Für Erwachsene mögen die Kindertische klein sein. Doch für Krabbelkinder sind sie viel zu groß. Deshalb werden sie ersetzt durch Krabbeltunnel für Kleinkinder. Christiane Hucke, Fachkraft für Familienförderung im Mehrgenerationenhaus in Groß-Zimmern, hat da ganz konkrete Vorstellungen – und dank des Büchermarkts in Groß-Umstadt und der Liridadi-Stiftung nun auch das nötige Geld.
Im Februar soll im Mehrgenerationenhaus in Groß-Zimmern ein neues Angebot starten: das Eltern-Kind-Café. „Mit dem neuen Angebot haben wir vor allem Alleinerziehende, aber auch andere Familien, die fachlichen Rat und Begleitung benötigen, im Blick“, sagt Christiane Hucke. Das Eltern-Kind-Café soll Treffpunkt bei einem gesunden Frühstück sein, aber auch Informationen zum Umgang mit Kleinkindern, zu Gesundheits- und Erziehungsfragen oder weitere Unterstützungsmöglichkeiten vermitteln. Auch individuelle Beratungen soll es geben. Mit der 5000-Euro-Spende werden Lebensmittel fürs Frühstück, die krabbelkindgerechte Ausstattung und eine Familienberaterin auf Honorarbasis finanziert. Sie wird für einen qualifizierten Input sorgen. Das Eltern-Kind-Café richtet sich an Menschen aus Groß-Zimmern und an die Kommunen drumherum. Gerade bei Migranten und Alleinerziehenden sei das Armutsrisiko hoch, sagt Christiane Hucke. „Die Armut ist schon präsent, wenn man sich zu den Menschen begibt.“
Benachteiligte Kinder im Blick
„Uns ist es wichtig, dass wir Projekte in der Region unterstützen und dass es Projekte sind, die mit unseren christlichen Werten übereinstimmen“, sagt Cornelia Dönhöfer vom Organisationsteam des Büchermarktes. Das war auch eine der Neuerungen, als sich das Team des Büchermarktes neu aufgestellt hat. Rund 100 Ehrenamtliche engagieren sich für den großen Büchermarkt, der im Frühjahr und im Herbst im Evangelischen Gemeindehaus in Groß-Umstadt stattfindet. Sie nehmen gespendete Bücher entgegen, sortieren sie, backen Kuchen, bauen auf und ab, beraten, sammeln während des Marktes Spenden ein und packen bei allem an, was sonst noch anfällt.
Liridadi-Stiftung und Büchermarkt-Team kamen durch einen Zeitungsartikel über den Büchermarkt zusammen. Bernd Kreh, der die Liridadi-Stiftung unter dem Dach der Stiftung Diakonie Hessen verwaltet, nahm daraufhin Kontakt zu Cornelia Dönhöfer auf. „Ich war mir sehr sicher, dass wir ein Projekt finden“, sagt er.
Die Liridadi-Stiftung wurde 2014 von einer anonymen Spenderin aus dem Landkreis mit 100.000 Euro ausgestattet. Da sie nicht in Erscheinung treten möchte, beauftragte sie die Stiftung Diakonie Hessen mit der treuhänderischen Verwaltung. „Es ist ein Herzenswunsch der Stifterin, benachteiligte Kinder zu unterstützen“, sagt Bernd Kreh, der den Kontakt zu ihr hält. Aus den Erträgen der Stiftung und Spenden wie die des Groß-Umstädter Büchermarktes sollen Projekte gegen Kinderarmut im Landkreis Darmstadt-Dieburg unterstützt werden. „Obwohl es sich um eine kleine Stiftung handelt, konnte die Stifterin bereits vier Projekte mit einer Gesamtsumme von 12.000 Euro fördern“, sagt Kreh. Bisher wurden unter anderem der Kinderwarenkorb in Pfungstadt und der Kurs „Auskommen mit dem Einkommen“ gefördert. „Durch Kooperationen wie in diesem Fall mit dem Büchermarkt Groß-Umstadt erzielt die Stiftung mit ihrem Kapital eine erstaunliche Hebelwirkung“, sagt Kreh.
Weitere Informationen zur Liridadi-Stiftung:
http://www.sinn-stiften.de/unterstiftungen/kinder-und-familien/liridadi-...
Für den Groß-Umstädter Frühjahrsbüchermarkt werden vom 14. Februar bis 2. März Spenden entgegengenommen. Der Büchermarkt selbst ist am Wochenende, 17./18. März, in der Stadthalle Groß-Umstadt.
(S.Rummel)
Kommentare