ASB Kindertageseinrichtung Kunterbunt: Kinder und Erzieherinnen lernen gemeinsam die deutsche Gebärdensprache

Gebärdensprache für: „Essen.”

Wenn Anna morgens mit Ihrer Mama die Kita Kunterbunt  betritt, wird sie nicht nur mit einem freundlichen „Guten Morgen“ begrüßt, sondern  auch mit einem Gebärdengruß.  Alle Kinder und Erwachsenen  verstehen diesen Gruß, unabhängig von ihrem Alter, ihrer Entwicklung oder ihrer Herkunft.

Denn im Haus für Familien lernen Erzieherinnen und Kinder, seit November letzten Jahres, zusammen eine neue Sprache, die alle vereint, die vereinfachte deutsche Gebärdensprache. Auch Eltern hatten die Möglichkeit in einem Kurs einen Teil der Gebärden zu lernen um sie zuhause einzusetzen.
Die pädagogischen Fachkräfte unterstützen das gesprochene Wort  durch Gesten. Die Gebärden werden sowohl im Alltagsgeschehen, wie beim Essen, Wickeln, An- und Ausziehen und Spielen angewandt, als auch bei  gezielten Angeboten. Im gemeinsamen Stammgruppentreff im Kindergartenbereich und im Kissenkreis der Krippe werden sie eingeübt und wiederholt. Die Lieblingsgebärde der Kinder ist dabei der erhobene Finger, der sich im Kreis dreht und für „ich möchte nochmal“ steht.
Von dieser gemeinsamen Sprache profitieren alle Kinder, insbesondere aber   Kinder, die gerade erst sprechen lernen oder  deren Muttersprache nicht Deutsch ist und Kinder, die im sprachlichen Bereich beeinträchtigt sind. Sie können so leichter am Alltag teilhaben.
Besucher stellen, häufig die Frage, ob das nicht eher zu Verwirrung führe und sich die Kinder plötzlich nur noch mit den Händen verständigen würden.
„Ganz im Gegenteil“, versichert Carina Meusel, „mit Hilfe der Gebärden können die Kinder die Wortbedeutungen sozusagen Begreifen. Erwachsene, die beim Reden gebärden, sprechen außerdem  langsamer, deutlicher und kindgerechter. Das hilft  den Mädchen und Jungen beim Erlernen der Sprache.“
Die ASB Kita Kunterbunt nimmt seit 2016 am Bundesmodellprojekt „Sprachkita“ teil. Die pädagogischen Fachkräfte  sind im Bereich Sprache daher besonders geschult und legen großen Wert darauf die Sprachbildung eines jeden Kindes von Anfang an zu begleiten, kontinuierlich zu erweitern und falls nötig, besonders zu fördern.
„In unserem Haus ist allen bewusst, dass Sprache der Schlüssel zum Entdecken der Welt ist und eine der wichtigsten Voraussetzungen für gelingende Teilhabe an der Gesellschaft“, ergänzt Caroline Lickfeld, Sprachfachkraft der Kindertageseinrichtung.
Und das Beste ist, so sagen zumindest die Kinder, es macht riesigen Spaß die Gebärdensprache zu lernen. Dann kreuzen sie die Hände und rufen „Fertig für heute“.     (Text: cme / Fotos asb: die Kinder mit der pädagogischen Fachkraft Beate Simon)

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