorgten Organist Dieter Haag, der Kirchen- und der Posaunenchor Langstadt. Weiterhin beteiligt waren die Schlierbacher Kirchenvorsteherin Brigitte Eifert und Küsterin Bianka Sauerwein. (Text/Foto S. Rummel)
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Rubrik: Babenhausen und Umgebung
10.02.2017
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