Teil des Europäischen-Schutzgebiete-Systems „Natura 2000“ ist das ehemalige Kasernengelände geworden, weil dort zahlreiche seltene Arten einen idealen Lebensraum für sich gefunden haben. In der Untermainebene hat dieses Gebiet das größte Vorkommen von Dünen mit offenen Grasflächen. Damit dies so bleibt bedarf es einer dauerhaften Pflege, denn sonst zerstören die Kiefern, Birken und Weiden den Offenlandcharakter. Da Przewalski Pferde mit ihren Hufen den Boden auflockern und durch Sandbäder wichtige Strukturen in diesem Biotop erhalten, gelten sie als die idealen „Landschaftsgärtner“.
Auf der Anhöhe inmitten des FFH-Gebietes hat die Gruppe eine schöne Aussicht auf das ehemalige Kasernengelände. Auch alle drei Babenhäuser Wassertürme sind auf einen Blick gut zu erkennen. Nur die fünf Pferde-Damen machen sich rar... Das erinnerte an Loriot: „Wo laufen sie denn?“.
Yvonne Lücke erläuterte während der „Suchphase“ die biologischen Unterschiede der Przewalski Pferde zu den Hauspferden. Die unterschiedliche Wirbelzahl und die differente Anzahl der Chromosomen lassen auf eine eigene Art zurück-schliessen. Allerdings besteht da bei den Forschern und Experten keine Einigkeit. Anhand von Bildern zeigt sie die Besonderheiten der Fellzeichnung und die charakteristische Stehmähne auf. Auch gibt Yvonne Lücke den wichtigen Rat, die Hunde immer anzuleinen, denn die Przwalski Pferde schützen die Herde und greifen jeden Eindringling an, auch ein Unterschied zu den Hauspferden.
Da sich die Przewalski Pferde immer noch rar machen, entschließt man sich das Gebiet mit dem Fahrrad zu umrunden. Den Weg zum Drahtesel nutzen die Teilnehmer, um die Diplom Biologin mit anderen Fragen „zu löchern“. Vom Vogel auf der Hausantenne bis zur unscheinbaren Pflanze am Weges-rand, Yvonne Lücke bleibt keine Antwort schuldig. Faszinierend auch ihr Buch über die verschiedenen Vogelarten, welches mit Hilfe eines Spezialstiftes die Vogelstimmen „vorsingt“.
Der angrenzende Eichenwald, der auch wegen dem dort lebenden Hirschkäfer besonders schützenswert ist, und die Hoffnung, dass sich der Wiedehopf im FFH Gebiet wieder niederlässt wurden ebenso erörtert, wie der allgemeine Umgang des Menschen mit der Natur.
Eine sehr informative und äusserst interessante Veranstaltung des NABU, die mehr Besucher verdient gehabt hätte. hz
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