Förderung ist dennoch möglich, wenn auch auf eher indirektem Weg. So unterstützt das Programm „Sprach-Kitas – Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ bundesweit Kindertagesstätten in der frühen sprachlichen Bildung der Kleinen. Von 2016 bis 2019 stellt der Bund dafür jährlich 100 Millionen Euro zur Verfügung. Im Wesentlichen sind die Mittel dazu da, zusätzliche Fachkräfte in den Betreuungseinrichtungen zu finanzieren. Insgesamt 4.000 halbe Stellen können mit den Bundesmitteln geschaffen werden.
Die zusätzlichen Kräfte verschaffen den Erzieherinnen in den Kitas mehr Zeit für Fortbildungen, die sich speziell der sprachlichen Bildung der Kinder widmen sowie für Hausbesuche bei Familien, in denen die Kleinen eine intensivere Sprachförderung brauchen. Zudem besitzen die Fachkräfte eine Expertise im Bereich sprachliche Bildung und entwickeln mit dem Kita-Team Konzepte zur Förderung der Sprachentwicklung. Zum Förderprogramm des Bundesfamilienministeriums gehört zudem eine externe Fachberatung, die jeweils für einen Verbund aus 15 Kindertagesstätten zuständig ist.
Die Arbeit der Halbtagskräfte dürfe nicht dazu genutzt werden, Urlaubs- oder Krankheitszeiten zu überbrücken, sagte Sabine Penther, Leiterin der Kita Wichtelwald. Die Einrichtung – wie alle vormals städtischen Kitas in Trägerschaft des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) – hatte bereits am Vorgängerprogramm „Frühe Chancen“ teilgenommen, da sie einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Kindern mit besonderem Förderbedarf hat.
„Das aktuelle Programm hat drei Schwerpunkte, die der Arbeit an unserer Kita entsprechen“, erläuterte Penther. Neben der sprachlichen Bildung und der inklusiven Pädagogik sei die Zusammenarbeit mit den Familien von großer Bedeutung. Denn die Sprachbildung höre nicht auf, sobald die Kinder nach Hause gehen. Häufig seien die Eltern auch eingeladen, in den Kitas zu bleiben, mit ihren Kindern themenbezogene Spiele zu spielen, Rätsel zu lösen und Anregungen für spielerischen Spracherwerb mit nach Hause zu nehmen. Oft geben die „Waldtage“ - also Zeiten, die die 91 Kita-Kinder in kleinen Gruppen im angrenzenden Wald verbringen - die Themen vor.
Entgegen einer häufig geäußerten Vermutung habe das Förderprogramm mit dem vermehrten Zuzug von Asylbewerbern nichts zu tun. Denn Kinder aus der Erstaufnahmeeinrichtung hätten keinen Anspruch auf den Besuch einer Kita. Zudem seien bislang pro Jahre nicht mehr als drei Kinder aus Flüchtlingsfamilien in einer der Babenhäuser ASB-Kitas angemeldet gewesen, sagte Martina Barz, Bereichsleiterin der ASB-Kindertagesstätten. Dass Migrantenkinder mehr Sprachprobleme hätten als deutsche Kinder, sei ohnehin ein Klischee. Egal, um welche Muttersprache es sich handle, wichtig sei die Kommunikation Zuhause, in der Kita und später in den Schulen. mel
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Rubrik: Babenhausen und Umgebung
27.08.2016
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